Lesermail (Jungen 3)
Genderama-Leser M.B. schildert, wie es einem Schüler gehen kann, der sich bereits mit den Anliegen und Argumenten der Männerbewegung vertraut gemacht hat, im Unterricht aber weiterhin einem Sexismus unterworfen ist, den wir feministischer Einseitigkeit zu verdanken haben:
Meine Schule, ein Gymnasium im Nordosten, rühmt sich des Titels "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Zur Feier der Einweihung erhielten die diversen Klassen bestimmte Workshops zu Themen, die sich im Großen und Ganzen mit Gewalt auseinandersetzten. Meine Klasse erhielt also das Thema "Sexuelle Gewalt". Etwa um diese Zeit herum kam ich auf die Themen des Maskulismus, war also sehr interessiert - und skeptisch.
Die beiden Damen, die unseren Workshop leiteten, waren Mitarbeiter eines Rostocker Büros für Opfer sexueller Gewalt. Man soll vom Aussehen ja auf nichts schließen, aber ich vermutete trotzdem den typisch dogmatisierten Gutmenschen.
Wir hörten zuerst die Geschichte einer Polizistentochter, die über Jahre von ihrem Vater vergewaltigt und missbraucht wurde. Eine reale Geschichte, nur hätte eine Geschichte über ein männliches Schicksal mal ganz gut getan.
Dass viele Mädchen sexuelle Gewalt erfahren wurde sehr oft erwähnt und ausgewalzt. Man muss zu Gute halten, dass männliche Opfer zumindest erwähnt wurden.
Es kam im Verlaufe des Gespräches von mir immer mal wieder zu sehr kritischen Äußerungen zu anderen Themen. Beliebt machte es mich bei den Damen jedenfalls nicht.
Den Vogel schoss der finale Fragebogen ab: Fragen wie "Welche Eigenschaften sind für dich männlich oder weiblich? - Autofahren, Abwaschen ... Onanieren (!)." Ich weigerte mich, diese (und andere, ähnliche) Fragen zu beantworten.
In den letzten Fragen schließlich eine "Was würdest du tun?"-Frage bezüglich sexuell aggressiven Verhaltens. Die Fragebögen waren nach Geschlecht getrennt, aber bei beiden war der Täter männlich.
Meinen Unmut machte ich danach klar deutlich, was die Damen noch mehr ansäuerte.
Ähnlich auch im Biologie-Unterricht, wo ich mich hinsichtlich einer weiteren Kampagne gegen Brustkrebs für Frauen laut fragte, warum es sowas nicht für Prostatakrebs gäbe, und einen bösen Blick der Lehrerin erntete.
Labels: Erziehungswesen, Jungen, Rettet unsere Söhne, sexuelle Gewalt
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