Freitag, Dezember 16, 2016

Vermischtes vom 16. Dezember 2016

1. Auf Österreichs feministischer Website diestandard stellt Tanja Paar die Linguistin und Ideologieforscherin Elisabeth Wehling vor:

Sprache gehe (...) tatsächlich in Handeln über. Deswegen stelle sich umso mehr die Frage: Wie sprechen wir über die Marginalisierung von Frauen? Wehling bringt das Beispiel vom "Frauenhaus". Dabei falle unter den Tisch, dass "90 Prozent der Fälle von Gewalt von Männern ausgehen", das sei ein großes "Framingproblem". Dabei gehe es darum, Frauen zu stärken – das solle bei den Bildern und Begriffen bedacht werden, die in Broschüren zum Thema verwendet werden.


Gut, dass es im Feminismus Ideologieforscherinnen gibt, die sich mit solchen Dingen auskennen.



2. Die Zahl männlicher Grundschullehrer hat ein neues Rekordtief erreicht. Weil das für viele Jungen "ein Drama" ist, betitelt der WDR einen Radiobeitrag darüber mit "Kleine Helden in Not". Die WDR-Reporterin Annika Franck refereriert allerdings konsequent die feministische Sichtweise: Das Geschlecht einer Lehrkraft habe eindeutig keinerlei Auswirkung auf den schulischen Erfolg (das ist vermutlich falsch), die Jungen seien mit ihrer Faulheit selbst an ihrem schulischen Versagen Schuld, und da Männer ohnehin mehr als Frauen verdienten, sei dieses schulische Versagen letztlich auch egal. Nur für die Selbstfindung und zum Abbau von Geschlechterstereotypen könne es sinnvoll sein, dass Jungen auch männliche Vorbilder haben – solange diese männlichen Lehrer nicht Sport und technische Fächer unterrichteten.



3. "Wir können männliche Opfer von Rachepornos nicht länger ignorieren" fordert Corinne Barraclough.



4. Der US-Amerikaner Lawrence McKinney saß 31 Jahre lang unschuldig wegen Vergewaltigung im Knast. Dafür wurde er jetzt allerdings auch mit 75 Dollar entschädigt.



5. Bei der Suche nach neuer Freizeitlektüre bin ich auf das Buch Contemporary Moral Issues: Diversity and Consensus gestoßen, das sich mit ethischen Streitfragen der Gegenwart beschäftigt und sich vor allem an Philosophiestudenten richtet. Und was finde ich dort im Kapitel "Gender"? Einen Auszug aus David Benatars maskulistischem Grundlagenwerk The Second Sexism. Discrimination Against Men and Boys. Ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass der akademische Widerstand gege maskulistische Philosophie und Ethik bröckelt?

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