Freitag, Januar 20, 2017

Prozess gegen ZDF, Training gegen Ideologiekritik, Proteste gegen Trump – Vermischtes vom 20. Januar 2017

1. Ende letzten Jahres erwähnte ich hier auf Genderama den Fall der Journalistin Birte Meier, die ihren bisherigen Arbeitgeber, das ZDF, wegen Gehaltsdiskriminierung verklagt. Glaubte man der bisherigen Berichterstattung über diesen Konflikt bestand das ärgerliche Problem lediglich darin, diese Diskriminierung nachzuweisen, und vermutlich nur weil ich einer dieser fiesen Männerrechtler bin, war ich skeptisch, ob überhaupt eine Diskriminierung vorlag.

Jetzt kommt auf der medienkritischen Website "Übermedien" Juliane Wiedemeier in ihrem Beitrag Frauendiskriminierung im ZDF? Das Vor-Urteil ist schon gefällt auf diesen Konflikt und die einseitige Berichterstattung darüber zu sprechen. Obwohl auch Wiedemeier dem modernen Mythos einer grundsätzlichen Gehaltsdiskriminierung anhängt, ist das ein lesenswerter Beitrag.



2. Die Heinrich-Böll-Stiftung Magdeburg bietet am 17. Februar ein Seminar an, um Feministinnen in Argumenten gegen Kritik an ihrer Ideologie zu schulen. Dies scheint dringend notwendig zu sein:

Populistische Angriffe gegen feministische Ideen und Errungenschaften gehören nicht nur in der AfD zum guten Ton. Das Schüren von Ressentiments bringt Konservative, Maskulist/innen und Rechtspopulist/innen zusammen und wird mehr und mehr salonfähig. In der sog. Mitte der Gesellschaft gewinnen antifeministische Äußerungen und Haltungen zunehmend an Raum.




3. Spanien streicht Stipendien für Genderstudien und Programme zur Frauenförderung an den Universitäten. Die marxistische junge welt ist empört.



4. Donald Trump will 25 Programme zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen streichen: "All together, these cuts would save the U.S. federal government $10.5 trillion over 10 years". Ganz schön viel für sexistische Programme, die nur begrenzt erfolgreich sein dürften.



5. Der Frauenmarsch gegen Trump wird von ausgrenzenden Ideologinnen bestimmt, die sich im Wettstreit darüber befinden, wer das größte Opfer ist, berichtet Emma-Kate Symons in der New York Times. Symons zufolge müsse der Feminismus seinen universalistischen Anspruch zurückerobern, den er in Wahrheit als eine Bewegung speziell für Frauen natürlich nie hatte. Es ist nur so, dass die Opferolympiade ("Frauen haben es so viel schwerer als Männer") gerade völlig aus dem Ruder gerät, indem verschiedene Frauengruppen als Opfer gegeneinander antreten.



6. In Moskau ist mal wieder ein Junge nach einer zu Hause vorgenommenen Genitalverstümmelung gestorben.



7. Auch die britische BBC stellt jetzt die indische Männerrechtlerin Deepika Bhardwaj vor. Das Ganze ist natürlich der Monika-Ebeling- und Cassie-Jaye-Effekt: Sobald sich eine FRAU gegen Männerdiskriminierung ausspricht, darf sie zumindest in weiten Teilen mit einer fairen Berichterstattung rechnen.



8. Off-topic gibt es noch zwei Analysen zur Höcke-Rede, die über das gängige Sich-Empören hinausgehen: zum einen noch einmal Übermedien, diesmal Stefan Niggemeier, mit Höcke. Augstein und das Denkmal der Schande und zum anderen Phlipp Mauch mit Die AfD verliert ihr Politikmodell.

kostenloser Counter