Donnerstag, Juni 25, 2020

War der Regenschirm orange? – News vom 25. Juni 2020

1. Unter der Überschrift "War der Regenschirm orange?" hat Österreichs Männerservice einen lesenswerten Fallbericht veröffentlicht, der verdeutlicht, warum die Zahl männlicher Opfer in der Kriminalstatistik so viel niedriger als in wissenschaftlichen Studien ist:

Sonja dürfte damals, vor sieben Jahren, erleichtert gewesen sein, als ihr Mann Heinz und sie vor Gericht wieder aufgestanden sind. Ihre Gewalt gegen ihren Gatten war bewiesen gewesen, sie hatte sogar gestanden. Und doch hatte Heinz auf keiner Strafverfolgung bestanden. Er wollte seiner Ehe und der Familie noch eine Chance geben. Jetzt erkennt er, was er davon hat.

Kurz vor Weihnachten sieht Sonja schon wieder rot. Doch lassen wir nicht Heinz erzählen, dem Mann wird ja meist nicht geglaubt. Lassen wir die Beweise sprechen:

Am nächsten Tag nämlich lässt sich der Mann im Krankenhaus untersuchen. Dort werden Verletzungen nachgewiesen, welche sich noch am Abend zuvor die Polizei strikt geweigert hat, aufzunehmen. Heinz ist nicht nur in Gesicht, Brustbereich und Armen verletzt, als Sonja unter anderem mit dem Regenschirm auf ihn eingeschlagen hatte, auch von hinten wurde nachweislich auf ihn eingedroschen. "Diese Verletzungen sind im Weggehen beigefügt worden", bestätigt ihm das Spital.

Doch am Abend zuvor waren diese Evidenzen der Polizei egal. Sie wollte den Beweis, dass Sonja häusliche Gewalt verübt hatte, partout nicht aufnehmen. Die Polizisten wurden nämlich angerufen, um Heinz wegweisen zu lassen, und mit Heinz zählt einer mehr nun zu jenen, die uns jetzt glauben: Das Ergebnis einer Wegweisung steht zumeist bereits vorher fest.

"Das interessiere ihn nicht", kommentierte der Beamte die Schilderung der Verletzungen, die der vor den Augen der Beamten immer noch blutende Heinz über Sonjas Gewalt abgeben wollte. Ebenso interessiere ihn nicht, dass Sonjas frühere häusliche Gewalt bereits einwandfrei bewiesen ist.

Dieser Polizist ist nur an einem interessiert: Aus Sonjas Erzählungen de facto einen "Tatsachenbericht" werden zu lassen und somit die Wegweisung des Mannes zu rechtfertigen. Warum handelt er nur so?

Viele Beamte wollen einfach nur keine "Probleme". Diese Probleme kann sich nämlich ein Polizist schnell aufhalsen. Wenn er zu einer Wegweisung gerufen wird, ist er verpflichtet, seine Entscheidung zu protokollieren, wie auch immer diese ausfällt. Diese Niederschrift wird von seinen Vorgesetzten und der Wiener Gewaltschutzstelle geprüft. Wenn er den Mann weg weist, hört er nichts mehr von der Angelegenheit, falls er nicht sogar gelobt wird. Weist er den Mann jedoch nicht weg, einfach, weil er nach eingehender Prüfung und nach bestem Gewissen überzeugt ist, dass keine Gefährdung der Frau vorliegt, dann hat er sich sehr viel Arbeit aufgehalst. Jeder Federstrich dieser Amtshandlung wird später hinterfragt. Nicht, dass seine Entscheidung von oben revidiert würde, keinesfalls: Doch der Rechtfertigungsdruck, der auf diesen Beamten aufgesetzt wird, macht mürbe, und sein internes Ansehen leidet ebenso wie vermutlich sogar seine Beförderungschancen. Nächstes Mal wird er es sich genauer überlegen: Es ist einfacher, den Mann wegzuweisen, wehren kann sich der ohnehin nicht…

Heinz hatte der Republik Österreich lange gedient, sein Leben und seine Gesundheit für unsere Gesellschaft aufs Spiel gesetzt. Solche Menschen schöpfen ihre berufliche Identifikation daraus, dass sie für die Werte eines Staates und einer Gesellschaft kämpfen, für Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Demokratie.

Daher fühlt sich dieser Mann besonders enttäuscht. In den Diskussionen mit den Polizisten, die ihn letztlich weggewiesen haben, appellierte er an dasselbe Ehrgefühl, an denselben Idealismus, an die Werte der Gerechtigkeit und Objektivität, welche doch auch diese Beamten zu ihrem täglichen Dienst motivieren werden, so glaubte er.

Doch diese Staatsbediensteten sind verschlossen. Die erhofften, flammenden Ideale spürt er nicht. Er spürt nur die Kälte und die Vorurteile, welche den in einem anderen Sinn "wegweisenden" Polizisten gegen Männer eingepflanzt wurden, wie etwa, dass "Gewalt vorwiegend männlich" sei.

Für uns gilt es im ersten Gespräch, Heinz abzuholen, dorthin, wo sich eine andere Sicht auf unsere Republik und auf unser Recht eröffnet. Wir arbeiten ein Vorgehen aus, das die Fehler der Wegweisung ebenso griffbereit nachweist wie Sonjas Gewalt. Er wird jeden Beweis benötigen, denn wir eröffnen ihm, was alles auf ihn zukommen wird: Die nachfolgende Einstweilige Verfügung, die Scheidung unter dem bereits präparierten Verschulden, das ihm angehängt werden soll, mögliche Kontaktverweigerung zu den Kindern und die faktische Enteignung der Wohnung, in die er so viel investiert hatte.

Ein pikantes Detail würden wir gerne noch in Erfahrung bringen: War der Regenschirm, mit dem Sonja ihren Mann verprügelt hat, etwa orange?

Jahr für Jahr erleben wir nämlich eine geradezu propagandaartigte Aktion in Österreich: Die "15 Tage gegen Gewalt" sind schon bezeichnenderweise so verfasst, dass Gewalt gegen Männer gar kein Thema sei darf. Das Stigma des ewig männlichen Gewalttäters andererseits wird der Bevölkerung Tag für Tag unter einem bildhaften Symbol eingehämmert: Dem orangen Regenschirm, der Schutz für geschlagene Frauen, jedoch nicht für Männer, bieten soll.

Es wäre bezeichnend, wenn Sonjas Regenschirm, mit dem sie Heinz verletzt hat, orange ist – und zudem klebt auf diesem, durch die Attacke zerbrochenen Regenschirm immer noch ein bisschen Blut das Mannes, der unter diesem Symbol bizarrerweise sogar noch selbst als Gewalttäter stigmatisiert und weggewiesen wurde.




2. Der NDR hat seinen neuesten Tatort abgedreht:

Der führt die Kommissare Borowski (Milberg) und Mila Sahin (Bagriacik) in das höchst brisante Umfeld von Frauenhassern im Internet: Sie werden mit den Anhängern der sogenannten "Incel-Bewegung" konfrontiert. Die zunehmend militante Gruppe von Antifeministen formiert sich im Internet - auch der Attentäter von Toronto und der von Halle, Stephan B., bekannten sich dazu.

(…) Zum Inhalt: Auf einer Brachfläche in der Nähe eines beliebten Kieler Clubs wird die misshandelte Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Die Videoüberwachung des Clubs liefert Klaus Borowski und Mila Sahin ziemlich bald einen Verdächtigen: Mario Lohse (Joseph Bundschuh). Der verschüchtert wirkende Außenseiter schaut sich regelmäßig im Internetforum des so genannten "Pick-Up-Artists" Hank Massmann (Arndt Klawitter) frauenverachtende Videos an. Da Lohse kein stichhaltiges Alibi vorweisen kann, entscheiden sich Borowski und Sahin zu einer vorübergehenden Festnahme.

Doch Borowski bemerkt bald Anzeichen, die die Tat in völlig anderem Licht erscheinen lassen: In unmittelbarer Nähe des Tatortes meint er eine in den weichen Boden getrampelte "14" erkannt zu haben, ein Erkennungssymbol amerikanischer Neonazis. Als Mila Sahin herausfindet, dass auf Hass-Listen im Internet weitere Attacken auf Frauen in Kiel propagiert werden, ist auch sie alarmiert. Beim Versuch, die offenbar akut bedrohte Kieler Politikerin Birte Reimers (Jördis Triebel) zu warnen, stößt sie auf ein weiteres Vergewaltigungsopfer. Als Undercover-Agent im Umfeld von Massmann muss Borowski erleben, welch enorme Energie hinter den Aufrufen steckt ...


Wow. Von Pick-up-Artists zu Neonazis und zu völlig fiktiven Hass-Listen für Attacken auf Frauen zu kommen, muss einem auch erst mal gelingen. Wir bezahlen diese ideologische Indoktrination alle gern mit unseren Gebühren. Darauf, dass die Gruppe der Pick-up-Artists "von Teilen der Medien dämonisiert" wird, hatte ja unlängst eine Studie hingewiesen, die von den Öffentlich-Rechtlichen nie beachtet wurde. Denn um sachliche Aufklärung geht es ihnen nicht.



3. Flinkfeed, ein Art rechtes Buzzfeed, hat zehn Gesetze, die ausschließlich Männer diskriminieren, zusammengestellt. (Ich bin zwar bekanntlich kein großer Fan des rechten Lagers, muss aber zugestehen, dass auf der verlinkten Seite die optische Präsentation des Themas deutlich besser ist als auf den Seiten der Männerrechtsbewegung, einschließlich der reinen Textwüste von Genderama.)



4. Die Frankfurter Allgemeine beschäftigt sich in einem aktuellen Artikel mit der Widerlegung des in den letzten Monaten von vielen Leitmedien verbreiteten Mythos, dass Corona Frauen und Männer in erzkonservative Geschlechterrollen zurückgeworfen habe. (Genderama hatte bereits darüber berichtet.)



5.
Als die Stadt Genf 250 "gendergerechte Verkehrsschilder" anbrachte, wurde der Ruf danach in der Stadt Bern ebenfalls laut. Wie der "Bund" nun berichtet, haben die Schilder gute Chancen, bald auch in der Stadt Bern zu stehen. In einer Antwort auf eine entsprechende Motion schreibt der Gemeinderat, dass er "grosse Sympathien" für die Schilder hege.

(…) Im linksgerichteten Stadtrat von Bern hat das Anliegen gute Chancen. Damit die diversitätsfreundlichen Schilder jedoch den Einzug in die Stadt finden, braucht es den Segen der Behörden. Verkehrssignalisation ist Sache des Kantons. Der Gemeinderat will nun mit dem Kanton und dem Bundesamt für Strassen zusammensitzen und Möglichkeiten für die gendergerechten Verkehrsschilder prüfen.

Wie der "Bund" schreibt, hegt man beim Kanton Bern jedoch nicht dieselben Sympathien für die Schilder wie beim Berner Gemeinderat. Stefan Studer, Vorsteher des kantonalen Tiefbauamtes: "Schilder müssen einfach und verständlich sein, Einheitlichkeit ist dabei das höchste Gut." Welche Signale verwendet werden dürfen und wie sie auszusehen haben, lege der Bund fest. Studer ist dagegen, dass einzelne Kantone eigene Piktogramme verwenden. Es bestehe die Gefahr eines "Schildersalats".


Hier findet man den vollständigen Artikel.



6. Warum Männer und ethnische Minderheiten eher einen schweren Verlauf von Covid-19 haben, ist für die Wissenschaft immer noch ein Rätsel.

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