Mittwoch, Januar 11, 2017

Frohes neues Jahr euch allen!

Die schönste Zeit des Jahres, die genderamafreie Zeit, ist hiermit vorüber – und damit auch mein kleiner Urlaub vom Gender-Wahnsinn. Zunächst einmal wünsche ich bei dieser Gelegenheit allen Lesern nur das Beste für 2017. Außerdem danke ich allen sehr herzlich, die meine journalistische und politische Arbeit mit einer Spende unterstützt haben! Das haben erfreulicherweise so einige von euch getan haben, manche mit bemerkenswerter Großzügigkeit. Das damit verbundene Signal, welchen starken Rückhalt Genderama in der Männer-Community besitzt, ist ebenfalls wertvoll für mich. Durch diese Aktion habe ich von manchen Lesern überhaupt zum ersten Mal erfahren. Einige von euch haben mich mit persönlichen Worten zusätzlich motiviert. Und einer hat mir zur Veröffentlichung in diesem Blog einen kleinen Brief geschrieben:

Ich habe soeben einen Dauerauftrag bei meiner Bank eingerichtet, so dass Genderama monatlich 5 Euro überwiesen werden. Dieser Betrag ist gering, aber wenn sich jeder Leser dazu entschließen würde, dasselbe tun, müsste sich Arne sicherlich weniger Gedanken darüber machen, wie er sein alltäglichen Ausgaben finanziert. "Die Masse macht's", gerade im Internet. 5 Euro pro Monat, das ist deutlich weniger, als man im Monat für ein Nachrichtenmagazin (Print) ausgeben muss, will man alle Ausgaben lesen.

Meine Gründe für die Dauer-Spende sind folgende:

1. Wer nutzt, zahlt auch. Ich lese Genderama nicht täglich, aber schaue doch mehrmals die Woche rein. Auf der anderen Seite sitzt ein Mensch, der dafür arbeitet, und ich würde mich auch nicht für lau ins Büro setzen.

2. Alternative Informationsquellen werden immer wichtiger, nicht nur bei Geschlechter-Themen. Wenn mir eins in 2016 bewusst geworden ist, dann das. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht merke, wie ein Vertreter der etablierten Medien versucht, durch "geschickte" Formulierungen das von ihm gewünschte Bild im Kopf des Lesers/des Zusehers zu verankern. Echte Meinungsvielfalt ist unterstützungwürdiger denn je.

Also ... 5 Euro im Monat tun den meisten Lesern sicherlich nicht weh und es ist für eine gute Sache. Würde mich sehr freuen, wenn sich andere anschließen würden.


Ich danke auch jenen Bloggern, die es während der Genderama-Ferien übernommen haben, punktuell selbst News aus der Geschlechterdebatte zusammenzutragen.

Kommen wir damit zu den News, wobei ich einige Nachrichten aus den letzten Wochen nachtrage. Ich möchte, dass zumindest über die interessantesten Debattenbeiträge alle informiert sind. Und da ist ja in den letzten Wochen doch einiges zusammen gekommen – bis hin zu einem kleinen Ratespiel zum Ende des heutigen Bogbeitrags.

1. Wir beginnen anknüpfend an den soeben zitierten Leserbrief mit einem Artikel, der hervorragend zu dessen Hinweis darauf passt, wie unsere Leitmedien ein bestimmtes Bild in unseren Köpfen verankern. Einer meiner privaten Freunde, der auch Genderama liest, machte mich vergangene Woche auf einen Artikel aufmerksam, der in der Druckausgabe unserer Regionalzeitung, dem Wiesbadener Kurier, veröffentlicht worden war. Der Artikel beruht auf einer dpa-Meldung, in der es heißt:

Mit einem Messer hat eine Frau in Frankfurt auf ihren Nachbarn eingestochen - weil er ihr beim Renovieren seiner Wohnung zu laut war. Der 23-Jährige wurde dabei im Gesicht verletzt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Der junge Mann hatte den Ermittlungen zufolge am Dienstag seine Wohnung im Stadtteil Niederrad renoviert. Dadurch fühlte sich die eine Etage tiefer wohnende Frau gestört. Mit dem Küchenmesser in der Hand ging die 43-Jährige nach oben und beschwerte sich. Dabei kam es laut Polizei zu einem Streit, in dessen Verlauf die Verdächtige zustach.


Diese Meldung allein ist für Männerrechtler noch nicht besonders spannend – schließlich wissen wir, dass so etwas häufiger vorkommt, als viele glauben möchten. Bemrekenswert ist die Schlagzeile, die der Wiesbadener Kurier über die Meldung setzte. Sie lautet: "Rabiater Nachbar sticht auf Frau ein" ...

Im Kopf von Journalisten scheint ein so starkes Raster geschlechtsbezogener Vorurteile zu sitzen, dass es sich selbst gegen zuwiderlaufende Nachrichten durchsetzt. Die Frage, warum es die Männerrechtsbewegung in den etablierten Medien derart schwer hat, ist damit einmal mehr beantwortet.



2. Allerdings beginnt die Mauer auch in den linksliberalen Leitmedien zunehmend zu bröckeln. In der aktuellen ZEIT etwa hat Ralf Bönt – Autor des Buchs Das entehrte Geschlecht. Ein notwendiges Manifest für den Mann – einen Artikel zur gesundheitlichen Vernachlässigung von Männern veröffentlicht. In dem Artikel (Seite 13, nicht online) heißt es:

Als die Stiftung Männergesundheit im Jahr 2006 gegründet wurde, fand Lothar Weißbach, Initiator der Aktion und Professor für Urologie, scharfe Worte: Zur Männergesundheit schweige die Politik beharrlich. Bei der Stiftung Männergesundheit trifft man also auf wütende weiße Männer, über die ja jetzt so viel geredet wird. Nur dass die hier ganz anders sind als all die Trumps und Gaulands mit ihrer Stolperei rückwärts. Es handelt sich vielmehr um die fröhliche Avantgarde einer Bewegung für Männer, an der auch viele Frauen teilnehmen.


Nachdem Bönt das Problem der Übertherapierung bei bestimmten Krebsformen angerissen hat, kommt er auf jene Problematik zu sprechen, die sich denunzierend in Redewendungen wie "männliche Gesundheitsmuffel" wiederfindet:

Noch immer rufen vor allem Ehefrauen bei den Urologen an, um Ersttermine zu vereinbaren: die Verwaltung von Körper und Seelenheil durch die Frau. Der Mann, ob krank oder nicht, hat eher Angst, mit dem Vorwurf der Hypochondrie konfrontiert zu werden, und oft ist es diese Angst, die unmittelbar oder mittelbar krank macht. Sie stammt eben aus jenen Jahrhunderten, in denen das Überleben einer Gemeinschaft wesentlich vom Leistungsvermögen der Männer abhing. (...) Vor zehn Jahren lag das Durchschnittsalter für Erstberatungen im Nürnberger Männergesundheitszentrum von Lothar Weißbach denn auch bei 68 Jahren. Zwar senkte sie sich im mittlerweile in Berlin ansässigen Zentrum auf 55, doch kümmert sich eine schweigende Mehrheit noch immer nicht ausreichend um sich selbst. Die Belange der Männer befinden sich zum größten Teil in der Schweigespirale.


Bönt erwähnt nun eine Untersuchung zu deutlichen Auffälligkeiten in der Entwicklung der Lebenserwartung, die bislang kaum beachtet worden sei:

Nobelpreisträger Angus Deaton stellte mit seiner Kollegin Anna Case im November 2015 fest, dass weiße Amerikaner der Mittelschicht seit den späten neunziger Jahren eine sinkende Lebenserwartung haben. Da diese auf Selbstmorde, Alkohol und andere Drogen wie Opioide zurückzuführen ist, begann man von "despair deaths" zu sprechen. In den ersten Jahren verlief diese Entwicklung für Männer offenbar steiler als für Frauen, ab 2005 kehrte sich das um. Auch bei uns näherten sich in den vergangen Jahren die Lebenserwartungen leicht an – die Nachteile der Männer werden langsam abgebaut, während Frauen zunehmend in einst typisch männliche Lebensläufe einsteigen. Keine Frage, dass diese Zahlen noch nicht gut genug erforscht sind, erste Abgleichungen zeigen jedoch eine Korrelation der steigenden Sterblichkeiten mit Wählerstimmen für Trump. Dabei gäbe es auch ganz andere Möglichkeiten, sich Gehör zu verschaffen, man muss sich nicht den vermeintlich so männerfreundlichen Populisten anheimgeben, wie ein genauerer Blick zeigt: Zum einen sind die politischen Kämpfe der Homosexuellen nach Jahrzehnten in aller Ohren, inklusive der Forderung auf das Recht zur Adoption. Zum anderen hat sich eine Vaterrechtsbewegung formiert, die sich zwar noch nicht in Lautstärke, aber in Entschiedenheit mit den Forderungen der frühen Feministin Olympe de Gouges messen kann, die das Recht auf Bekanntgabe einer Vaterschaft forderte. Wenn Gesundheit in der Familie entsteht, ist diese Forderung zentral für eine postsexistische Gesellschaft, die ihre Schweigespiralen durchbrochen hat. Das Patriarchat ist halt erst zu Ende, wenn der Mann sich gerade nicht immer zuerst um andere kümmert, sondern mal um sich selbst.


Abschließend weist Bönt – natürlich völlig zu Recht – darauf hin, dass die Feindseligkeit, mit der homo- und heterosexuelle Männer einander noch immer gegenüberstehen (ich konnte das in den Kommentarspalten sowohl von rechten als auch von Schwulenblogs immer wieder beobachten), ein unnötiges Hindernis bei diesem Kampf darstellt:

Denn eigentlich sind ihre Forderungen identisch: das Recht, so zu sein, wie man ist, das Recht auf gleiche Versorgung, das Recht auf Vaterschaft. (...) Man könnte also voneinander lernen und zusammen alles erreichen.




3. Das NDR Fernsehen berichtet in einem dreieinhalbminütigen Beitrag von der Diskriminierung der Väter beim Sorgerecht.



4. Wie es aussieht, wenn aus Frauenförderung ein Geschlechterkrieg wird, berichtet Till Stoldt für die "Welt". In seinem Artikel geht es um die Situation in Nordrhein-Westfalen, wo inzwischen selbst dem Feminismus wohlgesonnene Männer aufmucken, seitdem ihnen bei Beförderungen schlechter qualifizierte Frauen vorgezogen werden sollen. Diese Regelung hatte die grüne Frauenministerin Steffens durchgedrückt – um jetzt vor dem Scherbenhaufen zu stehen, den ihre Ideologie angerichtet hat:

Am wenigsten überrascht noch, dass sich die Atmosphäre bei den männlichen Kollegen verschlechterte, wie der Deutsche Beamtenbund (DBB), der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) oder die Gewerkschaft der Polizei (GdP) versichern. Schließlich brachte die Reform sogleich über Tausend Landesbedienstete um ihre unmittelbar bevorstehende Beförderung. Allein in der Finanzverwaltung, so bestätigte das Finanzministerium, wurden 699 Männer auf den Listen für Beförderungskandidaten um Hunderte Plätze zurückgestuft. Und von Frauen überrundet, die schlechter qualifiziert waren. Für sie sprach primär – der kleine Unterschied.

(...) Aber auch unter den Frauen regt sich Unmut. So berichtet GdP-Chef Plickert von zahlreichen Polizistinnen, denen die Bevorzugung unangenehm sei, weil sie "ausschließlich aus Leistungsgründen befördert werden" wollten. Einzelne Frauen lehnten eine Beförderung gar ab, um nicht als "Quotenfrau" verschrien zu werden. Und auch DBB-Chef Staude beobachtet unter seinen weiblichen Mitgliedern "eine zunehmende Demotivation".


Auf diesen Effekt machen wir Männerrechtler und andere Quotengegner seit Jahren aufmerksam. Bislang der einzige Effekt: Wir werden als "frauenfeindlich" niedergebrüllt.

In dem Artikel heißt es weiter:

Der auf Beamtenrecht spezialisierte Düsseldorfer Anwalt Mark Fröse sieht noch eine weitere Gefahr für die Frauen: "Viele Vorgesetzte werden bei der 2017 kommenden Beurteilungsrunde Frauen wohl ungerechtfertigt schlechte Noten geben", fürchtet er. "Wenn die Vorgesetzten eine Frau, die etwas schlechter qualifiziert ist als ein männlicher Bewerber, fair benoten würden, müssten sie nach geltendem Recht die etwas weniger geeignete Frau befördern". Um das zu verhindern, "dürften viele Frauen deutlich schlechter beurteilt werden als sie es verdienen. Frauenbenachteiligung als Folge der Frauenförderung – das wäre die denkbar bitterste Ironie", bedauert Experte Fröse.

Als wäre das nicht genug, blüht männlichen wie weiblichen Landesbediensteten weiteres Ungemach. Auf Jahre hin könnten Beförderungen in großen Teilen des Landesdienstes unmöglich werden. Das Land sah sich genötigt, einen generellen Beförderungsstopp zu verhängen. Diesen Schritt erzwangen gleich fünf Verwaltungsgerichte, die die rot-grüne Frauenbevorzugung als verfassungswidrig verwarfen. Schließlich steht im Grundgesetz, "jeder Deutsche" habe "nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte". Vom kleinen Unterschied ist da keine Rede.

(...) Aber auch nicht direkt betroffene Gewerkschaften signalisierten den Staatsbediensteten ihre Solidarität. In den Tarifauseinandersetzungen Anfang Februar könnte nun die Zeit gekommen sein, "diesen Unmut auf die Straße zu tragen", so ist aus Gewerkschaftskreisen zu hören.




5. Der österreichische Pädagoge und Politikwissenschaftler Bernhard Koch spricht in dem Interview "Ein Mann mit Kind wird oft als Täter gesehen" über den Männermangel in Kindergärten, wo derzeit weniger als zwei Prozent der Pädagogen männlich sind. Ein Auszug:

In Norwegen hat man vor 20 Jahren begonnen, Maßnahmen zur Erhöhung des Männeranteils zu setzen. Man wollte 20 Prozent erreichen. Heute sind es zehn. Insofern glaube ich ehrlich gesagt nicht daran, dass der Männeranteil in Kindergärten einmal so hoch wie der Frauenanteil in Führungspositionen sein wird.

(...) Die niedrige Bezahlung ist ein Argument – aber nicht das Hauptargument. Es gibt auch viele schlecht bezahlte Männerberufe. Der geringe Männeranteil hat auch damit zu tun, dass der Kindergarten stets von Frauen geprägt wurde. Das sieht man an der Erziehung, an der Einrichtung, am Spielzeug. Manchmal wurde eine Art Hausfrauenkultur in den Kindergarten mitgenommen. (...) Ein Mann mit Kind wird häufig als Täter und gefährliche Person gesehen. (...) Kindergartenleiterinnen wünschen sich der Studie zufolge fast immer mehr Männer. Aber 40 Prozent sahen Vorbehalte des weiblichen Personals. Manche haben Angst, dass Männer die Arbeitsweise auf den Kopf stellen und dass sie ihnen Führungspositionen wegnehmen.

(...) So wie es Frauenförderpläne in technischen Berufen gibt, so brauchen wir Männerförderpläne in erzieherischen Berufen. Ein Männeranteil von zehn Prozent könnte das Ziel sein. Dann müssten Kampagnen, die ein positives Bild von Männern mit Kind vermitteln, starten. Außerdem könnte man ein Stipendiensystem für Männer installieren, wie es dieses an Unis für Frauen bereits gibt. (...) Entweder Förderung für beide Geschlechter in den jeweils unterrepräsentierten Gebieten oder keine. Mit dieser Ansicht bin ich aber recht allein.


Nein, Herr Koch, das sind sie definitiv nicht. Es gibt eine zehntausende Menschen umfassende internationale Bewegung, mit der Sie sich verbünden könnten. Allerdings müsste Sie diese Bewegung dann eben auch zur Kenntnis nehmen und eine entsprechende Vernetzung beginnen.



6. Dem Berliner Tagesspiegel wird die Taktik von Rot-Rot-Grün, die AfD ausgerechnet damit anzugehen, dass man ihr die Gendersprache aufzwingt, von manchem kritisch gesehen:

Auch die CDU-Fraktion ist nicht angetan: "Wir brauchen in Lichtenberg Lösungen für dringend anstehende Fragen", heißt es. Ob Schulplätze, wachsende Stadt, kaputte Infrastruktur oder wirtschaftliche Entwicklung sowie die Sicherung lokalen Grüns, alles sei wohl entscheidender als der Zwang zu gendergerechten Anträgen. "Der Antrag der SPD löst kein einziges Problem und schafft mehr Bürokratie. Darüber hinaus besteht noch ein hoher Forschungsbedarf, welche Formulierung nunmehr gendergerecht zu bewerten ist", so Fraktionsvorsitzender Gregor Hoffmann. Er empfiehlt, über den Antrag im Gleichstellungsausschuss zu diskutieren. In der jetzigen Form begrenze er "demokratische Teilhabe und wäre von uns abzulehnen".




7. Der Tagesspiegel zeigt auch, wie es bei den Grünen aussieht, wenn sie ihren Spitzenkandidaten wählen:

Seit Monaten tingelt das Bewerberquartett durch die Bundesrepublik und präsentiert sich dem Parteivolk. (...) Den Männern ist immer wieder Nervosität anzumerken. Habeck verhaspelt sich, Hofreiter wird laut. (...) Als Göring-Eckert dran ist, einem ihrer drei Mitbewerber eine Frage zu stellen, fordert sie Habeck auf, in den nächsten drei Minuten ausschließlich positiv über die Grünen zu reden. Ihr ist kaum Nervosität anzumerken. Die 50-Jährige hat auch kaum etwas zu verlieren. Da die Grünen-Statuten mindestens eine Frau als Spitzenkandidatin vorsehen, ist ihr der Job in der Wahlkampfspitze so gut wie sicher. Als sie gefragt wird, was sie tun will, damit bei künftigen Personalentscheidungen mehr weibliche Bewerber zur Auswahl stehen, verspricht sie: "Es ist mir ein zentrales Anliegen, dass Frauen sich trauen."


So absurd sieht der Wahlzettel der Grünen aus. Das kommentiert Christian Schmidt:

Anscheinend gelingt es den Grünen nicht trotz überwiegend weiblicher Wählerschaft und einem Programm, welches überall Frauenquoten vorsieht, nicht, genug Frauen für Parteiarbeit zu begeistern. Der Frauenanteil in der Partei liegt bei 37%, was für eine Partei schon recht viel ist, angesichts der Wählerschaft der Grünen und deren feministischen Programms aber erstaunlich wenig ist.

Und selbst aus diesen 37% waren anscheinend keine zwei Frauen zu finden, die für die Wahl antreten wollten, sondern nur eine.

Ich glaube man kann die Bedingungen für Frauen nicht günstiger gestalten als bei den Grünen. Aber dennoch gelingt es ihnen nicht, dass die Frauen politische Arbeit machen wollen und Posten anstreben.


Die Verschwörungstheorie, Frauen würden durch "patriarchale Unterdrückung" von Spitzenämtern ferngehalten, lässt sich mit der Realität längst nicht mehr vereinbaren.



8. In der "Zeit" berichtet Harald Martenstein, wie weit die Gender-Ideologie inzwischen greift:

Geburtsvorbereitungskurse, in denen es naturgemäß vor allem um das Gebären geht, würden "Geschlechterdifferenzierungen legitimieren". Den Frauen wird von den Hebammen beigebracht, dass es einen "objektiven" Unterschied zwischen Männern und Frauen gebe, obwohl doch jede fortschrittliche Soziologenperson weiß, dass "Männer" und "Frauen" in Wirklichkeit nicht existieren. Das ist alles nur ein Spukbild, welches von bösen Männern in die Welt gesetzt wurde. Böse Männer, und nur diese, scheint die Natur also tatsächlich und objektiv hervorgebracht zu haben.

Die Kurse seien, so die Anklage, "stark auf weibliche Körperlichkeit fokussiert", mehr noch, es wird "über die weiblichen Geschlechtsteile gesprochen". Dabei wäre doch, sage ich, gerade zwei Wochen vor der Geburt der ideale Zeitpunkt gekommen, um die Hochschwangeren über Erektionsprobleme und Bartpflege zu informieren.

In den Kursen werde den Frauen eingeredet, dass entzündete Brustwarzen, etwa durch Stillen, ein "Frauenproblem" seien. Jedes Kind weiß, dass auch Männer Brustwarzen besitzen, und wenn die Männer sich beim Stillen etwas mehr einbringen würden, dann wären die auch entzündet. Fazit des Aufsatzes: "Durch die biologisierte Form der Geburtsvorbereitung wird die Frau als eine Art Gefäß für das Heranreifen des Kindes gedeutet." Gedeutet, das heißt, auch Schwangerschaft ist aus soziologischer Perspektive bloß eine sexistische Konstruktion, die Frauen bilden sich das nur ein.




9. Gleichberechtigung a la carte gibt es nicht argumentiert Bettina Weber in der Schweizer Sonntagszeitung:

Gleichberechtigung ist anstrengend. Sie bedeutet, dass Privilegien aufgegeben werden müssen. Nicht nur vonseiten der Männr, wie das irrtümlicherweise oft dargestellt wird. Sondern auch vonseiten der Frauen.


Ich weiß zwar immer noch nicht, welches Privileg konkret ich aufgeben muss und was genau ich dafür tun sollte, aber wir kommen dem Kern der Sache immerhin näher.



10. Während die CDU/CSU in der Wählergunst zugelegt hat, liegen die Sozialdemokraten der letzten Sonntagsumfrage zufolge nur noch fünf Prozent vor der AfD. Für diesen Absturz haben Schwesig und Maas allerdings auch jahrelang geschuftet wie irre.



11. Jungen als Sex-Sklaven in Afghanistan waren lange Zeit nur in englischsprachigen Publikationen wie den Asian Times Thema. Inzwischen berichtet auch der STERN darüber.



12. Ich bin entsetzt: Wenn es um sexuelle Übergriffigkeit geht, wird inzwischen auch in den Reihen der Grünen entgegen ihrer eigenen feministischen Ideologie die Definitionsmacht des Opfers darüber, was eine Vergewaltigung ist, brutal übergangen und in einem aktuellen Fall stattdessen von einer "Verleumdung" gesprochen. Mit mehreren skandalösen Schutzbehauptungen wird zugleich die sexuelle Gewalt verharmlost:

In der Verleumdungs-Anzeige ist die Rede davon, dass auf der vorangegangenen Feier "in maßvollem Umfang" Bier getrunken worden sei – etwa vier Bier pro Person. Die 17-Jährige habe den Sex "augenscheinlich genossen" und "deutliche Laute der Zustimmung" von sich gegeben. Sie habe sich nicht ablehnend geäußert. Am folgenden Morgen habe der Gast mit der Familie gefrühstückt. Aus dem Protokoll eines SMS-Chats (...) geht hevor, dass die beiden sich später vertraut austauschten:

"Ach Max das hätte echt nicht passieren dürfen und ich war einfach zu betrunken um nein zu sagen und es ist grad echt alles n bisschen scheiße", schreibt Anna.

Im weiteren Verlauf betont sie, es sei "nicht persönlich" gegen ihn gerichtet. Und fügt an: "Ich hab jetzt hart Stress mit meinem quasi Freund."

Auf einer von Hieber mitorganisierten Veranstaltung gegen sexuelle Übergriffe im Oktober in Nürnberg soll Anna ihn als Vergewaltiger bezeichnet haben. Nach Darstellung von Hiebers Anwalt Alexander Stevens wurde er gedrängt, sein Amt im Vorstand niederzulegen. Anzeige erstattete Anna nicht – aber ihre Anwältin forderte Hieber auf, sich nicht öffentlich zu dem Vorgang zu äußern.


Mein Einstieg zu diesem Artikelzitat war natürlich sarkastisch. Aus männerpolitischer Sicht sachlicher kommentiert Lutz Bierend den pikanten Sachverhalt, dass sich mit Hieber ausgerechnet ein überzeugter Anhänger der jüngsten Verschärfungen im Sexualstrafrecht mit Vorwürfen der Vergewaltigung konfrontiert sieht. Es scheint tatsächlich einmal den Richtigen getroffen zu haben.



13. Jörg Kachelmann äußert sich im Interview mit der "taz" zu den Vorwurfen sexueller Übergriffigkeit gegen den Noch-BILD-Chef Kai Diekmann. Ein Auszug:

taz: Auch Alice Schwarzer schrieb in der Bild über Sie und den Prozess. Was denken Sie? Ist von Frau Schwarzer nun bei Diekmann ähnliches zu erwarten?

Kachelmann: Sie hat neuerdings ein neues Hobby gefunden, um nicht vergessen zu werden und bei Maischberger von ihrer Vorbestrafung abzulenken. Sie wird nicht die Hand beissen, die ihr aus der Bedeutungslosigkeit als Gast in Panelshows in dritten Programmen geholfen hat.

(...) taz: Dann gibt es noch das Problem der Falschbeschuldigungen.

Kachelmann: Ein Verbrechen, das auch ein Menschenleben erfolgreich bis ans Ende der Tage zerstört. Seriöse Schätzungen (alle anderen kursierenden Statistiken sind frei erfunden von interessierter Seite) besagen, dass etwa 50 bis 80% der Anzeigen Falschbeschuldigungen sind. Dumme Frauen und dumme Männer versuchen nun diese zwei vollkommen unabhängigen Sachlagen miteinander zu verquicken. Dumme Frauen sagen: Es würden mehr echte Opfer anzeigen, wenn wir endlich Männer einfach erst einmal einbuchten. Erst schiessen, später fragen, sozusagen (was übrigens sowieso in den meisten Fällen passiert, wie ich berichten kann).

taz: Und dumme Männer?

Kachelmann: Dumme Männer sagen wiederum nach jeder Falschbeschuldigung: sind alles nur Falschbeschuldigungen, was natürlich auch völliger Blödsinn ist und übrigens jetzt auch ein falscher Reflex im aktuellen Fall wäre. Wir haben es mit zwei getrennten Verbrechen zu tun. Die hohe Zahl der Falschbeschuldigungen liegt daran, dass Täterinnen meist völlig straffrei ausgehen. Es ist das perfekte Verbrechen, um einen Mann aus dem Weg zu räumen, ohne selbst ein Risiko einzugehen.


Bundesrichter Thomas Fischer kommentiert den Fall des BILD-Chefs in der "Zeit". Ein Auszug:

Kai D. soll die Frau "belästigt" haben. Strafrechts-Spezialisten finden allerdings einfach keine Vorschrift, nach der "Belästigung" bestraft werden könnte. Ob sich da eine Strafbarkeitslücke auftut, ist noch unklar; manche Medien erwähnen den Paragrafen 177 StGB. (...) Die freie Presse ist geschockt, bleibt aber gefasst: Wo vor Kurzem eine halbe Seite 1 schon wegen der Größe der Buchstaben keinesfalls ausgereicht hätte, den vagen Verdacht eines derartigen Frevels angemessen bekannt zu geben, druckt man verschämt auf Seite 2 eine dürre dpa-Meldung. Allenthalben erheben sich mahnende Stimmen, die (...) auf die Persönlichkeitsrechte hinweisen. (...) Als ob die Presse mit der Kachelmann-Vernichtung bis zum Prozess gewartet hätte!


Wenn es einen Kollegen trifft, sehen die Dinge für Journalisten offenbar ganz anders aus.



14. Die Huffington Post berichtet über ein Gespräch Alice Schwarzers mit Jürgen Mathies, dem Polizeipräsidenten von Köln, das im Kölner "Stadt-Anzeiger" veröffentlicht und auch von mehreren anderen Medien zitiert wurde:

Auf Schwarzers Frage, ob es eigentlich eine höhere Gewaltbereitschaft von Männern mit Migrationshintergrund gegen Polizistinnen gebe, antwortet der nur kur: "Nein". Aber die Frauenrechtlerin scheint immun gegen alles, was nicht in ihr verqueres Weltbild passt.

"Also, das nehme ich Ihnen nicht ab! Ich stelle mir so einen Araber vor, Mitte 20, und dann kommt eine junge Blondine in Uniform daher und will ihm Vorschriften machen. Der sagt doch: 'Du kannst mich mal'".

Mathies bleibt sachlich und bekräftigt: "Genau das habe ich in Gesprächen mit Beamtinnen immer wieder abgefragt - und immer nur zu hören bekommen, dem sei nicht so."

Aber Schwarzer wäre nicht Schwarzer, wenn sie es jetzt gut sein lassen könnte. Sie will wissen, ob sich die Kolleginnen nur nicht trauen, das zuzugeben, weil es ihnen peinlich ist, weil es sie schmerzt oder demütigt.

Auch wenn Mathies das im Einzelfall nicht ausschließt, ist er davon überzeugt, dass die Polizistinnen die Wahrheit sagen. "Sie sagen mir, dass Gewaltbereitschaft insbesondere bei jüngeren Männern im Alter von 16 bis 26 Jahren gegeben sei – und zwar unabhängig von ihrer Herkunft."


Fefe, einer von Deutschlands meistgelesenen Bloggern, kommentiert Schwarzers Auslassungen so:

Das trieft nur so vor Rassismus. Was für ein Menschenbild diese Frau hat! (...) Wie kommt es eigentlich, dass solchen fiesen Rassisten immer wieder ein Forum geboten wird? Wieso liegt hier nicht der gleiche Maßstab wie bei der AfD an? Darf man rassistischen Parolen jetzt ein Forum bieten oder nicht?


Natürlich legte Alice Schwarzer nach dem Silvester 2016 dieselbe Platte auf, wird damit in etlichen Zeitungen zitiert – und wie so oft, wenn Schwarzer behauptet, etwas ganz genau zu wissen, gibt es auch für ihre aktuellen Verschwörungstheorien keine Belege, sondern Erklärungen, die sehr viel langweiliger sind als die aufregende Welt, in der Schwarzer lebt. Und es gibt Berichte wie diesen:

Die Polizei versucht in der Stunde vor Mitternacht, möglichst viele zu kontrollieren, die den Bahnhof verlassen wollen. Bundespolizisten stehen an den Ausgängen und weisen alle einer Tür zu. Weiße und Gruppen, zu denen Frauen gehören, dürfen die linke Tür nehmen. Von dort kommen sie zum Dom, ans Rheinufer, zum Roncalliplatz. Männer anderer Hautfarbe oder mit südländischem Aussehen, müssen nach rechts.

(...) Auch eine fünfköpfige Gruppe Schwarzer will in Köln Silvester feiern, auch sie werden durch die rechte Tür geschickt, obwohl zwei Frauen dabei sind. Die Männer gehen auf die Polizeikette zu und versuchen zu verhandeln. Sie werden abgewiesen. Dann versuchen es die Frauen – mit Erfolg.


Wer hier von "racial profiling" spricht, sollte von "gender profiling" nicht schweigen.



15. Die Polizei Rosenheim geht recht drastisch gegen im Web gestreute Falschmeldungen über sexuelle Übergriffe durch Asylbewerber vor: zunächst mit einer unübersehbaren Richtigstellung, dann aber auch mit Ermittlungen gegen die Täterin.



16. Vor der Jahreswende sorgte der Angriff auf einen Obdachlosen landesweit für Empörung – vermutlich aber nur, weil die mutmaßlichen Täter Zuwanderer waren. Normalerweise, erfährt man aus der Frankfurter Allgemeinen, werden Obdachlose von Rechten angegriffen, und allgemeine öffentliche Entrüstung bleibt dementsprechend aus:

Dieter Puhl leitet die Bahnhofsmission Zoo in Berlin. Angriffe auf Obdachlose gehören für ihn zum Alltag. Auch er ist über den aktuellen Fall empört, empfindet viele Äußerungen aber als heuchlerisch: Sonst interessiere sich kaum jemand für Obdachlose.


Siehe zum Thema Obdachlose in Deutschland auch einen Bericht des Deutschlandfunks: "Zu uns kommen Menschen mit eingewachsenen Socken". Die aktuelle Kältewelle in Europa fordert Menschenleben unter Flüchtlingen wie unter Obdachlosen zugleich.



17. Sonja Gillert erklärt auf den Seiten der "Welt", inwiefern sie mit den Ängsten vor fremden Männern anders umgeht als Birgit Kelle.



18. In der Huffington Post schildert Sibel Schick, "Was ich als Feministin von Sexarbeiterinnen lernte". Ein Auszug:

Es gibt Menschen eine gewisse Sicherheit, seinen Werten treu zu bleiben. Anstatt mit betroffenen Menschen über ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu sprechen, besteht man häufig auf seine Vorurteile. Es ist einfach und sehr bequem zu glauben, dass alle Sexarbeiter_innen Opfer sind, die gerettet werden wollen. Es fühlt sich gut an, jemandem moralisch überlegen zu sein und eine nachhaltige Veränderung in ihr Leben bringen zu können.

(...) Was aber problematischer ist als Sex als Tabu, das laut Carmen die repressive Politik gegen Sexarbeit rechtfertigen lässt, seien vor allem die Feminist_innen, die pauschal gegen die Sexarbeit sind: "Große Teile der feministischen Bewegung ziehen aktiv gegen Sexarbeit auf, weil sie sie lediglich als Ausbeutung durch den bösen Mann und das Patriarchat wahrnehmen. Sie möchten sie nicht differenziert unter ökonomischen und intersektionalen Gesichtspunkten betrachten. Ikonen wie Alice Schwarzer oder Lena Dunham fordern lieber die völlig illusorische Abschaffung der Prostitution oder Verbote, als gemeinsam mit Betroffenen darüber nachzudenken, wie man die Situation der Sexarbeiter_innen konkret verbessern könnte. Man ruft lieber nach der Polizei auf, als zu Solidarität."

Während der Vorbereitungen des Prostitutionsschutzgesetzes sollen die Vertreter_innen der Sexarbeiter_innen mit einem großen Widerstand zu tun gehabt haben, auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen: "EMMA-Magazin und Spiegel haben uns als 'dubiosen Verband' und 'Zuhälterlobby' diffamiert. CDU-Politiker_innen, die von ihren Diäten jeden Tag Taxi fahren können, haben uns als privilegierte Elite abgebügelt, ohne unsere individuellen, zum Teil traumatischen Lebensgeschichten zu kennen. So was tut echt weh."

(...) Dr. Eric Sprankle, ein Klinikpsychologe aus den USA, schrieb einst auf Twitter "Wenn du glaubst, dass die Sexarbeiter 'ihren Körper verkaufen', Kohlenbergwerkarbeiter hingegen nicht, dann ist deine Vorstellung zur [körperlichen] Arbeit getrübt von deiner moralischen Vorstellung der Sexualität." Und Recht hat er.




19. "Lügenpresse! Lügenpresse!" rufen einige den etablierten Medien zu. "Fake News! Fake News!" rufen deren Vertreter inzwischen zurück. Inzwischen musste allerdings sogar die ehrenwerte BBC einräumen, mit der Meldung, Frauen würden bessere Computercodes schreiben als Männer, Fake News veröffentlicht zu haben. Die Website Heatstreet und die Männerrechtler von HEqual berichten, wie weit verbreitet die Lüge und wie klammheimlich das Zugeständnis einer Falschmeldung waren:

Most significantly of all, an archived copy of the article actually shows that within nine hours of publication, the story had become the most popular story on the entire BBC website. As a result, almost all visitors to the BBC site at that time were exposed to the bogus headline via its list of top stories and we can be certain it received hundreds of thousand of views from all across the globe.

In contrast, the exposure and reach of the BBC’s retraction has been essentially non-existent, and we appear to be the very first people to expose what has occurred. There are zero search results in Google for either the URL or content of the BBC’s retraction (other than for the source page) and it hasn’t been shared even once on social media anywhere, not even by the BBC itself!




20. Die Feminismus-Aussteigerin Helen Pluckrose berichtet, warum sie sich von dieser Ideologie abgewandt hat. Ein Auszug:

Like many universal liberal feminists of my generation and above, I decided to hang on and try to tackle, from the inside, the problems of cultural relativity, science denial, raging incivility and the disempowerment of women by feminists. This resulted in my being blocked by feminists, told I am not a feminist, called an "anti-feminist," a "MRA," a "misogynist" and even a "rape apologist" (I had suggested that the men who invented date-rape drug detecting nail polish were well-intentioned). I have been told to fuck myself with a rusty chainsaw, and that I am a confused middle-aged woman who does not understand society. Following one encounter with a feminist in which I said I did not get death and rape threats from men, a new account with a male name was suddenly set up which began sending me some.




21. Der neuesten Forschung zufolge erhöht Genitalverstümmelung bei Jungen und Männern das Risiko von Harnwegsproblemen stark. Dem unbenommen werden derartige Verstümmelungen in Afrika inzwischen als Touristenattraktion beworben. Würde man dasselbe bei Mädchen und Frauen machen, gäbe es einen weltweiten Aufschrei der Entrüstung. Aber der männliche Körper bleibt ungeschützt.



22. Aber im Kampf gegen menschenverachtende Unsäglichkeiten gibt es auch Positives zu vermelden. So löschte der US-Komiker Steve Martin nach Protesten von Feministinnen wie Amanda Marcotte einen Tweet, in dem er die kürzlich verstorbene Schauspielerin Carrie Fisher fahrlässig als "schön" bezeichnet hatte:

"When I was a young man, Carrie Fisher she was the most beautiful creature I had ever seen," he said. "She turned out to be bright and witty as well."


Gottseidank kümmern sich Feministinnen im Gegensatz zu uns Masku-Nazis um wirklich wichtige Dinge, und die Überlebenszeit von diesem eklatanten Sexismus war nur kurz.



23. "Jetzt geht es aber wirklich zu weit mit der politischen Korrektheit" findet die australische Journalistin Edwina Seselja und befürchtet, Reklame könnte ihren Sinn für Humor verlieren. Der Hintergrund: Nach Jahrzehnten hat der australische Werberat Reklame gerügt, in der Männer als "Ungeziefer" bezeichnet worden waren, das man mit dem Kammerjäger ausrotten muss.

Wirklich bemerkenswert: Eine Frau als "schön" zu bezeichnen gilt als himmelschreiender Sexismus. Männer als Ungeziefer zu bezeichnen gilt als bewahrenswerter Witz, gegen den nur humorlosa Spaßverderber etwas haben können.



24. In Deutschland sorgte die Feuerwehr vergangene Woche für den ersten Aufschrei des Jahres wegen einem erschreckenden Fall von Sexismus. Die Frankfurter Rundschau berichtet:

Zumindest sagt Andreas Mohn, Sprecher der Brandschützer, dass er das Bild, das nun auf Twitter kursiert, "am liebsten für immer löschen würde". (...) Auf dem Zettel, der abfotografiert und ins Internet gestellt wurde, heißt es zur Beschreibung eines Notfalls im Frankfurter Westen: "Im 1. OG Patientin nach Geschlechtsverkehr nun bewusstlos (Respekt), braucht nun einen Rettungswagen." (...) Öffentlich wurde diese Peinlichkeit durch Twitter. Im Mai vorigen Jahres tauchte das Bild von dem Zettel, auf dem Angaben wie der Name der Patientin und ihre Adresse unkenntlich gemacht sind, erstmals im Internet auf. Am Dienstag erreichte es die Frankfurter Stadtverordnete Jutta Ditfurth (Ökolinx), die wiederum die Frankfurter Rundschau auf das Foto hinwies.




25. In der Basler Zeitung schreibt Tamara Wernli über die ausufernde Politische Korrektheit inklusive den Kreuzzug gegen den weißen Hetero-Mann.

"Heute bist du aber nett angezogen" oder "du trägst schöne Stiefel" – Beispiele sexistischer Erniedrigungen, mit denen Schweizer Frauen im Alltag zu kämpfen haben. Ihr kollektiver #SchweizerAufschrei ging in Zürich und Bern um die Welt. Überhaupt wird der Kreuzzug gegen die Spezies "weisser Hetero-Mann" immer angesagter: Weil der Bürgerrechtler Bernie Sanders im US-Wahlkampf ­einmal das Wort "Getto" benutzte, musste er empörten Black-Lives-Matter­Aktivisten tagelang erklären, wie er es meinte (oder nicht). Dass er schon als Student gegen Rassendiskriminierung demonstrierte und auch beim legendären Marsch mit Martin Luther King mitlief – irrelevant.


Ein konkretes Beispiel für den immer durchgeknallteren Kreuzzug gegen den Mann liefert aktuell Die Welt. Deren Autor Daniel-Dylan Böhmer zufolge bedroht eine Männerkrise den Planeten und Erlösung wird mal wieder von den Frauen erhofft. Seit über 200 Jahren dasselbe Geschreibsel ...



26. Die britische Daily Mail berichtet, wie eine Tagungsstätte im australischen Melbourne von Feministinnen als "rape apologists" unter Beschuss genommen wurde, weil dort Cassie Jayes Männerrechtler-Doku "The Red Pill" aufgeführt wurde, dann aber massive Unterstützung von Verteidigern der Meinungsfreiheit erhielt. Zum selben Thema schreibt auch Rebecca Urban in The Australian: Attack of the Feminist Killjoys.

Derweil eskaliert der Konflikt weiter: Inzwischen ermittelt die australische Polizei nach immer aggressiveren Drohungen gegen die Aufführung des Films:

Since announcing their plans to hold a local screening of the anti-feminist feature length film on January 14, Men’s Rights Brisbane say they have received a number of threats, with on Twitter user saying they hoped "someone shoots up that event – Batman movie premiere style — dead MRAs (men’s rights activists) — cool!".


Währenddessen verreißt das Magazin Family Studies Cassie Jayes Film und die Männerrechtsbewegung aus der konservativen Perspektive und macht deutlich, dass wir in diesem Lager kaum Verbündete haben:

While much of what they argue has some merit, MRAs seem destined to remain an ineffective niche movement. They fundamentally portray men as victims, which is not an aspirational masculine vision. Self-respecting men don’t want to think or act like victims. And they make unnecessary and off-putting arguments like labeling circumcision "male genital mutilation."

(...) Conservatives too reject MRAs. Once, when confronted by MRA-style claims, right-wing commentator Tucker Carlson said, "Every word of that is true, and let me say, who cares? ... If you’re a man, stop whining." Rick Scott, the Republican governor of Florida, vetoed a law that would have established a presumption of joint child custody in divorce. With friends like these, who needs feminists as enemies?

The MRAs’ plea for gender equality will fall on deaf ears because neither feminists nor conservatives actually want it. But most importantly, one of the central MRA claims — that men are "forced" to continue in their historic protector and provider roles by taking on dangerous work, or otherwise sacrificing themselves for their family and society — is simply wrong. Nobody is in fact forcing men to do that.

It’s true society has traditionally relied on men to produce surplus value for redistribution or to sacrifice themselves for the community if needed. But increasingly many men are saying, "No thanks." For a growing number of men today, playing video games or watching porn in mom’s basement or joining the alt-right — not going to college, joining the labor force, or getting married — these things aren’t problems, but solutions.

A new generation of younger men has rejected the failed MRA approach in favor of new strategies. They figured out that modern society is a racket, but rather than trying to reform or submit to it, they are exploiting or checking out of it. So it is that having long mocked and denounced MRA-style activism, feminists and conservatives alike are now horrified at the actual forms in which "men’s liberation" is arriving on the scene.


Wer es als sinnvollere Alternative zu politischem Engagement betrachtet, in eine Art innerer Emigraton zu gehen, in Muttis Keller zu leben, den Tag mit Pornos und Videospielen zu verbringen und sich der neuen Rechten anzuschließen, der ist für die Männerbewegung natürlich nicht zu gewinnen. Bemerkenswert ist, dass der Mainstream unserer Gesellschaft lieber solche Menschen unterstützt als solche, die sich aktiv gegen Sexismus engagieren.

Glücklicherweise wächst das Engagement. In Kalifornien hat The Red Pill Teenager dazu motiviert, eine eigene Dokumentation über männliche Opfer häuslicher Gewalt zu drehen.



27. Hin zu einer maskulistischen Filmkritik: Warum hasst Disney Jungen so sehr?



28. Na sowas: Keine einzige der Frauen, die Donald Trump kurz vor der Wahl zum Präsidenten sexueller Übergriffe bezichtigt hatte, will ihn verklagen.



29. Normalerweise sind die Superhelden-Comics des Marvel Verlags inzwischen so politisch korrekt wie es nur geht, wenn man überhaupt noch ein größeres Publikum ansprechen will. Der aktuellste Gegner des neuen Captain Americas (in den Comics inzwischen ein Schwarzer) sind in der letzten Donnerstag veröffentlichten Ausgabe der Serie allerdings durchgeknallte Social Justice Wariors, die Handgranaten werfen ("Consider THIS your trigger warning!") und Zurechtweisungen deswegen als "mansplaining" von "Captain Patriarchy" zurückweisen. Im Lager diverser Rezensenten dieses Comics herrscht prompt Empörung und Unverständnis.Allerdings gibt es auch eine positive Rezension.



30. Theologie-Studenten der Universität Glasgow erhalten vor der Bibel-Lektüre jetzt Trigger-Warnungen: Jesus wurde gekreuzigt!

Sollte man hier nicht besser von einer Spoilerwarnung sprechen?

Natürlich gibt es solche Warnungen auch an anderen Hochschulen und anderen Fachbereichen:

A trigger warning for a gender studies course at Stirling University says: "We cannot anticipate or exclude the possibility that you may encounter material which is triggering [ie, which can trigger a negative reaction] and we urge that you take all necessary precautions to look after yourself in and around the programme."

Students are told "you can, of course, leave a class at any time should you need to, but please check in ... later that day to let us know how you are".




31. Das Promi-Magazin InTouch berichtet über die Scheidung von Brad Pitt und Angelina Jolie:

"A look deep inside Angelina's camp shows a disturbing pattern of behavior," the insider continued. "Her first two advisors were planting stories with the media that Brad had a severe drug and alcohol problem and was violent. It was an abhorrent course of action."


Die britische Daily Mail berichtet, wie sehr Angelina Jolies Verhalten Brad Pitt zusetzt und wie britische Väterrechtler darauf reagieren.



32. Neueste Forschungen zeigen: Kinder werden seltener fett, wenn ihr Vater ein aktiver Elternteil ist.



33. Ein US-amerikanischer Vater, der gefeuert wurde, weil er bei der Geburt seines Sohnes dabei war, statt zu arbeiten, hat daraufhin drei verschiedene Angebote für einen neuen Job erhalten.



34. Einmal mehr der Blick auf Männerrechte in einem aus unserer Perspektive "exotischen" Land: In Birma Myanmar droht Männern mit einem neuen Gesetz bis zu fünf Jahren Gefängnis, wenn sie eine Frau nicht heiraten, die sie geschwängert haben. Damit sollen die Rechte der Frauen in diesem Land gestärkt werden.



35. In Indien wurde ein Mutter-Tochter-Gespann festgenommen, das Männer mit Falschbeschuldigungen sexueller Gewalt erpresste.



36. Und in Neuseeland gelangt man zu der Erkenntnis, dass sexueller Missbrauch von Männern häufiger vorkommt als Rauchen. Gleichzeitig glauben nur zehn Prozent der Befragten, dass Männer überhaupt Opfer von sexuellen Übergriffen werden können. Gelder zur Bekämpfung sexueller Gewalt kommen weltweit fast ausschließlich feministisch orientierten Gruppen zugute; Männerrechtler können sehen, wo sie bleiben.



37. Zum Abschluss habe ich heute ein kleines Ratespiel ausgewählt, bei dem Sie Zitate nach folgendem Schema zuordnen sollen: "Wer sagte es: eine Suffragette – also eine frühe Feministin, die für das Wahlrecht der Frau eintrat – oder ein Mitglied des Ku-Klux-Klan?" Kann ja so schwer nicht sein, bekanntlich war der frühe Feminismus im Gegensatz zum Netzfeminismus von heute wesentlich vernünftiger und weniger radikal. Liest man ja immer wieder. Also viel Spaß bei diesem Spiel!

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