Mittwoch, Oktober 05, 2016

Vermischtes vom 5. Oktober 2016

1. Entgegen bisheriger in zahlreichen Medien ausgeschlachteter Vermutungen über eine besonders hohe Gewaltrate, die entstehe, wenn es in einer Gesellschaft Männerüberschuss gibt, ist offenbar das Gegenteil der Fall. In der Zusammenfassung der aktuellen Studie Violence and Crime Are Elevated Where Men Are Rare heißt es:

The negative social outcomes in populations with male-biased sex ratios are a growing concern. In general, the expectation is of heightened violence as a result of excess men engaging in antisocial behavior and crime, thereby threatening societal stability. While intuitive, these claims are largely unsupported in the literature. Using mating market theory as our guide, we examine indicators of male mating effort, including (1) violent competition between men (homicide, aggravated assault) and (2) indicators of uncommitted sexual behavior (rape, sex offenses, and prostitution). Our unit of analysis is U.S. county-level data. We find that counties with more men have lower rates of crime and violent behavior. Our findings challenge conventional claims of male excess leading to elevated levels of violence. Instead, in support of mating market predictions, we find that criminal and violent behavior related to male mating effort is least common in male-biased sex ratios.


Die Fehlannahme, Gesellschaften mit einem Übergewicht an Männern wären besonders gewaltgeladen, ist eine der tragenden Säulen der Propaganda vor allem gegen muslimische Gesellschaften, bei denen man von einem solchen Männerüberschuss ausgeht. Im rechten Lager befindet auch Alice Schwarzer: "Dieser Männerüberschuss ist eine Gefahr, unabhängig von dem kulturellen Hintergrund."



2. In einigen Tagen läuft Cassie Jayes Dokumentation über die Männerrechtsbewegung in ausgewählten Kinos der USA an. Die US-amerikanische Presse beginnt jetzt schon, sich auf diesen Film einzuschießen. Vielleicht in Erwartung mehrerer vergleichbarer Artikel hat die männerpolitische Website "A Voice for Men" eine neue sachliche Einführung in die Männerrechtsbewegung online gestellt.



3. Ein Student der New Yorker Universität Columbia berichtet, wie er dem Büro für genderbezogenes Fehlverhalten gemeldet wurde, weil er sich selbst als attraktiv bezeichnete. Währenddessen wurde an der Uni Tennessee ein Student der sexuellen Belästigung bezichtigt, weil er versehentlich den Namen einer Lehrerin falsch angab.



4. Die kritische Feministin Christina Hoff Sommers twittert über ihren neuesten Vortrag "Where Feminism Went Wrong" an der California State University: "Nice police escorts taking me through back entrance for today's talk at CSULA. Now standard for my campus lectures." Auch wenn der männerpolitisch engagierte Soziologieprofessor Gerhard Amendt an einer deutschen Hochschule einen Vortrag halten möchte, ist dazu Polizeischutz nötig. Erwarten Sie nicht, dass Leitmedien darüber berichten, denn für sie bedeutet Feminismus Toleranz, Liebe, Blumen und Sonnenschein. (Sommers Vortrag steht online auf Youtube.)



5.
Common Core educational standards now allows students to answer mathematics problems by responding with whatever their feelings are telling them at the time, sources confirmed.

One example problem given to illustrate the updated standards asked students to figure out when a 6:00 a.m. train leaving Boston at thirty miles per hour and a 7:00 a.m. Milwaukee train headed the opposite direction at forty miles per hour will intersect. A list of possible solutions to the sample problem published in the Common Core standards obtained by reporters indicated that "Ugh," "I’m offended," "Triggered," "Trains scare me," "Boston scares me," "Milwaukee scares me," and "Kill yourself," would all be scored as correct.

"Any emotion, feeling, statement, or catchphrase is an acceptable answer to most of the problems in the new mathematics standards," a Common Core representative told reporters. "As long as students are being sincere, genuine, authentic, and true to themselves at the time they are answering the question, that’s all we can ask as educators."

"Who are we to tell anyone that their own mathematical truth is wrong?" the rep added.


Hier findet man die vollständige Satire.



6. Selbst die Times of India berichtet inzwischen über Männer, die sich einer Partnerschaft mit einer Frau verweigern.



7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem auf Genderama verlinkten Artikel "Das Männerhaus, das niemand kennt":

In dem Artikel heißt es:

*** "Es handele sich um ein "privates, nicht professionelles Angebot", sagt Enrico Damme von der Landesfachstelle. Auch das Landratsamt Mittelsachsen teilt auf Anfrage der "Freien Presse" mit, dass ihm diese Anlaufstelle nicht bekannt ist." ***

Ach nee, echt? Seither gab es für solche Häuser keinerlei öffentliche Unterstützung, sie wurden gezwungenermaßen rein privat und unterm Radar finanziert. Politilk und Öffentlichkeit zeigten kein Interesse. Jetzt ist dieses private Engagement plötzlich suspekt.

Weiter heißt es in dem Artikel:

*** Auf der Internetseite des Männerhauses wird empfohlen, dass die Männer bestimmte Sachen mitbringen sollen: unter anderem "Bargeld, Kontokarte, Sparbuch". Damme hat dazu eine klare Meinung: "Es darf unserer Meinung nach die Privatsphäre von Schutzsuchenden nicht angetastet werden, wozu aus unserer Sicht das Einfordern der genannten Dokumente zählt. Vorrangig vor finanziellen Interessen sollte immer die Schutzbedürftigkeit sein." ***

Das ist nun echt putzig. Die Empfehlung, Bargeld, Kontokarte und Sparbuch mitzubringen, ist so oder so ähnlich auch auf Frauenhausseiten zu finden. Klar, wenn man erstmal ohne Obdach ist, braucht man Geld, und das Sparbuch sollte man auch vor dem gewalttätigen Partner in Sicherheit bringen. Da wird nichts "eingefordert", wie das hier herbeifantasiert wird.

Auf der anderen Seite kann man da auch eine gewisse Inkompetenz der "Landesfachstelle Männerarbeit" hineininterpretieren. Wie kommt es, dass diese Fachstelle über bestehende, private Angebote nicht Bescheid weiß? Hat da niemand recherchiert? Warum werden Angebote komplett neu konzipiert, anstatt bestehende private Netzwerke zu evaluieren und bei Eignung in das Konzept zu integrieren? Angenommen, ich bekäme im Rahmen einer solchen Stelle die Verantwortung, dann wäre eine solche Recherche das erste, was ich täte. Ich würde mich mit Leuten unterhalten, die in diesem Bereich bereits aktiv sind, um den Status Quo und eventuelle Synergien zu ermitteln. Warum sind öffentliche Stellen immer so ineffizient?

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