Mittwoch, Dezember 21, 2016

Vermischtes vom 21. Dezember 2016

1. Vor einer Woche strahlte ZDF Neo die Dokumentation "Wie sexistisch sind wir?" aus. Die Sendung hat natürlich eine feministische Schlagseite, ist aber noch gut erträglich. Besonders erfreulich: Eine Sequenz darin widmet sich auch Männerrechtlern wie Hartmut Wolters und männlichen Opfern häuslicher Gewalt. Diese Minuten kann man sich auch vom Rest der Sendung isoliert auf Youtube anschauen.



2. "Immer mehr Frauen schlagen Männer" titelt die Sächsische Zeitung. (Ich persönlich vermute, dass es sich eher um ein Aufweichen der Dunkelziffer handelt.) In dem Artikel heißt es:

Im Landkreis Meißen steigt die häusliche Gewalt – auch gegen Männer. Immerhin 31 Prozent – bisher 25 Prozent – aller angezeigten Delikte, betreffen diesen Themenkreis. Das sagte die Gleichstellungsbeauftragte des Stadt Großenhain, Marion Ortel, in ihrem aktuellen Lagebericht. (...) Deshalb wird sich das "Netzwerk gegen häusliche Gewalt", das sich aus Vertretern von Ämtern, Vereinen und Polizei zusammengefunden hat, auch am ersten Männerschutzhaus in Sachsen beteiligen, das in Leipzig aufgebaut wird.




3. Peter Grimms Blog Sichtplatz berichtet:

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Berlin-Lichtenberg setzt in Sachen Demokratie neue Maßstäbe. Die Parlamentsmehrheit aus SPD, Linken und Grünen will allen Abgeordneten künftig vorschreiben, wie sie ihre Anträge zu formulieren haben. "In der Tagesordnung können nur Drucksachen behandelt werden, welche eine gegenderte Sprache beachten", steht in einem Antrag der SPD zur Änderung der Geschäftsordnung der BVV. Wer also nicht ideologiegerecht formuliert, sondern in traditionellem, alltagsgebräuchlichem Deutsch, wird von wesentlichen Rechten eines Abgeordneten ausgeschlossen.

(...) Es macht es nicht besser, dass viele derer, die für diese Gender-Zensur-Regel für Bezirksparlamentarier stimmen, vor allem im Sinn haben, damit die AfD zu treffen. Die nämlich hat als Partei beschlossen, den "Genderwahn" nicht mitzumachen. Ist die neue Regelung in Kraft, müsste die AfD mit jedem Antrag, der auch behandelt werden soll, gegen parteiinterne Beschlüsse verstoßen.


Hm. Sollten es die etablierten Parteien nicht als strategisches Ziel sehen, die AfD als ideologiebeladen, unsachlich und manipulativ darzustellen, statt sich selbst so zu präsentieren?



4. Ebenfalls um die AfD geht es in einem Interview des Deutschlandfunks mit einem der eigenen Mitarbeiter über Querelen in der Wikipedia:

Im September hat sich ein Mitglied des Schiedsgerichts von Wikipedia in Deutschland, das unter dem Pseudonym "Magister" auftritt, dazu bekannt, dass er als Funktionär der Partei "Alternative für Deutschland" tätig sei. Daraufhin sind zunächst drei Mitglieder des Wikipedia-Schiedsgerichts aus persönlichen Gründen zurückgetreten. In der Wikipedia-Gemeinde wurde das mit Stirnrunzeln vermerkt. Es gab dann weitere Rücktritte. Und jetzt, Mitte Dezember, haben weitere Schiedsrichter ihren Rücktritt damit begründet, dass sie nicht mit einem AfD-Funktionär im Wikipedia-Schiedsgericht zusammenarbeiten wollen.


Peter Welchering zufolge geht es bei der Kontroverse um die Frage, "inwieweit der unter diesem Pseudonym auftretende Wikipedia-Mitarbeiter politischen oder sogar ideologischen Einfluss auf Artikel genommen hat. Und dann gibt es noch die Diskussion, ob die Wikipedia-Regeln ausreichen, um genau solch eine politische Einflussnahme auf Artikel zu verhindern." Im Gespräch sei "die Abschaffung von Mitarbeiter-Pseudonymen für die Artikel-Arbeit. Wer zu Artikeln etwas beiträgt, soll das unter seinem Namen tun."

Dieser Fall ist geschlechterpolitisch deshalb ausgesprochen pikant, weil Männerrechtler schon vor Jahren darauf hingewiesen haben, dass seitens feministischer Wikipedianer ein ganz erheblicher ideologischer Einfluss auf Lexikoneinträge der Online-Enzyklopädie stattfindet, und weil in diesem Zusammenhang auch eine Klarnamenpflicht gefordert wurde. Da die Wikipedia-Community und insbesondere deren Köpfe mit dem ständig proklamierten Neutral Point of View in Wahrheit wenig zu tun haben, galt eine Beeinflussung durch feministische Ideolog_*Innen aber als unproblematisch. Nicole Ebber, Projektmanagerin von Wikimedia Deutschland, teilte Netzfeministinnen sogar mit: "Wir sind inhaltlich mit euch auf einer Linie und schätzen es sehr, dass ihr euch klar und deutlich einbringt. Die Anregungen werden definitiv in unsere weiteren Überlegungen einfließen. (...) Wollen wir mal einen Hangout machen oder ein Treffen?"

Jetzt, wo Vorwürfe der politischen Einflussnahme statt gegen Feministinnen gegen ein AfD-Mitglied laut werden, finden Wikipedianer plötzlich, dass eine ideologische Einflussnahme verhindert werden sollte. Vielleicht könnten sich die Wikipedianer mal darüber klar werden, ob sie ein neutrales Nachschlagewerk produzieren möchten oder ein "pädagogisches" Werkzeug, um den Lesern die "richtige" Gesinnung beizubringen.

(Eine ganze Reihe von Beiträgen über die politische Manipulation der Wikipedia findet sich rechts unten auf der Blogroll von Genderama.)



5. Die Passauer Neue Presse berichtet über eine aktuelle Falschbeschuldigung im Zusammenhang mit einem sexuellen Übergriff, der durch Asylbewerber begangen worden sein sollte:

Die Beamten der Polizeiinspektionen Waldkraiburg und Traunstein verfolgten zunächst mehrere Spuren. Schließlich ergaben sich jedoch laut Polizei zunehmend Zweifel an der Aussage der Frau. Schließlich gab diese zu, den Überfall erfunden zu haben. Die psychisch labile Frau hatte sich die Verletzungen selbst zugefügt. Als Motiv für den erfundenen Überfall gab sie an, dass sie über Internet und Bekannte über Straftaten durch Asylbewerber, wie Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe in Waldkraiburg, unterrichtet sei. Wie Georg Deibl, Leiter der Polizeiinspektion Waldkraiburg, berichtete, bezog sich die Frau unter anderem konkret auf die Vergewaltigung einer 14-Jährigen in einer Erstaufnahmeeinrichtung, die tatsächlich nicht stattgefunden hat. Nach ihren Angaben habe sie über das Internet davon Kenntnis erlangt. Mit dem vorgetäuschten Überfall wollte sie sich an Asylbewerbern rächen.




6. Die US-amerikanische Eastern Michigan University gibt 100.000 Dollar aus, um ihren Sportlern beizubringen, dass "traditionelle Männlichkeit zu sexueller Gewalt beiträgt".



7. Medienthema in Australien: Männer schildern, wie sie von Frauen sexuell missbraucht wurden.



8. Die bekannte Feministin Lena Dunham wünscht, sie hätte schon mal eine Abtreibung gehabt.



9. Off-topic: Zum Anschlag in Berlin äußert sich in der männerpolitischen Community das Blog Mein Senf.

Zur Debatte insgesamt passt ein Beitrag im ZDF:

In den abgehörten Telefonaten und Messenger-Nachrichten beklagen die mutmaßlichen Rechtsterroristen, dass "Pegida und die anderen" nichts erreicht hätten und stellen fest: "Solange es kein Mord und Totschlag gibt, bewegt sich gar nichts." Laut Unterlagen wollte die OSS die von ihnen geplanten Anschläge Muslimen oder linken Gruppen anhängen. In einer abgehörten Nachricht heißt es, Anschläge müssten immer so aussehen "als ob die vom Spektrum links kommen". Eine andere Option sei "einfach einen Deutschen opfern und es den Musels in die Schuhe schieben".


Gottseidank hätte eine solche Strategie in Deutschland keine Chance. Sie würde nur in einer Gesellschaft funktionieren, in der, wenn bei einem Verbrechen noch nichts über den Täter bekannt ist, sofort etliche Leute automatisch so tun, als ob der Täter nur ein muslimischer Flüchtling sein kann. Es hätte aber sicher niemand Lust zu zeigen, dass er bereit ist, sogar ein solches Verbrechen auszuschlachten, um Punkte für seine eigene Ideologie zu sammeln. Wenigstens in dieser Hinsicht also kann man unbesorgt sein.

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