Donnerstag, August 11, 2016

Vermischtes vom 11. August 2016

1. Für eine Rekordgage soll Gina-Lisa Lohfink ins Dschungelcamp einziehen:

Seit ihrem Gerichtsstreit sei der Marktwert von Lohfink rasant angestiegen. Sie soll 150.000 Euro für ihre Teilnahme an der Show erhalten. (...) Vor dem Mediengetöse zu dem Vergewaltigungs-Prozess hat Lohfink angeblich zwischen 2000 und 6000 Euro für TV-Auftritte bekommen. Jetzt soll die Gage um ein vielfaches gestiegen sein.


"Hat Gina-lisa alles nur fürs Dschungelcamp getan?" stellt Kathrin Spoerr daraufhin die naheliegende Frage in der WELT. Dabei erinnert Spoerr daran, wie dieser Fall von Anfang an politisch ausgeschlachtet wurde:

"Nein heißt Nein" lautete der Slogan der Kampagne, die sachte begann, dann aber fast unkontrolliert Fahrt aufnahm, sodass sich am Ende niemand im deutschen Bundestag zu widersetzen wagte. Es war ein Slogan, der in seiner Flachheit zugleich unangreifbar war, weil jeder Gegner einer Verschärfung sich dem Verdacht aussetzte, männliche Gewalt zu verharmlosen und die sexuelle Selbstbestimmung der Frau infrage zu stellen.

In Gina-Lisa Lohfink suchte sich die Bewegung allerdings die absurdeste Ikone. Wenn das, was Lohfink geschah, eine Vergewaltigung war (und davon sind ihre feministischen Unterstützerinnen nach wie vor überzeugt), dann sollten Männer und Frauen künftig besser ganz auf Sex jenseits der Missionarsstellung im abgedunkelten Schlafzimmer verzichten.


Schon vor einigen Tagen hatte Spoerr unter der Überschrift "Den Schweinen gehört der Schwanz abgeschnitten!" über Lohfinks Verhalten vor Gericht berichtet.

Ein Genderama-Leser, der mich auf diesen Artikel aufmerksam machte, merkt dazu an:

Klar soll diese Überschrift Klicks generieren, doch finde ich es bezeichnend, dass so viel Männerfeindlichkeit es wie selbstverständlich in eine Artikelüberschrift einer angesehen Zeitung schafft. Auch nimmt der Artikel in keinster Weise kritischen Bezug auf die getätigte Äußerung, die immerhin eine strafbare Handlung lt. § 111 StGB, darstellt.

Es verärgert mich auch, wie hier wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen wird, da dieser furchtbarer Ausspruch keinerlei rechtliche Konsequenzen für die Angeklagte haben wird. Man stelle sich nur vor, ein Mann, Angeklagter im Prozess, würde so etwas sagen (verzeih bitte die Wortwahl, aber z. B. "Der Schlampe gehört die Fotze verstümmelt)" ...


Bemerkenswert sind die von der WELT-Reporterin Spoerr geschilderten Dialoge von einem Rechtsanwalt Lohfinks mit der Richterin:

Richterin: P. versucht, Frau Lohfink den Penis in den Mund zu bringen.

Anwalt: Sie dreht den Kopf weg.

Richterin: Sie macht den Mund freiwillig auf.

Anwalt: Ich sehe einen Mann, der in die völlig regungslose Frau reinhämmert.

Richterin: Jetzt winkt sie in die Kamera.

Anwalt: Sie will mit der Hand die Kamera zuhalten.

Richterin: Ich sehe, dass sie lächelt.

Anwalt: Sie hält ihre Hand schützend vor den Schambereich.

Richterin: Ich sehe nur eine Hand auf dem Oberschenkel.

Anwalt: Das ist bezeichnend für diesen Prozess.

Richterin: Ich kann nur bewerten, was ich sehe.


Mit Lohfinks Rechtsanwalt Burkhard Benecken setzte sich dieser Tage das Blog Kosmologelei unter Bezug auf einen kostenpflichtigen SPIEGEL-Artikel auseinander. Weniger ausführlich fasst der Berliner Kurier denselben SPIEGEL-Artikel zusammen. Ein Auszug:

Richtig sauer auf den Advokaten ist Britta Assauer (49), die Ex-Frau des früheren Schalke-Managers Rudi Assauer (72). Benecken hatte sie erfolglos in einem Arbeitsgerichtsprozess vertreten. Später gab er heikle Infos über sie an die Presse weiter. Als sich Britta Assauer bei ihm darüber beschwerte, soll er laut "Spiegel" nur gelacht und gesagt haben: "Was willst du eigentlich, du bist jetzt bekannter als Angela Merkel."

(...) Auch TV-Koch Frank Rosin (50) hat Erfahrung mit Benecken. Vor zwei Jahren stand Rosin wegen eines Blitzerfotos vor Gericht. Benecken trug vor, nicht Rosin sei viel zu schnell gefahren, am Steuer hätte ein anderer Mann mit Rosin-Maske gesessen. Der Richter schüttelte nur den Kopf.


Was sagt es aus, dass Lohfink gerade so jemanden als ihren Verteidiger wählt?

Partei für Lohfink ergreift Hengameh Yaghoobifarah im feministischen Missy-Magazin. Ein Auszug:

Ihr Verteidiger benannte eine gewaltvolle Szene und wies die Richterin konkret auf diese hin, die beweisen sollte, dass der Akt nicht einvernehmlich hätte sein können. Die Staatsanwältin erwiderte, dass diese Szene nicht existiere, und ich, die ich diese Videos nicht kenne, fragte mich, ob so eindeutige Handlungen wie ein Schlag ins Gesicht wirklich unterschiedlich verstanden werden können oder ob die Personen auf dem Bildschirm einfach unterschiedliche Videos sahen.


Das ist in der Tat auffällig. Lohfinks Rechtsanwalt sieht im zentralen Video Szenen, die Staatsanwältin und Richterin nicht sehen. (Die Kripobeamtin Claudia Rausch übrigens auch nicht, siehe hier Punkt 2.) Schon dagegen, dass das Video überhaupt im Gerichtssaal begutachtet wurde – abgewandt vom Publikum und ohne Ton –, hatten Lohfink und ihre Verteidiger auf öffentlichkeitswirksame Weise protestiert.

Im Fazit ihres Artikels bedauert die Autorin des Missy-Magazins, "dass die Tatsache, dass Frauen in den Positionen der Richterin und Staatsanwältin sitzen, kein Garant für eine feministische (...) Verhandlung eines solchen Falls ist." Wie, keine feministischen Strafprozesse in Deutschland? Ach, vermutlich ist das nur eine Frage der Zeit.

"Von der Trash-Ikone zum neuen Symbol der Feministinnen: Gina-Lisa Lohfink, das It-Girl und Model, wird von allen benutzt" befand schon vor Monaten der Berliner Tagesspiegel. Und was kommt für Lohfink dabei herum? Lumpige 150.000 Euro.

Kathrin Spoerr fasst den Stand der Dinge zusammen:

Lohfink hat den ersten Prozess, in dem es um den Vorwurf der Vergewaltigung ging, verloren. Sie wird auch den laufenden Prozess verlieren. Die Schlacht jedoch, in der es um die Vermarktung ihrer Person und um die Instrumentalisierung der Öffentlichkeit geht – diese das Wesen des Rechtsstaats berührende Schlacht hat sie, leider, gewonnen.




2. "Frauen leiden unter den gesellschaftlichen Änderungen, die sie selbst erkämpft haben" heißt es in der Frankfurter Allgemeinen. Dieses "Leiden" sieht so aus, dass top-ausgebildete, beruflich erfolgreiche Frauen keinen Partner mehr finden, den sie für angemessen halten:

Eine Parship-Studie nach der anderen bestätigt immer wieder die gleiche Erkenntnis: Frauen können mit vielem leben, sogar mit Schnarchern. Aber wenn der potentielle Partner arbeitslos ist oder verschuldet, ist für Liebe kein Raum. Akademiker sollte der Kandidat selbstverständlich sein: Architekt, Arzt, Psychotherapeut. Männer sind nicht so bildungsfixiert: Ganz oben in der Präferenzliste stehen Juristinnen, aber gleich danach kommt die Flugbegleiterin. Natürlich gab es immer schon Frauen, die sich in einen weniger gebildeten Mann verliebt haben. Aber für viele ist das undenkbar.

(...) Die Suche nach dem Richtigen ist eine Frage von Kompromissen. Doch die Bereitschaft dazu nimmt ab, vor allem bei Frauen, die immer selbständiger und auch emotional unabhängiger werden. Blossfeld hat das in einer großen Online-Dating-Studie untersucht. Das Ergebnis: Männer mit niedrigem Bildungsgrad wagen zwar die Kontaktaufnahme, nur die Damen antworteten nicht.




3.
Gehören Männer zu einer diskriminierten Bevölkerungsgruppe? Das komme vor - vor allem, wenn sie Väter sind, sagt Matthias Becker. Der Sozialpädagoge arbeitet seit Mai als Berater für Männer mit der Frauenbeauftragten der Stadt Nürnberg zusammen.


Hier geht es weiter mit dem Beitrag im Deutschlandradio.



4.
Eine junge Frau erhält eine Absage, weil das Unternehmen lieber einen älteren Mann einstellen will. Ein Fall von Diskriminierung? Nicht unbedingt.


Hier geht es weiter mit dem Artikel von Tina Groll.



5. Christian Schmidt fasst zusammen, wie konservative und linke Kräfte zusammenwirken, um Väterrechte zu verhindern.



6. Ein zweiter Teil des aktuellen "Ghostbuster"-Films gilt nach dem Stand der Dinge als unwahrscheinlich. Der Regisseur des Films erklärte, sich nie wieder an der Neuinterpretation eines anderen Erfolgsfilms versuchen zu wollen, blieb aber bei seiner von vielen Medien aufgegriffenen Marketingstrategie, der Misserfolg des Streifens sei allein Frauenfeindlichkeit zu verschulden. Der Daily Wire hingegen argumentiert, (feministische) Social Justice Warriors seien unbenommen ihrer Dominanz in den Leitmedien als Zielgruppe einfach zu klein, um für den Kassenerfolg eines Filmes zu sorgen.

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