Dienstag, September 15, 2015

Vermischtes vom 15. September 2015

Weil sie bei Facebook log, ein Asylsuchender habe ein Mädchen vergewaltigt, muss sich eine 31-Jährige jetzt wegen Volksverhetzung verantworten.

Wie Familienschutz berichtet, wurde Ende August die erste Onlineberatung für gewaltbetroffene Männer gestartet.

Hillary Clinton zieht mit der widerlegten Statistik in den Wahlkampf, dass eine von fünf Frauen auf dem Campus Opfer sexueller Gewalt werde. Jetzt noch Donald Trump als Kontrahent und der Wettkampf zweier skrupelloser Machtmenschen um das einflussreichste Amt der Welt ist perfekt.

Währenddessen kritisiert Barack Obama die ausufernde politische Korrektheit an amerikanischen Unis:

Sometimes there are folks on college campuses who are liberal, and maybe even agree with me on a bunch of issues, who sometimes aren’t listening to the other side, and that’s a problem too. I’ve heard some college campuses where they don’t want to have a guest speaker who is too conservative or they don’t want to read a book if it has language that is offensive to African-Americans or somehow sends a demeaning signal towards women. I gotta tell you, I don’t agree with that either. I don’t agree that you, when you become students at colleges, have to be coddled and protected from different points of view. I think you should be able to — anybody who comes to speak to you and you disagree with, you should have an argument with ‘em. But you shouldn’t silence them by saying, "You can’t come because I'm too sensitive to hear what you have to say."


Derweil ist Brendan O'Neill, Herausgeber des auch auf Genderama häufig zitierten liberalen Magazins Spiked, mit derselben Ansicht zum meistgehassten Mann an britischen Universitäten geworden. Vermutlich weil er kein Blatt vor den Mund nimmt:

Young people today are pathetic, I really hate to say that because there are normal young people out there. But the young people who rise up through the ranks of student union bureaucracy are pathetic. By that I mean they are imbued with victim culture, they’ve been taught by school and society their self-esteem is the most important thing in the world and anyone who harms or criticises their identity or does anything which makes them feel bad is a bad person.

(...) We’ve created these monsters, these arrogant little pricks, who genuinely think they have the right to go through life without ever hearing a sore word about their beliefs or ideas, it’s just extraordinary. They’re rising up into places like the media, and it’s just getting worse, they have so little faith in human beings, such a disdainful view of ordinary people.

(...) I think boys are getting such a bad rap at the moment, particularly young men who go to university. I’ve always resisted the idea that all feminists hate men or that there’s a war on men because men’s rights activists are the saddest people in the whole world. They blame women for the fact that they can’t get laid and they exist solely on the internet.

But more and more, it’s looking like there is a war on men, I just find it astonishing so much of ordinary male behaviour like banter, jokes, offending each other because you’re great mates, which young men have been doing for years and years, is actually being outlawed.

It’s an extremely intolerant censorious approach to a huge swathe of the population. Men between the ages of 18-21 aren’t allowed to express their emotions or feelings. This has always been the case, but it used to come from Tories, from old battleaxes who were suspicious of young people. But now it’s coming from feminists, those who think they’re edgy and liberal.

(...) When they claim all these women on campus have experienced sexual assault, I think it’s wrong. What it means is all these women have experienced things like being drunkenly chatted up in a club, had their bums pinched, maybe been cat called. Women used to deal with it by telling people to fuck off. The idea that men are evil for doing it and women are wrecks who can’t cope with these things is patronising to both men and women.


Männerrechtler unter der Gürtellinie für dieselben Positionen und dasselbe Verhalten anzugehen, dass Brendan O'Neill an den Tag legt, ist psychologisch natürlich auch sehr interessant. Vielleicht sollte er den Aufruhr seiner Empörung ein wenig besser sortiert bekommen und zwischen denjenigen Männerrechtlern unterscheiden lernen, die in der Tat Frauen als Gruppe angreifen, und denjenigen, die wie er schlicht die feministische Ideologie kritisieren. Dass ein allgemeiner Hass auf Frauen krank ist, ist im linken Maskulismus beispielsweise Konsens.

Kritikwürdig sind einzelne Frauen – wie aktuell etwa die britische Schauspielerin Helen Mirren. Sie erklärte es als sexistisch, wenn ein Mann seinen Arm um seine Partnerin legt. Im Widerspruch dazu stehen diverse Fotos, die Mirren und ihren Mann in genau dieser Haltung zeigen.

Ein gelungener zweiteiliger Artikel fasst zusammen, welche Gewinne die Gamergate-Bewegung in den letzten Jahren trotz erheblicher Widerstände der Leitmedien erringen konnte. Die Parallelen zum Kampf der Männerrechtsbewegung gegen die unterschiedlichsten Verleumdungen und moralisch korrupte Journalisten, die sie leichtfertig übernahmen und weiter verbreiteten, sind offensichtlich. Der Artikel ist absolut lesenswert, etwa was Feministinnen angeht, die mit ihrer Inszenierung als Opfer eine große Medienöffentlichkeit sowie finanzielle Unterstützung gewannen, während ihre Behauptungen sich bald als durchsichtige Lügen herausstellten. Das Fazit dieser Analyse lautet:

Bis heute wurde kein #GamerGate-Unterstützer einer Beteiligung an ernsthaften Drohungen oder Beleidigungen überführt, ganz im Gegensatz zu Personen, die sich als Teil der Opposition sehen. Die Presse weiß, wie wir aus Leaks erfuhren, sehr genau, wie bösartig ihre Berichterstattung ist – ein Beispiel war der Entwickler Christian Allen, dem ein Interview zu #GamerGate verwehrt wurde, weil der Reporter, nach eigenen Angaben, Personen suchte, welche "Beleidigungen und Drohungen gutheißen und unterstützen". Er gab außerdem an, er wisse, dass es "ziemlich schwierig" sei, solche Leute zu finden. Zumindest auf kurze Sicht scheint sich solche Skandalberichterstattung auszuzahlen: Das im Januar veröffentlichte #GamerGate-Video von ABC brachte es auf YouTube zu über 400.000 Aufrufen, allerdings bekam es auch umwerfende 97% negative Bewertungen und hatte eine große Menge an gelöschten Kommentaren zu verzeichnen.

(...) "Wenn #GamerGate verliert, könnten Schmierenkampagnen wie in den letzten zwei Monaten der Normalzustand werden", schlußfolgert Margaret Gel, "Stell dir eine Welt vor, in der Journalisten jeden einen Terroristen nennen können, ohne das man etwas dagegen tun könnte: Alle würden einfach blind den Journalisten folgen und glauben, was sie sagen. Das ist eine furcheinflößende Zukunftsvision".

Eine Zukunft, die vielleicht nicht Wirklichkeit wird. In den Monaten seit dem Interview mit Gel hat #GamerGate zahlreich und mit starkem Willen weitergemacht. Mit jedem Ergebnis, das die Konsumentenrevolte einfährt, entlarvt sie die Fehler ihrer Kritiker. Selbst die härtesten Gegner beginnen ihre Haltung zu verändern, weil das Narrativ vom Frauen hassenden Mob, der jeden beleidigt und bedroht, immer unhaltbarer wird.


Wir kehren noch einmal zurück zu den von Brendan O'Neill lediglich als polemisches Stilmittel verwendeten Männern, die "noch keine Frau ins Bett gekriegt" haben. Dass man das Problem wachsender Einsamkeit auch sachlich behandeln kann, zeigte kürzlich ein Interview Astrid-Maria Bocks mit der Sexualtherapeutin Monika Büchner. 75 Prozent der Betroffenen seien Männer, erfährt man hier, 25 Prozent Frauen. (Was ist mit den vielen anderen Geschlechtern?) Über die Gründe für dieses Problem führt Büchner aus:

Oft ist es so, dass die "Absoluten Beginner" aus Familien kommen, in denen Sex tabu war. Die Eltern haben ihnen beigebracht, dass Sex nicht gut und etwas Abscheuliches ist. Das haben diese Menschen von klein auf verinnerlicht. Ein Klient sagte mir einmal, seine Mutter habe ihm eingebläut, dass Männer, die Sex wollen, Schweine seien. Deshalb habe er versucht, keinen Sex zu wollen. Er wollte kein Schwein sein und hat sein Bedürfnis verdrängt.


Währenddessen fordert Aaron Barksdale in der Huffington Post, dass sich mehr Schwule der feministischen Ideologie anschließen sollten, da auch Schwule den Hass auf Frauen in unserer Gesellschaft verkörperten. Damit reagiert Barksdale explizit auf Feminismuskritiker, die Schwule als natürliche Verbündete bezeichneten.

Im Berliner Tagesspiegel interviewt Richard Friebe den Evolutionsbiologen Professor Axel Meyer über die mangelnde Wissenschaftlichkeit der Genderstudien. Dasselbe Gespräch wurde auch in der Stuttgarter Zeitung veröffentlicht. Ein noch schärferes Interview zum selben Thema führt Michael Klonovsky im aktuellen FOCUS mit dem Evolutionsbiologen Professor Ulrich Kutschera – leider nicht online.

Abschließend wieder mal ein Bick nach Indien: Dort prangerte dieser Tage Frauenministerin Maneka Gandhi sämtliche Gewalt als Männerwerk an. Dem begegne sie mit dem Programm "Gender Champions" an den Schulen, bei dem Jungen, die Mädchen helfen, belohnt werden – offenbar um sie so für ihre spätere Funktion im Leben zu erziehen.

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