Samstag, Dezember 19, 2020

Die Welt: "Die Erfindung des Männerhasses" – News vom 19. Dezember 2020

1. In einem "Welt"-Artikel, der leider nur im Anriss online steht, beschäftigt sich Marlen Hobrack mit der Erfindung des Männerhasses, wobei sie die aktuellen Buchveröffentlichungen von Veronika Kracher, Susanne Kaiser und Pauline Harmange als Aufhänger nimmt. Dabei erwähnt Hobrack Erkenntnisse, auf die die maskulistische Bewegung seit mittlerweile acht Jahren hinweist: Das Feindbild vom "Untermenschen" Mann kam nicht erst mit dem Feminismus auf, sondern ist gute 200 Jahre alt:

Der Soziologe Kucklick spricht von einer negativen Andrologie, die sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts herausbildet. Der Mann ist darin keineswegs das Vernunftwesen, als das er rückblickend so gern beschrieben wird. Zwar existiert um 1800 das Ideal des rational denkenden und handelnden Mannes, allein, man zweifelt daran, dass der Mann es einlösen kann. Der Mann wird vielmehr mit Eigenschaften des "Wilden" versehen, der durch eine zivilisierende Kraft gezähmt werden muss: die Frau. Gerade weil sie nicht von den Prozessen der Moderne betroffen ist (weil sie außerhalb der Kultur steht), kann sie den Mann gleichsam heilen und zivilisieren.

Kucklick meint, dass sich der feministische Blick auf diesen Diskurs einseitig auf die beschränkte Rolle der Frau richtet – aber nicht erkennt, dass die Rolle des Mannes nicht weniger beschränkt gedacht wurde – und dabei viel negativer besetzt war. Er bestreitet nicht, dass diese negative Andrologie auch Sexismus gegen Frauen erzeugt. Von der Aufwertung des Mannes könne aber keine Rede sein.

Man könnte sagen: In der Sattelzeit um 1800 stellt sich ein Unbehagen gegenüber dem männlichen Geschlecht ein, das bis heute anhält und sowohl im Diskurs von Feministinnen wie von Männerrechtlern und Rechten nachhallt. Dass der Mann als Hassobjekt diskutabel ist, ist demnach keine Folge des Feminismus, sondern eines viel älteren Diskurses. Deswegen erzeugt Pauline Harmanges "Ich hasse Männer" zwar Aufsehen, disqualifiziert die Autorin aber nicht für Interviews in Feuilletons. Wäre es andersherum vorstellbar?

(…) Kehren wir zum Anfang zurück, zur Männlichkeit als Chiffre für die Verwerfungen der Gegenwart. Hegen wir nicht noch immer die Hoffnung, dass sich die Welt verbesserte, wenn sich das unverbesserliche Objekt Mann endlich in eine vernünftige Geschlechterordnung einbinden ließe? Die negative Andrologie wirkt fort, nur glauben wir insgeheim, das Problem mit dem Mann ließe sich durch die diskursive Überwindung des biologischen Geschlechts am Ende buchstäblich in Luft auflösen.

Tatsächlich aber stecken wir in einer Sackgasse, die nicht durch Männerhass à la Harmange beseitigt wird. Müssen wir am Ende schlicht lernen, den Mann völlig neu zu denken?


Ich finde: Ja, das müssen wir. Verrückterweise gilt man mit dieser Auffassung vor allem bei Feministinnen, die sich an 200 Jahren alten Strömungen orientieren, als reaktionär.



2. Zum 75-jährigen Bestehen der Vereinten Nationen hat deren Generalsekretär, der sozialistische portugiesische Politiker António Guterres, eine Rede vor dem Bundestag gehalten. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet:

Studien würden beweisen, dass weibliche Regierungschefs ihre Länder besser durch die Corona-Pandemie geführt hätten. Das kann bezweifelt werden und verkennt die aktuelle Situation in Deutschland: Trotz wochenlanger Lockdown-Massnahmen steigen die Infektionszahlen. Merkels Regierung hat den Schutz der Risikogruppen versäumt und schöpft die Möglichkeiten der digitale Kontaktverfolgung von Infizierten nicht aus.

(…) Generell könne Frieden nur von Dauer sein, "wenn Frauen in allen Phasen des Prozesses mitwirken können", sagte Guterres und vergass, dass der bis heute andauernde Frieden in Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg von einer reinen Männerrunde ausgehandelt wurde.


Die Vorstellung, dass Frauen besser für den Weltfrieden wären als Männer, ist ohnehin ein sexistischer Mythos.



3. Kurz vor Weihnachten hat der deutsche Werberat noch ein paar Rügen wegen angeblich sexistischer Reklame verteilt, berichtet das Branchenmagazin Horizont und nennt die entsprechenden Fälle. Einige Beispiele:

Einer der Werbesünder ist (…) die RPS Trailer Rental GmbH aus dem thüringischen Triptis. Das Unternehmen hat einen Lkw mit einer überlebensgroßen und über die gesamte Fahrzeuglänge des Fahrzeugs abgebildeten nackten Frau in schwarz-weiß versehen, die sich sinnlich auf dem Boden räkelt. Der Text dazu lautet: "Genauer hinsehen lohnt sich": Das Urteil des Werberates: Die Frau werde als bloßes erotisches Objekt auf ihre sexuellen Reize reduziert.

Gleiches gilt für die Fahrzeug- und Internetwerbung der Spedition Bettina Hotz aus Straubenhardt im Schwarzwald, die die überdimensionierte Abbildung eines tätowierten Frauengesäßes in engen Hotpants zeigt. Die Reduzierung der ohne Kopf abgebildeten Frau auf die bloße Sexualität werde durch den daneben abgebildeten Spruch "… damit hintn a wos scheens dro hängt!" weiter unterstrichen, so der Werberat.

Die Spedition R. Möschner Möbeltransport GmbH aus Hallbergmoos in der Nähe von München erhält ebenfalls eine Rüge. Eine Eine Fahrzeug- und Internetwerbung zeigt die Abbildung der Rückenpartie einer Frau ohne Kopf, welche im Begriff ist, den Verschluss ihres Rocks zu schließen. In Zusammenhang mit dem verwendeten Slogan "professionell umziehen… da sitzt jeder Handgriff" werde die Frau auf ein bloßes, willenloses und verfügbares Objekt des An- und Entkleidens reduziert. "Der fehlende Produktzusammenhang verstärkt diese Herabwürdigung weiter", heißt es in der Begründung des Werberates weiter.


In einem Fall ering auch eine Rüge wegen vermeintlichem Sexismus gegen Männer. Die Firma Thomas Brunner hatte auf einem Plakat einen gut gebauten Mann mit nacktem Oberkörper und den begleitenden Worten "Mmmhh lecker …" dargestellt. Dies reduziere dem Werberat zufolge die gezeigte Person auf ihre sexuelle Wirkung.

Wenn sich Sexismus gegen Männer jemals darauf beschränken wird, dass man einen attraktiven Mann als attraktiv bezeichnet, können wir Männerrechtler unser Engagement guten Gewissens einstellen.



4. Der in Österreich ansässige Verein "Väter ohne Rechte" richtet einen offenen Brief an Professor Dr. Aigner, um damit auf dessen Artikel über das stillschweigende Zetrümmern der Männerpolitik in Österreich zu antworten. Martin Stiglmayr, Obmann des Vereins und Verfasser des Briefes, stimmt Aigners Beobachtungen zu, um sie dann mit eigenen Erfahrungen zu ergänzen:

Obwohl der Verein ausdrücklich überparteilich ist, wurde er immer in eine Nähe zur FPÖ gerückt, die es in Wahrheit nie gab. Dieses Faktum wurde von den Medien ebenso negiert, wie die Tatsache, dass der Verein sich immer für die Gleichbehandlung und Gleichberechtigung BEIDER Geschlechter eingesetzt hat. Von Anbeginn an war die Frauenquote im Verein annähernd gleich hoch wie die der Männer, die bei uns Unterstützung gesucht haben. Von einer einseitigen Ausrichtung kann daher nicht die Rede sein, ganz abgesehen davon, dass sich der Verein in erster Linie nicht um Väter oder Mütter gekümmert hat, sondern tatsächlich um das Kind und dessen Recht auf BEIDE Elternteile nach einer Trennung oder Scheidung. Die ausdrückliche Kompetenz des Vereins wurde von DiskussionsveranstalterInnen und den Medien konsequent missachtet. Das ging sogar soweit, dass Entgegnungen oder Hinweise auf unrichtige Berichterstattungen, die auf allgemein anerkannten wissenschaftlichen Studien basierten, einfach ignoriert wurden. Aus meiner Sicht wurden stattdessen ganz bewusst Fake News in den Medien kolportiert. Vermutlich wurden auch ganz bewusst keine VertreterInnen des Vereins in Fernsehsendungen eingeladen, weil deren Kompetenz die gewünschte Botschaft der, wie ich meine, oftmals politisch instrumentalisierten Medien, zumindest in Frage gestellt hätte. Nicht selten mussten wir hören, dass unsere Äußerungen leider nicht gedruckt werden dürfen, weil die Chefredaktion das abgelehnt hat.


Länderübergreifend läuft dasselbe Spiel: Wer sich für Männer einsetzt, wird zügig als Rechter verleumdet, und als Rechter wird er in den Leitmedien selbstverständlich nicht zitiert. Das Ergebnis ist eine große Zahl launiger Wortmeldungen in den sozialen Medien, die alle etwa so lauten: "Diskriminierte Männer? Bruahahah, euch Spinnern haben sie wohl ins Hirn geschissen! Wenn es so was gäbe, würde ich das ja wohl wissen, ich lese die Zeitung nämlich immer sehr aufmerksam!"



5. Der Professor für Strafrecht Holm Putzke (CSU) empfiehlt eine Buchrezension zum Thema Beschneidung von Dr. Bruno Köhler (MANNdat).



6. Boko Haram hat die in Nigeria entführten Jungen offenbar wieder freigelassen.



7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Hallo Herr Hoffmann,

in der letzten Zeit habe ich in meiner Heimatstadt Hannover beobachten können, was passiert, wenn eine Stadtverwaltung ein konsequent feministisches Regime errichtet. Die Kommune bringt unter OB Belit Onay (DIE GRÜNEN) das Kunststück fertig, die bei Ihnen oft behandelten Themen Geldverschwendung durch Gender-Narreteien, Gleichstellungsbeauftragte und Obdachlose zu verquicken. Wie das geht? In Zeiten eines stark belasteten städtischen Haushalts stellt die Stadt Hannover sechs (!) neue Gleichstellungsbeauftragte ein, Kosten 120.000 Euro p.A. Nahezu gleichzeitig wird ein sehr erfolgreiches Obdachlosen-Projekt im Naturfreundehauses gestrichen, in dem die Männer nicht nur von der Straße geholt wurden, sondern auch teilweise in Jobs vermittelt wurden. Siebzehn Obdachlose saßen auf der Straße. Der Nachricht dieser Streichung folgte ein mittelgroßer Shitstorm, worauf die Stadt angekündigt hat, Ersatz zu schaffen. Kurz danach wurde publik, dass ein Betreiber einer Jugendherberge der Kommune seine brachliegenden Kapazitäten angeboten hatte, ohne nach ersten Gesprächen wieder etwas von den Verantwortlichen zu hören.

Ach ja: Zeitgleich zum Schließen des Naturfreundehauses mit den geschilderten Folgen verkündete Onay im Hinblick auf Flüchtlinge von den griechischen Inseln: "Wir haben Platz". Mehr Zynismus und Menschenverachtung geht nicht. Ich hoffe, alle Wähler in Städten, die vor Kommunalwahlen stehen und die mit dem Gedanken spielen, grün zu wählen, recherchieren, bevor sie das tun. Hannover ist ein schönes Beispiel für das wahre Gesicht dieser Partei.


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