Mittwoch, Juni 26, 2024

Erschreckend viele Bauarbeiter bringen sich um

1. Sowohl die britische Tageszeitung "Sun" als auch der amerikanische Sender NBC berichten über die hohe Suizidrate unter Bauarbeitern. Im NBC-Bericht heißt es hierzu:

Das Baugewerbe weist eine der höchsten Selbstmordraten unter den Berufen auf - wobei die Rate bei männlichen Bauarbeitern 75 % höher ist als bei Männern in der Allgemeinbevölkerung, so die Centers for Disease Control and Prevention. Den jüngsten verfügbaren Daten zufolge werden im Jahr 2022 schätzungsweise 6.000 Bauarbeiter Selbstmord begehen, ein Anstieg gegenüber 2021. Im Vergleich dazu starben etwa 1.000 an einem Arbeitsunfall im Baugewerbe.

"Wenn es wahrscheinlicher ist, dass man durch die eigenen Hände getötet wird, als dass man bei einem Unfall auf der Baustelle ums Leben kommt, ist das eine Krise in unserer Branche", sagte Brian Turmail, Vizepräsident für öffentliche Angelegenheiten und Arbeitskräfte bei der Associated General Contractors of America. "Wir wissen ziemlich genau, was geschehen muss, um die Menschen körperlich zu schützen. Jetzt müssen wir herausfinden, wie wir die Menschen mental schützen können."

Während die Löhne im Baugewerbe steigen und es viele Arbeitsplätze gibt, befürchten die Branchenvertreter, dass der Druck auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter nur noch größer wird. Die jüngste Zunahme von Bauprojekten, die durch Milliarden von Bundesgeldern für Infrastruktur, saubere Energie und Halbleiterprojekte angekurbelt wurde, hat zu einer zunehmenden Belastung der ohnehin schon überlasteten Belegschaft geführt.

Infolgedessen arbeiten die Arbeitnehmer mehr als 10 Stunden pro Tag bei rauen Witterungsbedingungen, stehen unter hohem Termindruck und müssen monatelang fern von zu Hause in Hotels, provisorischen Unterkünften oder in ihren Fahrzeugen leben. Hinzu kommen das Risiko von Verletzungen am Arbeitsplatz und eine höhere Rate von Opioidmissbrauch sowie die allgemeine finanzielle Instabilität der stundenweisen Arbeit.

"Es gibt viele Faktoren, die den Stress ausmachen, nicht nur körperlich, sondern auch geistig und psychologisch", sagte Josh Vitale, ein Bauleiter bei Hoffman Construction, dem Generalunternehmer, der das Intel Arizona-Projekt beaufsichtigt (…). "Ich denke, der Fortschritt ist fantastisch, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir den Menschen wirklich das Leben abtrotzen."


In Deutschland dürfte eine vergleichbare Welle von Selbsttötungen nicht drohen. Schließlich haben wir eine Arbeiterpartei im Kanzleramt. Die wird sich bestimmt rechtzeitig um solche Entwicklungen kümmern.

Sorry, mein Sarkasmus lässt sich nicht immer zügeln.

Wie sich deutsche Medien das Leben von Männern im "Patriarchat" so vorstellen, zeigte jvor zwei Jahren eine unvergessene Kachel des WDR-Propagandamagazins "Quarks".

Den von der "Sun" zitierten britischen Zahlen zufolge, haben sich im Jahr 2022 allein 749 Bauarbeiter das Leben genommen. Das seien viermal so viele wie im Landesdurchschnitt. Weiter heißt es im Artikel der "Sun":

Es gibt vier Schlüsselfaktoren, die das Baugewerbe zum Beruf mit dem höchsten Selbstmordrisiko machen, so Dr. Gregory Warwick, Diplom-Psychologe bei Quest Psychology Services in Salford.

Er sagte: "Es handelt sich um ein Umfeld mit hohem Stressfaktor, in dem die Menschen mit engen Fristen und Budgets arbeiten.

"Sie sind körperlich anstrengend und fordernd und verursachen körperliche Schmerzen, die zu psychischen Problemen führen.

"Es ist bekannt für unsichere Arbeitsplätze, da die Menschen mit Null-Stunden-Verträgen und von Projekt zu Projekt beschäftigt sind, was ihnen die Sicherheit nimmt und zu finanziellen Sorgen führt.

"Und schließlich ist die Arbeit, die sie verrichten, oft mit langen Arbeitszeiten und unsozialen Arbeitszeiten verbunden, was es schwierig macht, sich mit all den Dingen zu beschäftigen, die wir tun sollten, um für uns selbst zu sorgen.

Dr. Warwick weist darauf hin, dass die Unterstützung für die psychische Gesundheit im Baugewerbe hinter der anderer Branchen zurückbleibt.


Es sei wichtig, dass Männer stärker aufeinander achten und über ihre Ängste und Sorgen sprechen. Die Männerbewegung tut das allerdings seit Jahrzehnten – und steht dafür genauso lange unter Beschuss.



2. In Schottland nimmt sich durchschnittlich alle zwei Stunden ein Mann das Leben, meldet der Sender "Arte".



3. "Wir können mit unserer Geschichte keine Ukrainer in den Krieg schicken" erwidert der Militätrexperte Christian Mölling CDU-Politikern, die das wollen, in einem Podcast der FAZ.



4. "Väter haben kaum eine Chance" heißt es in der Schweizer Tageszeitung "Blick", die erklärt, warum es so viele Kuckuckskinder in der Schweiz gibt.



5. Bei einem anderen Problem geht es schrittweise voran, wie die Hessenschau berichtet:

Knapp jeder zehnte Mann erfährt sexualisierte Gewalt – meldet der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen. Beratende Anlaufstellen gab es bisher allerdings kaum. Seit diesem Frühjahr gibt es in Hessen vier Beratungsstellen, die sich speziell an Jungen und Männer richten.


Ein vierminütiges Video stellt diese Anlaufstellen sowie einen betroffene Männer vor. Wir erfahren auch, dass "nicht jeder zehnte Mann" in Hessen sexuelle Gewalt erfährt, sondern "jeder zehnte Mann vor dem 18. Lebensjahr". Und: "Die Dunkelziffer sei deutlich höher." Vor der Pubertät seien Jungen im gleichen Ausmaß wie Mädchen von sexueller Gewalt betroffen.

Die erwähnten Beratungsstellen gibt es in Kassel, Darmstadt, Gießen und Wiesbaden.



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