Montag, August 08, 2016

Vermischtes vom 8. August 2016

1. Das Engagement der Deutschen, Flüchtlingen zu helfen, ist einer aktuellen Studie zufolge ungebrochen:

Obwohl während der Erhebung im Frühjahr 2016 in den Medien schon deutlich weniger über die Flüchtlingsankunft berichtet wurde und zudem die sexuellen Übergriffe an Silvester in Köln die Euphorie schwer gedämpft hatten, wurde durchweg eine unverändert hohe Hilfsbereitschaft geschildert. Mehr als drei Viertel der befragten Initiativen hielten es daher für unnötig, um freiwillige Helfer zu werben. Und gerade dort, wo Rechtsradikale oder genervte Anwohner gegen Flüchtlingsunterkünfte protestierten, stieg das freiwillige Engagement noch weiter an.


Eine Schwachstelle gibt es jedoch:

Allerdings gibt es laut der Studie Lücken bei dieser Alltagsintegration. Sie läuft oft über Patenschaften zwischen einzelnen Helfern und Flüchtlingen, und dabei wurde jedenfalls in einer Stuttgarter Unterkunft festgestellt, dass Männer unterversorgt sind. Genügend Patenschaftsangebote gebe es für Frauen und Kinder. Aber "die jungen Männer, die 35 Prozent in der Unterkunft ausmachen, haben gerade einmal drei Angebote", schreiben die Autoren.


Wir haben hier also vermutlich denselben Mechanismus wie in anderen Bereichen, mit der "Jungenkrise" als deutlichstem Beispiel: Angehörige des männlichen Geschlechts erhalten deutlich weniger Zuwendung als Mädchen und Frauen, woraufhin einige von ihnen irgendwann durchknallen, was daraufhin zu sexistischen Artikeln ("Es sind immer Männer!") sowie ähnlich sexistischen Theorien über "die Gewalt im Mann", "toxische Männlichkeit" und so weiter führen wird.



2. Der Sender RTL berichtet über häusliche Gewalt gegen Männer. In dem Beitrag kommt auch Tristan Rosenkranz vor, der mit seiner NGO Gleichmaß e.V. und seinem Männerberatungsnetzwerk auch von Genderama unterstützt wird. Etwas befremdlich ist in dem Beitrag allein die folgende Passage:

Häusliche Gewalt wird in den allermeisten Fällen von Männern gegenüber Ihren Frauen verübt. In jedem vierten angezeigten Fall ist die Frau aber die Täterin. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein.


Eben. Deshalb ist die Behauptung "Häusliche Gewalt wird in den allermeisten Fällen von Männern gegenüber Ihren Frauen verübt" Unsinn. Das wird durch mittlerweile mehrere hundert internationaler Studien gut belegt. Offenbar fühlen sich viele Journalisten nach wie vor verpflichtet, solche Ergebenheitsadressen in die feministische Ideologie in ihren Texten unterzubringen, um sich zur Beschäftigung mit männlichen Opfern überhaupt durchringen zu können.

Dem unbenommen zeigt dieser Beitrag, wie sehr die Akzeptanz des gesellschaftlichen Mainstreams für die Anliegen der Männerrechtsbewegung weiter wächst.



3. Lucas Schoppe beschäftigt sich in einem aktuellen Beitrag damit, wie die Linke herrschaftdienlich wurde.



4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir:

Agenturmeldungen (dpa) mit tendenziöser Headline sind gut für's Geschäft. So mag man bei der dpa wohl oft denken, zumindest, wenn es um Männer geht. Auch wenn ich wenig Sympathie mit den beiden haben, sie wurden des Vorwurfs der Vergewaltigung von einem Gericht freigessprochen.

Trotzdem sind es keine Männer, sondern angebliche Vergewaltiger. Denn die Wahrheitsdeutung liegt bei der dpa (ganz im Sinne des Mainstreamfeminismus).

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/angebliche-vergewaltiger-zeigen-gina-lisa-an-14375030.html

http://www.sueddeutsche.de/panorama/berlin-angebliche-vergewaltiger-erstatten-strafanzeige-gegen-gina-lisa-lohfink-1.3110714

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gina-lisa-lohfink-angebliche-vergewaltiger-zeigen-model-an-a-1106423.html

Nur die Stuttgarter sind da mal vorsichtiger!

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.prozess-strafanzeigen-gegen-model-gina-lisa-lohfink.5deb55e0-120d-4905-8c35-1605792e2731.html

Im einzelnen ist es auch interessant, was die Redaktionen inhaltlich daraus machen. Ich vergleiche mal Spiegel-Online und Stuttgarter Zeitung.

Spiegel-Online:

"Sie behauptet, in einem Sexvideo, das die beiden verbreitet hätten, könne man ihre Vergewaltigung sehen. Die Staatsanwaltschaft glaubt das nicht und klagte sie an."

Stuttgarter Zeitung:

"Das Model sagt, es zeige ihre Vergewaltigung. Da sich der Vorwurf bei den Ermittlungen nicht bestätigte, bekam Lohfink einen Strafbefehl und sollte 24.000 Euro zahlen."

Bei Spiegel-Online scheinen Gerichte im Bereich kirchlicher Doktrin zu operieren. Hier geht es um Glaube. Welcher Glaubensrichtung sollte das Gericht anhängen. Dem Feminismus? Also ob vor Gericht Beweise nicht zählen. Bei der Süddeutschen Zeitung steht dies etwas klarer. Denn verschwiegen wird nur, dass dem Gericht vorliegendes und von Gutachtern begutachtetes Videomaterial von 30 Minuten keine Beweise liefern, sondern im Gegenteil Lohfink der falschen Anschuldigung überführen (deshalb der Strafbefehl von 24.000 Euro).

Müsste es dann nicht in den Headlines richtig heißen: "Die mit dem Vorwurf der Vergewaltigung falschbeschuldigeten und freigesprochenen Männer zeigen Lohfink wegen Verleumdung an"? Aber was ist schon ein Freispruch vor Gericht heute wert? Für Menschen wie Kachelmann, Horst Arnold und eine hohe Dunkelziffer an Männern zählt dies nichts.




5. Mehr Post. Der Politikwissenschaftler Johannes Meiners widerspricht meiner Darstellung, der Politiker Erhard Eppler habe den Satz "Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden" 2007 ins Hamburger Grundsatzprogramm der Sozialdemokraten aufnehmen lassen:

Der Satz zur menschlichen Gesellschaft ist schon seit Münster '88 drin. 2007 in Hamburg wurde er lediglich drin gelassen, ohne Diskussion. Ich war live dabei.

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