Lesermails (Jungen 1)
Genderama-Leser sind die besten! Gut, Vergleichbares behaupten viele Blogs über ihre eigenen Leser, aber ich freue mich wirklich sehr über die unerwartet zahlreichen Mails und Anrufe mit den besten Wünschen und Unterstützungsangeboten für mein Buch. Das gab es so für noch kein anderes meiner Bücher, nicht mal für "Männerbeben". Noch einmal kollektiv ganz herzlichen Dank an alle!
Einige sind auch gleich darauf eingestiegen, dass im März "Jungen" Schwerpunktthema auf Genderama sein soll und ich hier für interessante Links dankbar bin. Ein Leser hat mir dazu gleich zwei Mails geschrieben.
Das erste:
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen hat vor kurzem eine Studie veröffentlicht, welche sich mit den Schulleistungen von Jungen insbesondere im Hinblick auf das Geschlecht der Lehrkraft beschäftigt und auch der Frage nachgeht, inwiefern sich Jungen und Mädchen in der Schule wohlfühlen. Die Ergebnisse sind äußerst interessant, weil man hier endlich einmal erfährt, wie gut Jungen bzw. Mädchen bei Lehrern bzw. Lehrerinnen sind. Wie (von mir persönlich) nicht anders erwartet, sind Jungen in der 4. Klasse bei Lehrern besser als bei Lehrerinnen (d.h. der Abstand Jungen-Mädchen ist bei Lehrern für die Jungen günstiger als bei den Lehrerinnen; allerdings bewerten Lehrer insgesamt strenger und deshalb sind Jungen in einigen Bereichen bei Lehrern in absoluten Noten schlechter als bei Lehrerinnen).
Leider hat der Herr Pfeiffer in seinem Vortrag dies anscheinend nicht ins Zentrum gestellt (sondern das Ergebnis, dass Jungen Lehrer für noch ungerechter als Lehrerinnen halten (aber auch hier ist der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen bei Lehrern für Jungen günstiger)), was man etwa in diesem Zeitungsartikel lesen kann.
Und die zweite, ebenso interessante Mail desselben Lesers:
Die Kultusminister wollen anscheinend einen neuen (wertlosen) Abschluss für (die überwiegend männlichen) Sonderschüler einführen; hierdurch erscheinen sie nicht mehr in der Statistik als Schulabbrecher. Siehe hier.
Bezüglich der Jungen-Problematik halte ich ansonsten diesen und diesen Beitrag für lesenswert. ("Wird im Buch die Umsetzung von Geschlechtergleichheit als durchgängiges Prinzip unterstützt?" - Es steht wirklich "Geschlechtergleichheit" da, nicht "Geschlechtergerechtigkeit".) Falls du auf der Suche nach positiven Beispielen für Jungenförderung bist, ist diese Schule vielleicht das Richtige. (Allerdings scheint das auch dort neu zu sein - aber laut Schulprogramm gehen sie in die richtige Richtung; ob das natürlich nur in der Schulordnung steht, aber nicht angewandt wird, kann ich nicht sagen).
Sehr viele Mails habe ich auch mit einem Link zu zwei Artikeln zum selben Thema erhalten. Grundaussage einer neuen US-Studie ist demnach: Wenn Frauen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern unterrepräsentiert sind, liege dies weder an patriarchaler Diskriminierung noch an einer mangelnden Begabung von Frauen, sondern daran, dass sich deren Lebensplanung von der Lebensplanung der Männer stark unterscheidet. Genau diese Auffassung vertrete ich - nicht nur hier auf Genderama - seit mehreren Jahren.
Labels: Erziehungswesen, Hochschulen, Jungen, Rettet unsere Söhne
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