Lesermail (jungenfeindliches Kinderhilfswerk)

Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Ich wohne in Saarbrücken und bei einer Fahrt durch die Innenstadt sind mir gestern mehrere Plakate mit der Schlagzeile "Gewalt gegen Mädchen stoppen" aufgefallen. Eine kurze Internet-Recherche hat ergeben, dass es sich hierbei um eine aktuelle Kampagne des Kinderhilfswerks handelt, die Gewalt gegen Mädchen insbesondere in Entwicklungsländern aufgreift, mit dem Ziel Paten für Mädchen zu werben.

Auf seiner Webseite setzt das Kinderhilfswerk noch einen drauf und titelt: "Besonders Mädchen leiden unter Gewalt".

Gewalt gegen Kinder scheint sich für das Kinderhilfswerk offenbar auf Gewalt gegen Mädchen zu beschränken. Sicherlich werden Mädchen in Entwicklungsländern vielfach zwangsverheiratet, dafür werden Jungen als Kindersoldaten zwangsrekrutiert. Sexueller Missbrauch beschränkt sich ebenso wenig auf Mädchen wie Kinderarbeit und häusliche Gewalt. Diese Kampagne ist ein Paradebeispiel für das jungenfeindliche Denken, das sich in unserer Gesellschaft mittlerweile etabliert hat.