Vermischtes vom 8. Mai 2016
1. Für das Domradio berichtet Melanie Trimborn, wie in Köln gestern die Proteste gegen Genitalverstümmelung verlaufen sind. Ein Auszug:
Mit zwei Zangen ziehen die Ärzte die gerade frisch abgeschnittene Haut eines Jungen in die Länge. Vier Bilder von einer Beschneidungs-OP zeigen die Demonstranten auf einem Plakat neben der Bühne derer, die heute etwas zu sagen haben oder einfach sagen wollen. Bei den Bildern steht "Kinder schlagen = verboten, Kinder Körperteile abschneiden = erlaubt."
Der Beitrag erwähnt auch, welche Rolle das Kölner Urteil gegen Genitalverstümmelung vor vier Jahren für die Entstehung dieser Proteste spielte:
"Dieses Kölner Urteil hat eine Bewegung ausgelöst. Männer haben angefangen an die Öffentlichkeit zu gehen", sagt Victor Schiering bei der Eröffnung der Kundgebung. (...) "Jeder, der eine Vorhautamputation über sich hat ergehen lassen müssen, hat seine ganz individuelle Geschichte. Jeder lebt anders mit den Folgen", schreibt er in einer öffentlichen Stellungnahme. (...) "Das Erziehungsrecht beinhaltet nicht, Kindern ohne medizinische Indikation Schmerzen und irreversible Veränderungen an ihrem Körper mit unabsehbaren Spätfolgen vorzunehmen." Das sei unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion und Tradition ein Menschenrecht.
2. Feministische Proteste hingegen gab es gegen den Vatertag, der regional auch als "Herrentag" bezeichnet wird. Erik Peter berichtet in der Berliner "taz":
Bereits in der Nacht wurden im Stadtgebiet Plakate aufgehängt, die das Spektakel provokant infrage stellten: "Herrentag?! Im Patriarchat ist jeder Tag Männertag", heiß es da etwa, oder auch: "Macker gibt’s in jeder Stadt, bildet Banden, macht sie platt". Großflächig verteilt wurden zudem täuschend echt aussehende Aufkleber der BVG. (...) Da der öffentliche Nahverkehr zum "Tatort" würde, sollten "deutsche, heterosexuelle Männer" an diesem Tag nicht befördert werden, so die überspitzte Forderung.
Immerhin bemerkenswert, dass sich die "taz" mit dem Wort "überspitzt" halbwegs von diesem Irrsinn distanziert.
3. Dass Jungen größere Probleme haben als Mädchen, lesen zu lernen, wird hierzulande weitgehend hingenommen. Allenfalls wird entgegen alle Evidenz argumentiert, dass die "faulen" Jungen, anders als die "fleißigen" Mädchen, selbst daran schuld seien, wenn sie in der Schule zu kurz kämen. Jetzt aber berichtet das Wall Street Journal über eine neue Studie, die zeigt, dass Jungen bei Lesetests sogar besser als Mädchen abschneiden, wenn man ihren Anlagen und Neigungen mehr entgegen kommt.
4. Eine weitere Studie, für die sich kaum ein Verantwortlicher in der Geschlechterpolitik interessieren wird, erklärt einmal mehr, wie es kommt, dass Männer in besser bezahlten Jobs landen als Frauen:
While there is substantial heterogeneity in preferences, we find that women on average have a higher willingness to pay for jobs with greater work flexibility (lower hours, and part-time option availability) and job stability (lower risk of job loss), and men have a higher willingness to pay for jobs with higher earnings growth.
Auf genau diese Zusammenhänge weisen wir Männerrechtler seit mittlerweile Jahrzehnten hin. Währenddessen sprechen die Leitmedien immer noch fast unisono davon, dass der geringere Verdienst von Frauen ihre anhaltende Diskriminierung beweise.
5. Ich danke allen Lesern ganz herzlich, die dieses Blog in den letzten Tagen und Wochen mit ihrer Spende unterstützt haben!
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