Donnerstag, Januar 20, 2022

Prominenter britischer Professor: Männer sollten Lizenz benötigen, um sich in freier Gesellschaft aufhalten zu dürfen – News vom 20. Januar 2022

1. In Irland wurde Mitte Januar die 23jährige Lehrerin Ashling Murphy beim Joggen in der Kleinstadt Tullamore (etwa 80 Kilometer westlich von Dublin) von einer unbekannten Person getötet. Die Tat sorgte landesweit für Entsetzen – und eine besonders bizarre Wortmeldung von einem Mediziner, der in Großbritannien ähnlich bekannt ist wie etwa die Virologen Drosten, Kekulé und Streeck hierzulande:

Die Äußerungen von Professor Sam McConkey im RTE-Radio, in denen er vorschlug, dass Männer eine Lizenz benötigen sollten, um "soziale Bereiche" zu betreten, haben einen Sturm von Reaktionen in den sozialen Medien ausgelöst.

McConkey, der bekannte Experte für Infektionskrankheiten, sagte am Sonntag in der Sendung RTÉ Radio 1 mit Brendan O'Connor, dass Ashling Murphys Ermordung "uns sprachlos, kalt und wütend macht".

"Ich bin der Meinung, dass man radikal sein sollte", sagte er. "Man braucht 12 Stunden, um Autofahren zu lernen. Man braucht einen Führerschein, um ein Auto zu fahren. Man muss einen Test machen. Brauchen wir eine Art von Qualifikation, eine Lizenz, eine Ausbildung für Männer, um in den sozialen Bereich zu gehen?"

Er fügte hinzu: "Die Leute würden sagen, ist das ein Eingriff in unser Recht auf Freizügigkeit? Und wir haben das natürlich alle schon durch Covid erlebt. Aber wie wir gerade gehört haben, fühlen sich viele Frauen in ihrer Freizügigkeit eingeschränkt, weil sie sich in Gefahr befinden."

Ein Tweet, der sich auf die Äußerungen von Professor McConkey bezog, löste im Internet eine heftige Reaktion aus, wobei die Mehrheit der Menschen ihn für seine Meinung kritisierte.

"Die 'Experten' tappen im Dunkeln", schrieb eine Person, die McConkey widersprach. "Was werden sie als nächstes sagen?"

"Das ist der Typ, der gesagt hat, dass über 100.000 Menschen in der ersten Welle sterben würden - warum, oh warum, wird er immer noch nach 'irgendeiner' Meinung gefragt?"

Ein anderer fügte hinzu: "Das ist die extremste verrückte Idee, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe. Es beunruhigt mich sehr, dass die Mainstream-Medien so etwas unangefochten zulassen. Wow."

"Das ist verrückt", fügte ein anderer hinzu. "Warum bekommt dieser Typ überhaupt Sendezeit?"

Eine Person scherzte halb: "Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich ins Jahr 2007 zurückreisen und jemanden, irgendjemanden, ins Jahr 2022 bringen und ihn das hören lassen. Der Anblick, wie ihnen die Kinnlade herunterklappt, wäre unbezahlbar.

Eine Person, die seine Ansicht zu unterstützen schien, erklärte jedoch: "Um fair zu sein, so wie der Autoritarismus auf dem Vormarsch ist, könnten in zehn Jahren alle Menschen markiert oder mit einem Mikrochip versehen sein. Wenn wir in einer freien Gesellschaft leben wollen, müssen wir ein gewisses Risiko akzeptieren....".

Ein anderer schlug vor: "Ich glaube, wir brauchen jetzt eine Parallelgesellschaft. Eine, in der Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe oder dem, was sie zwischen den Beinen haben, beurteilt werden, sondern nach dem Inhalt ihres Charakters."


Auch auf der irischen Nachrichtenplattform Gript ist ein Autor entsetzt darüber, wie Professor McConkey unwidersprochen zum Männerhass aufzustacheln versucht.

Können Sie sich auch nur eine Sekunde lang vorstellen, was los wäre, wenn jemand vorschlagen würde, dass Einwanderer oder Muslime oder irgendeine andere Gruppe gezwungen wäre, ihre Unschuld zu beweisen und von der Gesellschaft ausgeschlossen würde, wenn sie nicht eine spezielle, von der Regierung ausgestellte Lizenz hätten?

Wenn Sie einen solchen Vorschlag auch nur andeuten würden, würde jeder in diesem RTÉ-Panel sofort Schaum vor dem Mund bekommen vor Wut darüber, wie bigott und hasserfüllt Sie sind. Man würde Ihnen vorwerfen, dass Sie eine ganze Gruppe pauschalisieren, und Sie würden als rückständiges, voreingenommenes, abscheuliches Individuum beschimpft. Wenn jedoch Männer die Zielscheibe genau derselben Andeutung sind, sieht niemand auch nur das geringste Problem.

Tatsächlich sagte Alison O'Connor vom Irish Examiner zu Beginn des Beitrags, dass "es zwar nicht alle Männer sind, aber für Frauen könnte es jeder Mann sein".

"Es könnte jeder Mann sein" - das heißt vermutlich, wenn Sie als Mann zu Hause sind und dies lesen, haben Sie das Potenzial, eine junge Frau auf der Straße wahllos zu Tode zu prügeln. Oder wenn Sie eine Frau sind, könnte jeder Mann, den Sie kennen - Ihr Vater, Ihr Bruder, Ihr Ehemann, Ihr Sohn - eines Tages aufwachen und beschließen, Sie grundlos mit bloßen Händen zu töten. In jedem Mann schlummert ein gewalttätiger, mörderischer Psychopath - vielleicht kommt es nicht bei allen zum Vorschein, aber bei allen lauert es unter der Oberfläche.

Noch einmal: Ersetzen Sie "Mann" durch irgendeine andere Bevölkerungsgruppe in der Gesellschaft und sehen Sie, wie lange es dauert, bis Sie von denselben Leuten gecancelt werden. Das ist schockierend.

(…) Unabhängig davon ist es bemerkenswert, dass er Covid als Präzedenzfall für eine derartige Politik anführt und damit verdeutlicht, wie sehr die Bürgerrechte in den letzten zwei Jahren ausgehöhlt worden sind. Er gibt im Grunde zu, dass die Bewegungsfreiheit aller Männer eingeschränkt werden sollte, weil sich einige Frauen unsicher fühlen.

(…) Menschen, die einen anderen Menschen grundlos zu Tode prügeln, sind Menschen, denen es krankhaft an Empathie mangelt. Die Tatsache, dass sie einen anderen Menschen töten, hat weniger damit zu tun, dass sie Männer sind, sondern eher damit, dass sie psychotisch sind. Man schätzt, dass etwa ein Prozent der Bevölkerung Psychopathen sind. Das sind Menschen, die praktisch nicht in der Lage sind, Empathie für andere Menschen zu empfinden.

(…) Das Problem mit solchen Leuten ist nicht, dass sie männlich sind. Es besteht darin, dass mit ihrem Gehirn etwas nicht stimmt. Sie sind nicht normal, per Definition. Sam McConkeys Anti-Mord-Kurs wird die Probleme, die sie in ihrem Inneren haben, nicht beheben.

Ich halte es nicht für einen Whataboutism, darauf hinzuweisen, dass es unzählige Beispiele für weibliche Mörder gibt - Frauen, die ihre Ehemänner, Kinder, andere Frauen usw. ermordet haben. Natürlich ist das seltener, aber das männliche Geschlecht hat kein Monopol auf diese Taten.

Hier in Irland hatten wir die Scissor Sisters, die verurteilt wurden, weil sie den Freund ihrer Mutter ermordet und zerstückelt hatten. Sie schnitten dem Mann mit einer Stanley-Klinge den Kopf und den Penis ab, nachdem sie ihn mit einem Hammer erschlagen hatten. Aber niemand würde versuchen, alle Frauen nach diesen extremen Aunahmefällen zu beurteilen, und das sollte man auch nicht. Wer würde behaupten, dass diese Personen repräsentativ für das weibliche Geschlecht im Allgemeinen sind oder dass alle Frauen dieses Potenzial in sich tragen?

Es gibt prominente Persönlichkeiten in diesem Land, die aufgrund des Todes einer Frau die Hälfte der Bevölkerung gegeneinander ausspielen und versuchen, die Tragödie einer Familie mit einer aberwitzigen politischen Agenda zu unterfüttern.

Was wir in Irland haben, ist vor allem ein Problem mit Gewaltverbrechen, das Familien zerstört. 81,1 % der registrierten Opfer von sexueller Gewalt in Irland sind Frauen. 81,6 % der Mordopfer sind Männer. Beide Zahlen sind erschreckend. Keinem von beiden wird genügend Aufmerksamkeit geschenkt.

(…) Das ist ein Verbrechensproblem, Punkt. Wir brauchen härtere Strafen, eine strengere Polizeiarbeit und so weiter. Das ist keine Entschuldigung dafür, auf 50 Prozent der Bevölkerung loszugehen. Und wenn Leute versuchen, daraus ein Problem zwischen Männern und Frauen zu machen, indem sie es als Gelegenheit nutzen, ihre krude Weltsicht in den Schmerz anderer Menschen zu rammen? Das ist verwerflich.




2. Das Auswärtige Amt kümmert sich um die Menschen Frauen in Afghanistan:

Es gibt so viele unglaublich mutige Frauen auf der ganzen Welt, die unter schwierigsten Bedingungen in Kriegen oder Konflikten für ihre Rechte eintreten und dabei ihr Leben riskieren und manchmal sogar verlieren.

Denken wir an Frozan Safi, die letzten November im Alter von 29 Jahren in Nordafghanistan ermordet wurde. Denken wir an Hanan al-Barassi, die im gleichen Monat in Bengasi durch 30 Kugeln getötet wurde. Denken wir an Berta Cáceres, die 2016 in ihrem Haus in La Esperanza, Honduras, ermordet wurde.

Diese Frauen traten für Landrechte, Menschenrechte, LGBTQI-Rechte und Umweltschutz ein. Sie forderten Gewaltökonomien und bestehende Machtstrukturen heraus. Sie organisierten Grassroots-Bewegungen und erhoben ihre Stimme gegen sexuelle und rassistische Diskriminierung aus. Es gibt viele solcher Frauen, manche sind bekannt, manche unbekannt.

Es ist wichtig, dass wir Frauen wie Frozan, Hanan und Berta würdigen und dass wir diejenigen unterstützen, die trotz aller Gefahren ihrem Beispiel folgen. Den Fonds für Maßnahmen im Bereich Frauen, Frieden und humanitäre Maßnahmen ("Women’s Peace and Humanitarian Fund") zu unterstützen, ist ein Weg, dies zu tun. Ich bin sehr froh, dass der WPHF letztes Jahr deutlich mehr Mittel erhielt.

Das neue Finanzierungsfenster, das wir heute für Afghanistan einrichten, verfolgt einen speziellen Zweck: einzelnen Menschenrechtsverteidigerinnen und Friedensaktivistinnen, die in finanzieller Not sind oder ihre Länder aufgrund von Todesdrohungen verlassen mussten, unbürokratische Hilfe zu gewähren.

Afghanistan ist heute sicher eines der schwierigsten Gebiete für Menschenrechtsverteidigerinnen. Die Ziele, Rechte und Chancen einer ganzen Generation von Frauen und Mädchen sind seit der Machtübernahme durch die Taliban in Gefahr.

Aus diesem Grund bin ich sehr froh, dass Deutschland 2 Mio. Euro für das neue Finanzierungsfenster zur Unterstützung afghanischer Menschenrechtsverteidigerinnen im Land und außerhalb des Landes zur Verfügung stellen kann. Es ist außerordentlich wichtig, dass wir diese mutigen Frauen nicht im Stich lassen. Seit ihrem Amtsantritt im Dezember hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock diesem Thema hohe Priorität eingeräumt; es ist eines der Kernelemente von Deutschlands neuem Afghanistan-Aktionsplan.

Lassen Sie mich zum Schluss versichern, dass Deutschland auch weiterhin Menschenrechtsverteidigerinnen auf der ganzen Welt konsequent unterstützen wird. Lassen Sie uns gemeinsam Frauen, die für Frieden, Gleichberechtigung und eine sicherere Welt kämpfen, unterstützen.


Ich kann mir nicht helfen: Irgendeine Personengruppe scheint mir in diesem Text zu fehlen.



3. In Marokko ist der Anteil von Absolventinnen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) höher als bei uns. Was von manchen Feministinnen sofort ausgeschlachtet würde, um zu zeigen, wie sehr Deutschland in Sachen Geschlechtergerechtigkeit hinterm Mond lebe, wird in dem Blog Ökonomenstimme von drei Autorinnen sachkundiger behandelt:

Zwar nimmt mit dem Wohlstand eines Landes generell der Anteil an (männlichen und weiblichen) MINT-AbsolventInnen ab, aber der Abstand zwischen den Geschlechtern wird um so grösser, je reicher und egalitärer ein Land ist. Dies steht im Gegensatz zur geläufigen Vermutung, dass sich mit dem Wohlstand und dem Entwicklungsstand eines Landes die Präferenzen zwischen Männern und Frauen angleichen. Es handelt sich um das sogenannte "Gender Equality Paradox", nach welchem in reichen, egalitären Ländern die Lücke zwischen dem Anteil an männlichen und weiblichen MINT-Studierenden grösser ist als in ärmeren, weniger egalitären Ländern.

(…) In der Schweiz, in Österreich, und in Deutschland verdienen Männer ca. 20 Prozent mehr pro Stunde als Frauen (Eurostat, n.d.). Diese Lohnlücke ist heute nur noch in geringem Masse Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, d.h. ungleichem Lohn für gleiche Arbeit, zuzuschreiben. Vielmehr ist sie u.a. darin begründet, dass Frauen deutlich weniger in gut bezahlten MINT-Fächern ausgebildet sind. So verdienen in Deutschland Absolventinnen und Absolventen in akademischen MINT-Fächern 17 % mehr als solche in nicht-MINT-Fächern.


Um mehr Frauen in MINT-Fächer zu bekommen, schlagen die Autorinnen folgendes vor:

Zum ersten könnten Ausbildungsinstitutionen versuchen, MINT-Fächer mit solchen Studieninhalten zu kombinieren, die den vorherrschenden weiblichen Rollen-Stereotypen besser entsprechen. (…) Zum zweiten könnten Konsequenzen aus neueren Ergebnissen der Gender Economics gezogen werden, welche zeigen, dass insbesondere leistungsstarke Mädchen den Wettbewerb gegen Jungen in Männerdomänen – insbesondere in MINT-Fächern – scheuen (…). Empirische Befunde zeigen, dass sich durch eine Reduktion des Wettbewerbs der Anteil von Frauen in solchen Bereichen beträchtlich erhöht. Eine Möglichkeit dazu wären Frauenquoten (…). Allerdings sind diese unpopulär, weil sie von Männern als umgekehrte Diskriminierung empfunden werden und Frauen befürchten, dass Quoten negative Stereotype verstärken könnten (…). Eine vielversprechende alternative Lösung wäre die qualifizierte Zufallsauswahl von Bewerberinnen und Bewerbern, d.h. mit dem Los aus einer sorgfältig ausgewählten "shortlist". Im Laborexperiment hat sich gezeigt, dass sich mit einem solchen Verfahren etwa drei Mal mehr leistungsstarke Frauen beworben haben als bei herkömmlichen Auswahlverfahren (…). Die Ankündigung eines qualifizierten Losverfahrens bei der Bewerbung um MINT-Studienplätze oder -berufe könnte demnach bewirken, dass mehr Frauen zu einer Karriere in MINT-Fächern ermutigt werden.




4. Das Kommunikations-Magazin KOM schlagzeilt: "Journalist*innen lehnen Gendern in Pressemitteilungen ab". In dem Artikel heißt es:

Laut einer Umfrage lehnt eine Mehrheit von Wirtschaftsjournalist*innen in Deutschland gender-neutrale Formulierungen, die gegen die gängigen Rechtschreibregeln verstoßen, in der Unternehmenskommunikation ab. (…) Unter den Befürworter*innen geschlechtergerechter Sprache sind der Gender-Stern (15 Prozent) und der Doppelpunkt (14 Prozent) am beliebtesten. Kritisiert wird unter anderem eine schlechtere Lesbarkeit von Texten. Unternehmenskommunikation solle "klar und schnell zu erfassen sein", dies sei durch die Verwendung von Gender-Zeichen nicht gegeben.




5. Von dem männerpolitischen Blog Man Tau gibt es weiterhin keine aktuellen Beiträge, aber die bisherigen Texte stehen unter einer einer neuen Adresse wieder online.



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