Vermischtes vom 2. August 2016
1. Der Schweizer Männerrechtler Oliver Hunziker, den ich vor vier Jahren hier im Interview vorgestellt hatte, kündigt in einer gestern auf Facebook veröffentlichten Erklärung ein parteipolitisches Engagement an:
Geschätzte Freunde,
seit über 10 Jahren beschäftige ich mich mit Familienthemen. Ich bin in verschiedenen Funktionen und Positionen aktiv und habe durch diese Tätigkeit zahlreiche Menschen im In- und Ausland kennengelernt.
Nun möchte ich einen weiteren Schritt machen. Ich habe beschlossen, mich als Kandidat für die CVP [christdemokratische Volkspartei] des Bezirk Lenzburg um einen Sitz im Grossrat des Kantons Aargau zu bewerben.
Wir haben mit unseren Organisationen in den letzten Jahren einige Veränderungen erreicht, sowohl in der Gesellschaft, als auch in der Politik. Die Gesetze, welche in den letzten Jahren in Kraft getreten sind (Sorgerecht, KESB etc) oder demnächst in Kraft treten (Unterhaltsrecht), sind nun bereit, die Umsetzung steht an, oder hat bereits begonnen.
Schon seit längerer Zeit habe ich deshalb mit dem Gedanken gespielt, mich auch direkt in der Politik zu betätigen. Ich möchte, neben meiner bisherigen Tätigkeit in den verschiedenen Organisationen, neu auch direkt Einfluss nehmen können, dort wo die Gesetze umgesetzt werden, nämlich in der kantonalen Politik.
Die CVP kümmert sich als einzige Partei konkret um Familienanliegen, sie nennt sich auch "Familienpartei". Diesem Anspruch möchte ich zu mehr Inhalt verhelfen. Ich möchte mit meiner eigenen Tätigkeit dafür sorgen, dass aus dem Parteiprogramm gelebte Realität wird. Im Kanton Aargau möchte ich mich hauptsächlich für die rasche und sinnvolle Umsetzung der obigen Gesetze einsetzen.
Natürlich interessieren mich auch andere politische Themen, aber das Familienrecht und insbesondere die Situation der Eltern in Trennung werden weiterhin mein zentrales Anliegen bleiben. Ich freue mich darauf, meinen pragmatischen Denkansatz und mein breites Wissen auch in anderen Themen einzubringen.
Mein Ziel sind Lösungen, Probleme haben wir schon genug.
Wer mich kennt weiss, dass ich nicht nur kandidieren, sondern auch gewählt werden möchte. Mit dem zweiten Platz auf der Liste erhoffe ich mir dabei gute Chancen.
Ich bitte Euch deshalb, meine neue Facebook-Seite zu liken.
Bitte helft mit, dass ich die Wahl gewinnen kann, als Quereinsteiger ist dies eine höchst anspruchsvolle Aufgabe.
Alle, die im Bezirk Lenzburg wohnen, oder dort Freunde haben – bitte leitet die Information weiter – ich kann jede Stimme brauchen.
Das Motto der CVP Aargau für diesen Wahlkampf lautet übrigens "zäme stark". Genau dieses Motto gilt seit Jahren auch in den von mir geleiteten Organisationen – gemeinsam sind wir stark.
Herzlichen Dank
Euer Oliver Hunziker
2. Kevin Roberts, Chairman der New Yorker Werbeagentur Saatchi & Saatchi, erklärte in einem Interview mit der Zeitschrift Business Insider, die Debatte über Gleichberechtigung sei längst vorbei und er vertrödele in seiner Agentur keine Zeit mehr mit diesem Thema. Die Konsequenzen dieses Satzes für ihn sind klar. Auch das Branchenmagazin W & V berichtet.
3. Roland Tichy hat Reaktionen seiner Leser auf das Netz der Zensur online gestellt, das die Minister Heiko Maas und Manuela Schwesig (beide SPD) über das Land legen.
4. Marie-Luise Goldmann berichtet in der WELT, wie schwer es ist, eine Feministin zu sein, "ohne sich den verächtlichen Blicken anderer Feministinnen ausgesetzt zu sehen".
5. Christian Schmidt bespricht einen Artikel des britischen Independent, dem zufolge Frauen eher Chancen auf einen Spitzenjob haben als Männer, sich aber seltener dafür bewerben
6. Bernard Chapin erörtert die Diskriminierung von Jungen in den USA im Zeitalter von Hillary Clinton.
7. Den Vereinten Nationen zufolge könnte die Art, wie in australischen Haftanstalten eine Reihe von Jungen misshandelt wurden, einen Verstoß gegen die Anti-Folter-Konvention darstellen.
8. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu meinem gestern veröffentlichten Blog-Beitrag über Diversity in Unternehmen:
Dass die Diversity-Programme eher das Gegenteil bewirken ist schon länger bekannt, und auch die Gründe dafür sind recht klar zu bennennen. In dem FAZ-Artikel wird das auch angerissen. Interssant ist das Buch "Sex and the Office: Women, Men, and the Sex Partition That's Dividing the Workplace", in der die Autorin exakt dieselben Gründe beschreibt - nur eben auf das spezielle Feld des Anti-Sexual-Harassment. Demnach geht es bei solchen von den Unternehmen inszenierten Programmen nicht um den Schutz/die Förderung von Frauen, sondern einzig und allein um rechtliche Absicherung. Wenn die Unternehmen nachweisen können, dass sie ihre Mitarbeiter "geschult" und "sensibilisiert" haben, senken sie damit die Wahrscheinlichkeit, juristisch mitverantwortlich gemacht zu werden, wenn ihre Mitarbeiter Frauen belästigen oder diskriminieren.
In den "Schulungen" wird dann prophylaktisch, zur Absicherung des Unternehmens, jede Kleinigkeit - und sei sie juristisch noch so weit von Belästigung oder Diskriminierung entfernt - als Grenzüberschreitung dargestellt. Bei den Mitarbeitern führt das nachweislich zu Misstrauen gegenüber Frauen. Frauen werden als latente Bedrohung wahrgenommen - nur nichts Falsches sagen, immer vorsichtig sein ...
In der Folge begegnen Männer Frauen mit eher mehr Vorbehalten als ohne diese Anti-Sexual-Harrasment-Trainings. Frauen werden damit subtil aus den männlichen Netzwerken erst recht ausgeschlossen – nicht weil die Männer das böse meinen, sondern weil sie sich selbst schützen wollen. Das Verhalten der Männer ist in diesem Falle aber alles andere als sexistisch. Es ist eine völlig rationale Reaktion auf diese Anti-Sexual-Harassment-Bewegung.
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