Freitag, November 24, 2023

Ermordete Männer sind "Tagesschau" und Vereinten Nationen herzlich egal

Insgesamt machen Frauen (…) nur 20 Prozent aller Mordopfer weltweit aus. Viermal so viele Mordopfer sind Männer oder Jungen.


Das berichtete gestern die Tagesschau. Nimmt das Nachrichten-Flaggschiff der ARD männliche Gewaltopfer also endlich so ernst, wie es angemessen ist? Die Frage beantwortet sich, wenn man auf den gesamten Artikel blickt, in den diese Sätze eingebunden sind:



89.000 Morde an Frauen und Mädchen

Im vergangenen Jahr wurden nach UN-Angaben etwa 89.000 Frauen und Mädchen weltweit ermordet - in mehr als der Hälfte der Fälle von dem Partner oder einem Familienmitglied. Die Zahl ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht.Im vergangenen Jahr sind weltweit fast 89.000 Frauen und Mädchen vorsätzlich getötet worden - die höchste Zahl der letzten zwei Jahrzehnte, wie aus einem Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) und von UN Women hervorgeht. Obwohl die Gesamtzahl der Tötungsdelikte zurückging, nahm die Zahl der Morde an Frauen zu, wie die derzeit für 2022 verfügbaren Daten laut UN-Angaben nahelegten.

55 Prozent (48.800) aller Tötungsdelikte an Frauen werden von Familienmitgliedern oder Intimpartnern begangen, so der Bericht mit dem Titel "Geschlechtsspezifische Tötungen von Frauen und Mädchen (Femizid)". Demnach seien im Schnitt jeden Tag mehr als 133 Frauen oder Mädchen im eigenen Zuhause getötet worden, bei hoher Dunkelziffer. Denn bei vier von zehn Tötungsdelikten an Frauen lägen nur unzureichende Informationen zu geschlechtsspezifischen Motiven vor.

Insgesamt machen Frauen aber nur 20 Prozent aller Mordopfer weltweit aus. Viermal so viele Mordopfer sind Männer oder Jungen. Zwölf Prozent der Tötungsdelikte gegen Männer werden zu Hause begangen.

Erstmals seit UNODC 2013 mit der Veröffentlichung regionaler Schätzungen begann, habe Afrika 2022 Asien als Region mit der höchsten Zahl an Opfern, die von Partnern oder Familienmitgliedern getötet wurden, überholt. In Nordamerika stiegen von Partnern oder Familienmitgliedern begangene Femizide zwischen 2017 und 2022 um 29 Prozent, was teils auf verbesserte Aufzeichnungspraktiken zurückzuführen sei. Auch in der Karibik nahmen solche Tötungen im gleichen Zeitraum um 8 Prozent zu, während sie in Mittel- und Südamerika um 10 bzw. 8 Prozent zurückgingen. Europa verzeichnete seit 2010 einen durchschnittlichen Rückgang von Femiziden um 21 Prozent.

Die "beunruhigende Realität" sei, dass das Zuhause für Frauen und Mädchen alles andere als ein sicherer Zufluchtsort ist, so der UN-Bericht. Die "alarmierende Zahl" an Femiziden erinnere daran, "dass die Menschheit immer noch mit tief verwurzelten Ungleichheiten und Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu kämpfen hat“, sagte Ghada Waly, Exekutivdirektorin von UNODC."

Jedes verlorene Leben ist ein Aufruf zum Handeln - ein Appell, dringend strukturelle Ungleichheiten anzugehen und die Reaktionen der Strafjustiz zu verbessern, damit keine Frau oder kein Mädchen aufgrund ihres Geschlechts um ihr Leben fürchten muss." Regierungen müssten in Institutionen investieren, um der Straflosigkeit ein Ende zu setzen, die Prävention zu stärken und den Opfern zu helfen, der Gewalt ein Ende zu setzen, appellierte Waly.


Die Tatsache, dass die allermeisten Opfer tödlicher Gewalt männlich sind, wird also zwar kurz erwähnt, aber nur, um es fortan weiter zu ignorieren, als ob die realen Verhältnisse keine Rolle spielen würden. Unverdrossen wird sogar von "tief verwurzelten Ungleichheiten" gegen Frauen und Mädchen geschwatzt, wobei als Beleg dient, dass die angeblich Benachteiligten nur zu einem Viertel so häufig Gewaltopfer werden wie die vermeintlichen Unterdrücker. Wenn die Ideologie nur vehement genug vorgebracht wird, interessiert die Wirklichkeit hier überhaupt nicht mehr.

Die kanadische Hochschullehrerin und Professorin Janice Fiamengo hat zu dieser Menschenverachtung ein paar Worte zu sagen:

Die Schlagzeile der CBC, des staatlich finanzierten kanadischen Fernsehsenders, hätte kaum krasser sein können: "Ottawa hatte 16 Tötungsdelikte im Jahr 2022 - und fast die Hälfte der Opfer waren Frauen oder Mädchen." Mit anderen Worten, mehr als die Hälfte der Opfer waren, wie immer, Jungen und Männer, ein Umstand, den niemand bei der CBC jemals als beunruhigend genug empfunden hat, um ihn zu beklagen oder auch nur zu bemerken. Nur wenn sich die weibliche Mordrate in einem (ungewöhnlichen) Jahr der Geschlechterparität nähert, handelt es sich um eine "kollektive Krise", wie es in der Zwischenüberschrift heißt.

Man spricht nicht umsonst von einer geschlechtsspezifischen Empathielücke.

(…) Feministinnen rühmen sich seit langem, sich um die Opfer zu kümmern, doch das ist nie weniger der Fall als in ihren einseitigen Diskussionen über Gewalt, in denen die einzigen Todesfälle, die eine Rolle spielen dürfen, weibliche Todesfälle sind, die den Lesern mit ergreifenden Umständen, Namen und Ausdrücken entsetzter Traurigkeit präsentiert werden, wie in dem oben genannten Artikel. Tote Männer bleiben weitgehend anonym, und nur wenige Leser könnten aus den typischen Berichten feministischer Organisationen schließen, dass Frauen jemals tödliche Gewalt ausüben.

Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden und dem Tod von Männern ist natürlich überall auf der Welt die Norm, aber die anglophone feministische Bewegung hat sie deutlich verstärkt, indem sie Zahlen verfälscht und die Sprache manipuliert hat, um das Mitgefühl ausschließlich auf Frauen und Mädchen zu lenken. Der CBC-Artikel widmet einen großen Teil der Diskussion des lächerlichen Konzepts der Femizide, einer relativ neuen Wortschöpfung, die aus ihrer weiblichen Vorherrschaft keinen Hehl macht und vorgibt, hervorzuheben, dass Frauen und Mädchen "einfach deshalb getötet werden, weil sie Frauen sind", und "hauptsächlich von [...] Männern", als ob jede Frau, selbst eine aus Versehen getötete (wie wir sehen werden), ein Beweis für eine geschlechtsspezifische Voreingenommenheit wäre.

Die Vorstellung, dass Frauen getötet werden, weil sie Frauen sind, ist absurd, lässt sich nicht mit Beweisen belegen und soll offensichtlich den Eindruck verfestigen, dass Frauen mehr Opfer von mörderischer Gewalt sind als Männer. Eine Organisation mit dem Namen Canadian Femicide Observatory for Justice and Accountability (Kanadische Beobachtungsstelle für Femizid, Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht) stellt eine ausgefeilte Taxonomie der Formen von Femizid zur Verfügung, um diese Vorstellung zu untermauern, und verwischt absichtlich die Grenzen zwischen Tötungsdelikten in der Intimsphäre, auf die der Schwerpunkt gelegt wird, und anderen Tötungen von Frauen, die kollektiv als "dreiste Akte des Hasses" beklagt werden.

Doch schon eine flüchtige Lektüre der Details entlarvt die Leerheit der Terminologie und die Taschenspielertricks, mit denen die angebliche Frauenfeindlichkeit von Männern irreführend mit der Gesamtheit der Frauenmorde in Verbindung gebracht wird. Nur zwei der sieben ermordeten Frauen in Ottawa wurden von ihren aktuellen oder ehemaligen Lebenspartnern getötet. Eine der toten Frauen wurde von ihren beiden erwachsenen Töchtern angegriffen und getötet (eine Tat, die als "nicht-intimer Femizid" bezeichnet wird), während eine andere das Opfer einer verirrten Kugel wurde, die sie versehentlich tötete und wahrscheinlich für einen Mann bestimmt war (das Canadian Femicide Observatory bezeichnet diese Art von Tod als "assoziierten/verbundenen Femizid").

Es ist unmöglich, zu dem Schluss zu kommen, dass alle oder auch nur die meisten dieser - sicherlich bedauerlichen - Todesfälle logischerweise, wie das Mantra behauptet, "auf die Existenz von Geschlechternormen und -stereotypen, die Diskriminierung von Frauen und Mädchen und ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern zurückzuführen sind". Die Entschlossenheit, die Ursache allen weiblichen Leids in der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts zu suchen - und damit noch mehr Programme, Initiativen und Steuergelder für feministische Organisationen sowie eine weitere kollektive Beschämung von Männern zu rechtfertigen - scheint unaufhaltsam.

Der Tod von Männern aus verschiedenen Gründen, einschließlich Gewalt in der Partnerschaft, wird mit keiner Silbe erwähnt (…), und es wird kein Versuch unternommen, ein moralisches Kalkül zu rechtfertigen, das eine Minderheit von weiblichen Todesfällen eher "schrecklich traurig" (…) findet als eine Mehrheit von männlichen Todesfällen, obwohl die Männer in Ottawa, die 2022 ihr Leben verloren, vermutlich auch "Mitglieder unserer Gemeinschaft" waren, wie es von den Frauen gesagt wurde. Männer verdienen es zu sterben, so die Überlegung, weil (einige) Männer gewalttätig sind. Als 14 der 16 Mordopfer in Ottawa im vergangenen Jahr männlich waren, schrieb niemand einen Artikel über sie.

(…) Die Canadian Women's Foundation räumt zwar ein, dass "jegliche Gewalt inakzeptabel und jede Anstrengung zur Beendigung von Gewalt lohnenswert ist", beharrt aber darauf, dass "Statistiken zeigen, dass Frauen, Mädchen und Two-Spirit-, Trans- und nicht-binäre Menschen in höherem Maße Gewalt erfahren als Männer [sic], und dass geschlechtsspezifische Gewalt einzigartige Lösungen erfordert." Die Website behauptet auch, dass "Gewalt von Frauen gegen Männer in Beziehungen zwar vorkommen kann, aber weniger zu Verletzungen führt und weniger wahrscheinlich durch den Wunsch nach Dominanz und Kontrolle motiviert ist. Es ist wahrscheinlicher, dass Männer die Gewalt initiieren, während Frauen Gewalt eher zur Selbstverteidigung einsetzen."

(…) Tatsächlich sind sogar die zugrunde liegenden Behauptungen über weibliche Gewalt unredlich. In einer bedeutenden Metastudie aus dem Jahr 2009 (eine Studie, die die Ergebnisse vieler anderer Studien zusammenfasst) wies der Soziologieprofessor Murray Strauss nach, dass die meiste Gewalt in Paarbeziehungen auf Gegenseitigkeit beruht und beide Partner involviert sind, dass Gewalt gegen Frauen genauso häufig oder häufiger vorkommt als Gewalt gegen Männer und dass Selbstverteidigung nur bei einem kleinen Teil der Gewalt von Frauen gegen ihre Partner ein Motiv ist (weniger als 20 %). Diese Ergebnisse werden zwar oft von Männerrechtlern hervorgehoben, sind aber so schädlich für die landläufige Meinung und werden im Allgemeinen zu wenig berichtet und nicht geglaubt, dass sie es wert sind, noch einmal hervorgehoben zu werden.

(…) Frauen wird nicht beigebracht, ihre Gewalttätigkeit zu kontrollieren, weil unsere Kultur nicht einmal zugeben will, dass Frauen gewalttätig sein können; und Mitgefühl für Männer ist so wenig vorhanden, dass nur wenige so tun, als ob sie sich dafür interessieren.

Wer einen Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Männer organisieren möchte, hat mit Sicherheit viel Arbeit vor sich.




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