Montag, Oktober 30, 2017

Deutsche Feministin für Kontakt zu Männerrechtlern unter Beschuss – News vom 30. Oktober 2017

1. Die feministische Kulturwissenschaftlerin und Journalistin Mithu Sanyal berichtet in der "taz":

Seit Tagen bekomme ich besorgte Mails, weil ein Blog – den ich aus Anonymitätsgründen "die Struwwelpetras" nenne – unter dem Titel "Willkommen im Patriarchat" faszinierende Informationen über mich verbreitet. Anscheinend hat die Autorin des Artikels jeden einzelnen Kommentar, den ich jemals unter irgendeinen Post oder Tweet getippt habe (hauptsächlich: Petition sofort unterschrieben/schönes Foto/gute Besserung), gelesen und dabei entdeckt, dass ich – und jetzt kommt’s! – gemeinsame Sache mit Männerrechtlern mache: weil ich zwei von ihnen gefragt habe, ob ich sie interviewen darf.

Ja, was denn sonst? Schließlich mache ich ein Feature über Männerrechtler für den SWR. Da muss ich schon mit ihnen reden. Dadurch werde ich keine Männerrechtlerin. Als ich Ärzte zu BSE interviewt habe, bin ich auch keine Ärztin geworden, und trotz zahlreicher Interviews mit Musiker*innen kann ich leider immer noch nicht gut Gitarre spielen. Doch weil es hier um Männerrechtler geht, raten mir Freund*innen dringend, eine Stellungnahme zu schreiben.

Derweil wird in den Kommentaren zu dem Artikel spekuliert, ob ich ein U-Boot bin und Geld aus den Töpfen der Open Society Foundation beziehe. Bisher kannte ich die Open Society Foundation des Milliardärs George Soros nur von Alt-right-Verschwörungstheorien, die sich sicher sind, dass er Black Lives Matter und die Antifa finanziert.


Der soziale Druck, der heutzutage aufgebaut wird, um Menschen auszugrenzen, die sich für Jungen und Männer einsetzen, ist unglaublich. Wovor haben die Leute, die diesen Druck ausüben, dermaßen Angst? Ich glaube ja, sie fürchten, dass jedes nicht ideologisch manipulierte Porträt über uns zeigen würde, dass wir keineswegs die Monster sind, als die radikale Feministinnen in und außerhalb der Medien uns so gerne darstellen.

Dabei ist das Bemerkenswerte nicht, dass Fundamentalist*Innen versuchen, jedes Gespräch zwischen den Lagern zu sabotieren. Das liegt in der Natur des Fundamentalismus. Bemerkenswert ist vor allem, dass sie damit in Politik und Medien sehr erfolgreich sind.



2. Vor einigen Tagen hatte ich hier ein Interview mit Birgit Kelle als "Kampf-Interview" bezeichnet. Hadmut Danisch berichtet nun, dass dieser kuriose Interviewstil Absicht war, und zeigt damit ein zentrales Problem des Journalismus von heute.



3. Das Stapel-Chips-Blog kommentiert einen "taz"-Artikel über korrektes Flirten.



4. In der britischen Daily Mail verliert Kathy Gingell ein paar Worte zur Sexismusdebatte:

Isn’t it ironic that earlier this year US Vice President Mike Pence was castigated for saying he wouldn’t dare ask a single woman to dinner for a business discussion: it wouldn’t feel appropriate, he said.

Pence was pilloried as a misogynist who was scared of feminine power.

He was damned, whatever he did. And that, to my mind, is how men at Westminster must feel. The question now is this: what do the feminists driving all this really want? What, exactly are their goals?

Do they want to prevent any man being left alone with a woman if drink has been taken? Do they want to stop him from getting in a lift with an unaccompanied woman, never to touch her, never put his arm under her elbow, or even speak to her?

My feeling is that, on current form, they perhaps won’t rest until every man is on a collar and leash.

By stoking up the notion of victimhood, backed as they are by an outraged Twitter mob in full cry, the feminists are making it ever more difficult for any man accused to defend himself without being accused of a hate crime.

It’s impossible for him to protest that he’s never groped a woman, impossible for him to suggest that the woman herself might have been a willing party to or even initiated whatever happened, without sounding like a liar and a sex pest.

This is modern-day hen-pecking and it is an ugly sight.

No woman who takes pride in her integrity and professional ability should be party to this shabby, opportunistic bout of man-shaming.

It makes whingeing ninnies of us all, and it teaches the next generation of girls that they are tender flowers, born to be victims of antediluvian males.

Most importantly, of course, this hue and cry belittles real sex crimes. Rape is a terrible, violent injustice. A pat on the bottom is not.

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