Montag, März 14, 2016

Vermischtes vom 14. März 2016

1. Auch Genderama verlinkte schon des öfteren Artikel von Thomas Fischer, renommierter Richter am Bundesgerichtshof, in der Wochenzeitung "Die Zeit". In der jüngsten Vergangenheit zeigte sich Fischer nicht zuletzt als wortmächtiger Kritiker eines immer mehr erweiterten Sexualstrafrechts. Das scheint einigen Ideologen so sehr gegen den Strich zu gehen, dass sie ihm nicht mehr auf der Sachebene entgegnen, sondern ihn persönlich angreifen. Sie unterstellen ihm ein "gestörtes Verhältnis zu Frauen":

Unter Grünen hörte man früher viel Positives über ihn. Nach seinen Ausführungen zum Sexualstrafrecht hat sich das geändert. Er habe ein "gestörtes Verhältnis zu Frauen", heißt es in der Bundestagsfraktion. Und: "Rechtspolitisch nimmt ihn inzwischen niemand mehr ernst." Das Vorhaben, Schutzlücken bei der Vergewaltigung zu schließen, ist für Fischer bloße "Sehnsucht nach Strafe". Die große Koalition will Frauen, die zum Widerstand gegen ihren Vergewaltiger unfähig sind, besser schützen. Fischer schreibt dazu: "Wir können die Freiheitsspielräume der Menschen so klein machen, dass sie wie die Ratten in der Falle quietschen. Wir können den Feminismus verordnen oder den Ganzkörperschleier ..."


In der Frankfurter Allgemeinen kolportiert Helene Bubrowski diese und weitere Attacken auf Thomas Fischer.



2. Schweizer Väterverbände treiben die Einrichtung eines Familiengerichts bei Trennungen voran.



3. Die Universität Bern stellte vergangene Woche einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache vor – und machte zeitgleich mit dem skandalös ungegenderten Slogan "Werden auch Sie ein Meister Ihres Fachs" Reklame für die Masterinformationstage. Und damit nicht genug:

Auf dem Plakat, das schweizweit auch an grossen Bahnhöfen zu sehen war, ist ein japanischer Bogenschütze abgebildet. Das Bild entspricht nicht ganz den Anforderungen des Leitfadens: "Achten Sie darauf, dass Sie in der Bildsprache kein relevantes Geschlecht ausschliessen, insbesondere in jenen Fachbereichen, in denen alle Geschlechter vertreten sind", heisst es dazu im Kapitel "Geschlechtersymmetrie in der Bildsprache".


Jetzt zeigt sich das Institut für Geschlechterforschung an der Uni Bern verschnupft, "Gender-Aktivist*inen" überkleben die Plakate:

An den Masterinformationstagen waren über 50 Fächer vertreten. Ob sie alle ausschliesslich von Männern belegt werden? Oder sind Frauen "kein relevantes Geschlecht"? Und was ist mit Studierenden, die ein Geschlecht "jenseits des Mann-Frau-Schemas" aufweisen? Diese sollten laut Leitfaden mit einem Gender-Gap ("Meister_innen") oder einem Gender-Sternchen ("Meister*innen") sichtbar gemacht werden.


Der Bund berichtet.

Ebenfalls lesenswert ist ein grottiger Artikel im selben Blatt über eine andere Aktion der Uni Bern: "Den anzüglichen Kommilitonen in die Schranken weisen". Thema ist eine Plakatkamapagne der Uni, die "belästigende" Äußerungen wie "Wir sollten uns näher kennenlernen" anprangert (weil Emma Sulkowicz).



4. Für MANNdat hat Dr. Bruno Köhler das neue Standardwerk zur häuslichen Gewalt rezensiert, dessen deutschsprachige Ausgabe von Professor Gerhard Amendt herausgegeben wird.



5. In Großbriannien klagt der Bruder eines Mannes, der infolge häuslicher Gewalt zu Tode gekommen ist, das bestehende sexistische System an: Selbst wenn sich solche Männer in Lebensgefahr befänden, erhielten sie keine Hilfe. Die Daily Mail berichtet mit Bezug auf die Londoner "Times".

Ebenfalls in der "Times" thematisiert Melanie Phillips den "Skandal" der Frauengewalt gegen Männer und das Versagen der Feministinnen in diesem Bereich. Der Artikel steht leider nur im Anriss online.



6. Eigentlich schon zu alt für dieses Newsblog, aber thematisch immer noch hochrelevant ist ein Artikel von Anfang Febrar im britischen Telegraph: 10 Wege, wie wir Männer daran hindern können, sich in großer Zahl umzubringen.



7. Der Schauspieler Tom Hanks hat sich Emma Watsons feministischer Kampagne angeschlossen.



8. Der Wissenschaftler, der den Fachbereich "feministische Gletscherkunde" etablieren wollte, kanzelt seine Kritiker ab. Sie seien nicht klug genug, diesen Ansatz zu verstehen:

"People and societies impose their values on glaciers when they discuss, debate, and study them—which is what we mean when we say that ice is not just ice," Carey said in the Friday interview with Science Magazine. "Glaciers become the platform to express people’s own views about politics, economics, cultural values, and social relations (such as gender relations)."

Carey’s original study concluded glacier research is intertwined with gender relations, masculine culture, geopolitics, institutional power and racism — these apparently led to to glacier-related academic and governmental jobs being predominantly filled by men. The academic complained "how men’s voices have dominated the research" and lamented that "power and colonialism have shaped the science" when discussing the research on the university website.

The study was poorly received by the general public and many real scientists, several of whom even initially believed the study was a work of satire. Cornell University chemist Dr. Phil Mason wrote on Twitter the study left him"dumbfounded."

The research was financially supported by taxpayer dollars. The National Science Foundation (NSF) gave Carey a five-year grant to write his "feminist glaciology" paper. He has received a total of $709,125 in grants from the NSF, according to his curriculum vitae. Carey did not address the huge sum of money he received in the interview.

(...) In the interview with Science magazine, Carey rejects most mainstream glacier research, and claims to be interested in creating "different sociocultural forms of glacier knowledge that go beyond science, to generate discussion."




9. Eine Schauspielerin, die fälschlich behauptete, von einem Uber-Fahrer fast vergewaltigt worden zu sein, darf diesen Fahrdienst nie wieder benutzen. Inzwischen machte sie deutlicher, was genau sie unter "fast vergewaltigt" versteht:

After word got out that Uber was taking the allegations seriously and looking into the matter, Abraham backtracked on her claims and admitted that the driver never attempted to assault her, but was just "looking at her lecherously" and that "it could have escalated into a rape situation."




10. Im patriarchal-frauenfeindlichen Indien wurden zwei acht- und neunjährige Jungen von ihrer Lehrerin dafür, dass sie ihre Hausaufgaben nicht zuende gebracht hatten, bestraft, indem sie öffentlich nackt zur Schau gestellt wurden:

In a video footage that has gone viral, two boys - one completely naked, and the other without shorts or even undergarments, and clutching on to an unbuttoned shirt - are seen wiping their tears. They are standing in front of a door, their posture making it obvious that they are not allowed inside. The footage shows that every time someone passes by, the boys would press their faces to the door out of embarrassment.

(...) An officer from Malwani Police Station said that the boys' parents insisted that they had no complaints against the teacher or the coaching centre management. "The teacher said in her statement that the parents of the two students were repeatedly told that they were very weak in studies and weren't completing the assignments. She said that the parents had authorised her to punish the children. The coaching class owner said that he wasn't involved in the day-to-day running of the classes," the officer said.


Der Mumbai Mirror berichtet.



11. Der Ägypter Teimur al-Sobki betreibt die scherzhafte Facebook-Seite "Tagebuch eines leidenden Mannes". Dort lästert er über die angebliche Untreue von Frauen. Klare Folge in diesem ebenfalls patriarchal-frauenverachtenden Land: drei Jahre Haft.



12. Off-topic: Das Ergebnis der Landtagswahlen war den Unionsparteien hoffentlich eine Lehre. So berichtet Die Zeit:

Klarer Wahlsieger in Baden-Württemberg ist der Grüne Winfried Kretschmann, in Rheinland-Pfalz ist es Malu Dreyer von der SPD. Beide haben Merkels Flüchtlingspolitik gestützt - während sich Guido Wolf und Julia Klöckner im Wahlkampf-Schlussspurt von Merkel abgesetzt haben. So etwas schätzen CDU-Leute nicht, heißt es. Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte erklärt am Abend im ZDF, es zeige sich ein paradoxes Verhalten. Wer Merkel stärken wollte, habe sich bei Kretschmann und Dreyer besser aufgehoben gefühlt.


Die Berliner Zeitung sieht es ähnlich:

Neben der Erschütterung durch die AfD geht aus diesen Wahlen doch erstaunlich viel Kontinuität hervor. Der Grüne Winfried Kretschmann bleibt Ministerpräsident. Die SPD regiert weiter in Rheinland-Pfalz und der CDU-Mann Haselhoff in Sachsen-Anhalt. Und die Kanzlerin? Alle Wahlsieger haben ihre Flüchtlingspolitik unterstützt. Sie - und aus eigenem Verschulden nicht ihre Partei - hat bei diesen Wahlen gewonnen.

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