Montag, Juni 07, 2021

NZZ: "Zwischen Gender und Klima: Wie der öffentlichrechtliche Rundfunk junge Menschen indoktriniert" – News vom 7. Juni 2021

1. Die Neue Zürcher Zeitung analysiert, mit welchen Methoden die Öffentlich-Rechtlichen vor allem junge Menschen ins "woke" Lager zu ziehen versuchen. Ein Ausschnitt aus dem insgesamt lesenswerten Artikel:

Überhaupt ist Männlichkeit auf den Jugend-Kanälen des öffentlichrechtlichen Rundfunks nicht wohlgelitten. Wenn sie ausnahmsweise nicht in Verbindung mit dem Wort "toxisch" vorkommt, wird bei Funk schon mal gegen "Hetero-Männer mit zu viel Geld" geschossen. An anderer Stelle werden im Rahmen einer Themenwoche zu Männlichkeit ein Balletttänzer, ein Mann mit Erektionsstörungen, zwei Männer in Röcken und ein männliches Opfer von häuslicher Gewalt aufgeboten. Männlichkeit, so scheint man jungen Menschen vermitteln zu wollen, lässt sich nur in ihrer Negation zeitgemäss ausleben.


Nun sollte es wirklich nicht anstößig sein, auch mal ein männliches Opfer von häuslicher Gewalt zu zeigen. Davon abgesehen ist diese merkwürdige Neigung, Männer immer wieder im Zusammenhang mit möglichst wenig Männlichkeit zu präsentieren, in der Tat befremdlich.

Dem SWR-Intendanten Kai Gniffke zufolge ist diese Themensetzung mit Beiträgen über "toxische Männlichkeit" und korrekte Teil eines "ausgewogenen Meinungsbilds". Das ist natürlich ein schlechter Scherz: Für Mitglieder der Männerrechtsbewegung und ihre Positionen ist bei den Öffentlich-Rechtlichen nach wie vor kein Platz.

Die Neue Zürcher Zeitung gelangt zu dem Fazit:

Noch irritierender als die Einseitigkeit vieler öffentlichrechtlicher Jugend-Kanäle ist, wie unverhohlen diese dort verbreitet wird. Entweder sind sich die Redakteure ihrer Parteinahme nicht bewusst – oder sie fühlen sich dem Auftrag zu Ausgewogenheit nicht mehr verpflichtet. Eines wie das andere spräche Bände über den Zustand des öffentlichrechtlichen Rundfunks.


Siehe zum Thema der einseitigen und unsachlichen Darstellung kontroverser Themen in den Leitmedien auch den Artikel "Wenn Medien kritisiert werden" auf Telepolis, wo der Berliner "Tagesspiegel" als Negativ-Beispiel für eine Berichterstattung herausgegriffen wird, "die möglicherweise an den Tatbestand der üblen Nachrede heranreicht".



2. Laut der Grünen-Politikerin Katrin Goering-Eckardt, die inzwischen als denkbare nächste Bundespräsidentin im Gespräch ist, liegen die Berichte über immer neue Ungereimtheiten in Annalena Baerbocks Biografie und über ihren Umgang mit Nebeneinkünften vor allem daran, dass sie eine Frau sei. Dass die Kanzlerkandidatin Baerbock stark kritisiert werde, schrecke viele andere Frauen von einer Karriere in der Politik ab. Frauen beispielsweise aus der SPD hätten Göring-Eckhardt zufolge erklärt: "Wir wollen nicht, dass mit Spitzenfrauen in der Politik so umgegangen wird."



3. Die Berliner Zeitung erklärt, warum es keinen Genderstern in Frankreich gibt.



4. Dass männliche Opfer häuslicher und sexueller Gewalt von Polizisten unprofessionell behandelt werden, sobald sie ihre Situation zur Anzeige bringen möchten, ist seit Jahrzehnten ein Thema der Männerrechtsbewegung. Ein Australier, der berichtet, Opfer sexueller Gewalt geworden zu sein, hat die desinteressierten Reaktionen von Polizeibeamten heimlich gefilmt. Die Daily Mail berichtet.



5. In den USA naht die Hurrikan-Saison, und Präsident Biden verspricht bereits die nötige Katastrophenhilfe. Frauengruppen fordern nun, dass der Löwenanteil davon an Frauen gehen sollte:

In Erwartung der Hurrikan-Saison sagen Experten wie Christian Nunes, Präsident der National Organization for Women, dass Biden die Politik für Naturkatastrophen und die Regierungsbudgets an den Bedürfnissen der Frauen ausrichten muss, die zu den am meisten gefährdeten Personen gehören, wenn es um den Klimawandel und die Erwärmung des Planeten geht.

"Wenn Frauen aufgrund dieser Katastrophen vertrieben werden, sind sie einem größeren Risiko für Belästigung und Gewalt ausgesetzt. Dies ist eine direkte Auswirkung, die dazu beiträgt, warum wir bei Frauen ein höheres Risiko für posttraumatische sowie andere Angst- und akute Belastungsstörungen sehen", sagte Nunes.

"Sie haben nicht nur mit der traumatischen Erfahrung der Krise zu tun, sondern auch mit anderen Faktoren, die sie in ihren Gemeinschaften betreffen", fuhr sie fort.

Partnergewalt ist zum Beispiel einer dieser Faktoren und nimmt in Staaten wie Florida nach Naturkatastrophen nachweislich zu. Solche Daten verdeutlichen, dass die Auswirkungen von Naturkatastrophen auf das Leben von Frauen vielschichtig sind und Frauen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hauses betreffen.




6. Die Post. Zu der aktuellen Forderung Alice Schwarzers, Männer sollten Nein zur Vaterschaft sagen sollen, hat mir Torsten Herwig einen Leserbrief geschrieben, den ich hier leicht gekürzt veröffentliche:

Alle sind erstaunt, Männerrechtler reiben sich irritiert die Augen, einige äußern sich geradezu euphorisch. "Ist Alice Schwarzer auf ihre alten Tage etwa einsichtig geworden?" ist zu lesen. "Späte Einsicht"? "Altersweisheit"?

HAHAHAHAHA. Das ist echt lustig.

Du meine Güte. Die Leute glauben doch hoffentlich nicht wirklich daran, dass sich Alice Schwarzer (!) plötzlich für die Belange und Rechte von MÄNNERN stark machen würde?!? Das ist doch Realsatire pur. Also ich will ja niemandem die Stimmung kaputtmachen, aber - da ist KEIN JOTA an echtem männerrechtlichem Engagement drin, das ist eine reine Nebelkerze! Es geht ihr einerseits nach wie vor und schon immer einzig und allein um die Abschaffung des Paragraphen 218.

Und andererseits geht es um richtig GELD! Mittlerweile sehen die Feministinnen nämlich ihre Pfünde bedroht durch Organisationen und Verbände, die sich für Männeranliegen stark machen – und damit mittlerweile tatsächlich in politische Gefilde vordringen konnten! Du hast das mit Deinem Blog Genderama ja wunderbar festgehalten. Das Geschrei, als das Forum Soziale Inklusion vom Frauenministerium 400.000 Euro bewilligt bekam, ist noch lange nicht verhallt.

Nach wie vor werden hier doch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um hier gegenzusteuern, politische Connections und Interessenvertreter genutzt, um die Auszahlung dieser Gelder bis heute rechtwidrig zu unterbinden – was zudem von unseren "Qualitätsmedien" nicht etwa richtigerweise als Skandal breit recherchiert, sondern stattdessen noch hämisch grinsend als in Ordnung angetan wird.

Der Feminismus hat IMMER die dreiste Lüge vor sich hergetragen, er wäre "auch für Männer gut", und würde "beide Geschlechter in den Fokus nehmen". Und mittlerweile ist der Feminismus am Ende, denn in allen neueren Umfragen lehnen die Leute ihn mehrheitlich ab, vor allem junge Männer. So was aber auch. Da wollen die jungen Männer allen Ernstes nichts mit einer Ideologie zu tun haben, die sie aufgrund ihres Geschlechtes diskriminiert und als verantwortlich für alles Schlechte in der Welt hinstellt, sie teilweise sogar mit Ausrottungsphantasien bedenkt. Sowas Undankbares aber auch.

Der Feminismus sieht somit langsam seine Felle davonschwimmen, da ihn einerseits der Rückhalt in der Bevölkerung verloren gegangen ist und andererseits die Konkurrenz männerrechtlicher Organisationen plötzlich gefährlich zu werden droht. Denn wir wissen, ein Budget kann man nur EINMAL ausgeben! Das bedeutet wenn ich einen Betrag X plötzlich durch zwei teilen muss, kriegt der, der vorher alles bekam, nur noch die Hälfte. Und GENAU DA liegt der Hase im Pfeffer.

Schwarzer wirft hier also eine reine Nebelkerze, damit feministische Organisationen GENAU DARAUF verweisen können: "Seht her, wir WOLLEN ja was für Männer tun, ihr braucht die doofen Männerrechtsorganisationen doch gar nicht, wir machen das schon selbst." Oh ja, ganz bestimmt.

Und wenn sie damit Erfolg hat, wird sich genau GAR NICHTS ändern!

Zudem: Was Schwarzer ihren Worten nach von "Gleichberechtigung" hält, sieht man ja auch am Verhältnis der Rechte, die sie den jungen Vätern (angeblich) überhaupt zugestehen würde: "Wenn ein Mann [..] nicht einsteigen will, sollte er in den ersten drei Monaten die Möglichkeit haben, Ja zu der Vaterschaft zu sagen oder Nein. Innerhalb einer engen Frist, sagen wir eine Woche."

EINE WOCHE innerhalb der ersten drei Monate! Eine läppische Woche, in der der frischgebackene Vater völlig überfahren und ohnehin mit der Situation überfordert sein dürfte.

Und im Gegenzug möchte sie Paragraph 218 komplett kippen, also faktisch freies Abtreibungsrecht für die Frau bis zur Geburt.

Na DAS nenne ich mal ein ausgewogenes Verhältnis von Rechten ...

Unter deiner Verlinkung deines Genderama-Beitrags auf Facebook wurde ja schon über die "schwierige Umsetzbarkeit" philosophiert. Ich kann nicht wirklich erkennen, wo da das Problem sein sollte – WENN der Staat das WIRKLICH WOLLEN würde.

Rechtssicherheit für den Vater in Bezug auf die Zustimmung/Ablehnung könnte dadurch geschaffen werden, dass ab Feststellung der Schwangerschaft verbindliche Fristen zur Vaterschaftsanerkennung durchgesetzt werden. Und zwar müsste einfach gelten: Keine Unterschrift = keine Zustimmung. Ist die Frist abgelaufen, hat die Mutter halt Pech gehabt. Das dürfte vor allem einigen unwilligen Damen etwas Feuer unterm Hintern machen. Vorsätzliches Verschweigen, um die Einspruchsfrist zu überschreiten, würde hier zu einem Bumerang für die Frau. Ich sehe da auch kein juristisches Problem. Es gibt entsprechende Vorsorgeuntersuchungen für Ungeborene. Diese sind im Gegensatz zu einigen Kleinkinduntersuchungen nicht verpflichtend. In Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. sind die Untersuchungen U1 bis U9 seit 2009 verpflichtend. Juristisch spräche nichts dagegen, diese Untersuchung für Ungeborene verpflichtend zu machen und damit den Countdown für die Vaterschaftsanerkennung zu starten, selbstredend mit mehr als einer läppischen Woche Bedenkzeit.

Ja, ein Rückzug des Vaters würde, sofern das Kind von der Mutter doch ausgetragen und behalten würde, das Unterhaltsrecht des Kindes berühren. Na und? Wir haben doch jetzt schon den staatlichen Unterhaltsvorschuss (UHV), der ohnehin dann greift, wenn ein Unterhaltselternteil "nicht leistungsfähig" ist, also entweder zu wenig für Unterhaltsleistungen verdient oder arbeitsunfähig ist. Wenn ein Unterhaltsvorschuss fließt, laufen Schulden (für den Unterhaltselternteil) auf, die der Staat sich später wieder von ihm zurückholt, sollte er später wieder leistungsfähig(er) werden.

Wo läge also das Problem, in einem Fall, in dem ein Mann nicht Vater werden will, die Frau das Kind aber gegen seinen Willen bekommt, IHR diese Unterhaltsschuld aufzuerlegen? Der Staat springt ein, bis sie über den Berg ist, und holt sich dann seinen Vorschuss direkt bei der Empfängerin wieder. Ich sehe darin kein Problem,. Schließlich hat sie ja vorher explizit die volle alleinige Verantwortung für dieses Kind übernehmen wollen. Immerhin wird bei Vätern doch auch immerfort moralisierend von deren "Verantwortung" geschwafelt.

Letzten Endes dürfte das sogar eher im Interesse des Staates sein, als wenn das Kind abgetrieben würde. Unsere demographische Situation ist ja freundlich ausgedrückt katastrophal. Jeder potentielle spätere Steuerzahler sollte aus volkswirtschaftlich Perspektive wichtiger sein als ein vorübergehender Kredit aus Steuermitteln – den man sich ja wiederholt.

Halten wir fest – all die Möglichkeiten könnten umgesetzt werde – WENN der Staat das wirklich WOLLEN würde.

Ich persönlich glaube nicht daran. Ich glaube auch keine Sekunde, dass jemand wie Alice Schwarzer wirklich und ehrlich plötzlich Männeranliegen für sich entdeckt hätte. Ich gehe davon aus, dass dies einfach nur ein weiterer geschickter Schachzug von ihr ist, um Organisationen wie dem FSI und anderen das Wasser (wieder) abzugraben und den verlorenen Boden bei Einfluss und Budgets zurückzuerobern.




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