Freitag, November 13, 2015

Lesermail ("eMANNzipation": maskulistische Filme haben es schwer)

Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Hallo Arne,

wo Du heute aus dem Telegraph zitierst, daß diverse Studios The Red Pill nicht unterstützen, weil das Karriereselbstmord wäre:

Als ich diese Woche nach Reaktionen auf den WDR-markt-Beitrag "eMANNzipation" über Männerprobleme gesucht habe (es gab nicht viele, offenbar ...), bin ich über einen deutschen Kinofilm gleichen Namens gestolpert. Als ich die Inhaltsbeschreibung gelesen habe, dachte ich ja erst, das sei ein früher Entwurf für "Der Mann auf dem Baum", aber es ist tatsächlich ein komplett anderer Film.

Darin geht es um einen Mann, der häusliche Gewalt durch seine Frau erlebt hat, die dann mitsamt Kind abgehauen ist, und der schließlich im ersten Berliner Männerhaus landet. Dort trifft er andere Betroffene, nimmt an Gruppentherapien teil, weil er ein psychologisches Gutachten für den Sorgerechtsprozeß braucht, und kommt so schließlich wieder auf die Beine.

In der Beschreibung kommen für meinen Geschmack zwar ein bißchen zu häufig Worte wie "skurril" oder "bizarr" vor, aber gut, wer will sich schon einen dauerdeprimierenden Problemfilm anschauen... Und den Kritiken nach wird das eigentliche Thema von Partnergewalt gegen Männer schon eindringlich dargestellt.

Der Film wurde offenbar komplett privat finanziert, hat auf einem Dutzend Festivals Preise gewonnen und ist in den USA schon auf DVD erschienen, findet aber in Deutschland keinen Verleih.

Erstaunlich, daß er vier Jahre lang komplett zumindest unter meinem Radar geblieben ist. (Nicht daß ich glaube, daß beim aktuellen Stand der Dinge eine Unterstützung durch die Männerrechtsbewegung zwangsläufig ein Vorteil für den Produzenten wäre ...)


Der letzte der Links in dieser Lesermail führt zu einer Kampagne für den Film, "die provoziert und neugierig machen soll". Eines der gezeigten Statements lautet "13 Awards. Null Lobby". Auch Szenen aus dem Film sind hier zu sehen. Auf die Idee, mit der Männerrechtsbewegung in Kontakt zu treten, sind die Filmmacher offenbar nicht gekommen.

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