Freitag, Juli 05, 2019

Süddeutsche Zeitung begeistert über von der Leyen als EU-Chefin – News vom 5. Juli 2019

1. Die Süddeutsche Zeitung bläst nach der Nominierung Ursula von der Leyens für den EU-Vorsitz ins selbe Horn wie die "taz": Das "laute Schimpfen" und die "rückwärtsgewandten Klagen" darüber seien "zunehmend ärgerlich". Denn:

Erstmals in der Geschichte der Europäischen Union sollen drei Frauen die Geschicke der Gemeinschaft maßgeblich lenken: Ursula von der Leyen, Christine Lagarde und Margrethe Vestager. (...) Mit der weiblichen EU-Spitze gibt es berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass der Einfluss Europas deutlich größer wird. Natürlich werden sie nicht wie einst Jeanne d'Arc in den Kampf ziehen. Aber sie werden Europa mit ihrer Kompetenz, gepaart mit ausgewiesener weiblicher Kommunikationskunst, neuen Respekt verschaffen können.


Irgendjemand sollte bei Gelegenheit ein Buch mit dem Titel "Sind Frauen bessere Menschen?" herausbringen. Die Phantasie von der Frau als Erlöserin aus allem Übel wird in bestimmten Kreisen niemals sterben. Selbst der fehlende Erfolg von der Leyens in ihrem aktuellen Ministerposten ist für die Süddeutsche irrelevant.

Man kommt auch nicht an der Erkenntnis vorbei, dass die Krise Europas schon recht groß sein muss, wenn jetzt Damen übernehmen dürfen. Schließlich lehrt die Erfahrung, dass es meist eines riesigen, von männlichen Vorgängern angerichteten Dilemmas bedarf, um Frauen in Spitzenjobs zu hieven.


Ob die Süddeutsche wohl glaubt, dass es motiviert, Spitzenpositionen mit Frauen zu besetzen, wenn es jedesmal als Ausweis enormen männlichen Versagens interpretiert wird?



2. Bertha Stein kommentiert die hundert Prozent Frauenquote bei Neueinstellungen an der Uni Eindhoven: "Frauenuniversitäten: It‘s a (Wo)man‘s (Wo)man‘s (Wo)man‘s World!"



3. Der Washington Examiner weiß Neues zu berichten über Jean Carroll, die kurz vor der Veröffentlichung ihres Buches "What Do We Need Men For?" ("Wozu brauchen wir Männer?") Donald Trump vorwarf, sie vergewaltigt zu haben:

E. Jean Carroll, die Präsident Trump der Vergewaltigung bezichtigte, argumentierte, dass alle Männer in geheime "Umschulungslager" geschickt werden sollten, während Frauen die Welt regieren.

"Ich habe mir etwa fünf Lösungen ausgedacht. Meine ernsthafteste Lösung ist, dass wir sie an einen geheimen Ort bringen", sagte Carroll am Dienstag in einem Interview mit Vox über ihr Buch. (...) "Dann schicken wir die spezielle Umerziehung rein. Frauen, die ohne die Männer nicht leben können, während die Männer umerzogen werden, bekommen eheliche Besuche gestattet."

Carroll sagte, dass diese Lager in der Lage sein würden, Männer zu befrieden und eine "viel glücklichere Welt" zu schaffen.

"Dann, in ein paar Jahren, werden sie herauskommen und aufhören, Kriege zu führen. Sie werden den Toilettensitz herunter klappen. Sie werden nicht betrügen. Sie werden aufhören zu lügen. Es wird eine viel glücklichere Welt sein. Lass die Frauen die Dinge für eine Weile leiten. Du hast all die tollen Kandidaten gesehen, die wir haben. Wir haben einige großartige weibliche Kandidaten."


Bei Amazon hat Carrolls Buch inzwischen die Plätze 1, 2 und 4 in der Kategorie "Feminist Theory" erobert und damit Titel wie "Goddess Power", "Period Power" und "The Witches Are Coming" hinter sich gelassen.

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