Donnerstag, Mai 30, 2019

Reklame zum Vatertag: Telekom zeigt Edeka, wie's geht – News vom 30. Mai 2019

1. Die deutsche Telekom zeigt, wie man einen Werbespot zum Vatertag entwickelt, ohne sich dabei zum Deppen zu machen.



2. Dominik Raab, potentieller Nachfolger von Theresa May in Großbritannien, hat in einem aktuellen Interview noch einmal bekundet, "vermutlich kein Feminist" zu sein, sondern stattdessen "ein Verfechter von Gleichberechtigung und der Leistungsgesellschaft". Er wolle es Menschen auch nicht einfacher machen, ihre Geschlechtszugehörigkeit zu ändern.

Auf die Frage, warum er Feministinnen als "abscheuliche Fanatiker" bezeichnet habe, erklärte Raab: "Der Punkt, den ich angesprochen habe, ist, dass Sexismus falsch ist und es falsch ist, wenn er eine Frau oder einen Mann trifft, und ich denke, dass Gleichheit ein zu wertvoller Wert ist, als dass wir mit zweierlei Maß messen können."

Liebe Güte, was diesen Punkt angeht, ist der Mann ein Maskulist reinsten Wassers.

Auch Christian Schmidt beschäftigt sich heute ausführlich mit Raabs Standpunkt.



3. Die Post. Euch beschäftigt offenkundig noch die väterfeindliche Edeka-Reklame. Einer meiner Leser schreibt mir dazu:

Nach dem erneuten Männerbashing (erstaunlich die Kommentare unter dem Youtube-Video "nehmts mit Humor" - meine Empfehlung: beim nächsten Schuss gegen Frauen kommentieren "was regt ihr euch auf - nehmt's mit Humor" ... und dann Stahlhelm auf!) ;-) habe ich mir mal überlegt "was gehört denn alles zum Edeka-Konzern" und hab folgendes gefunden:

Netto: wird durch die Edeka-Gruppe beliefert, gehört zu 25% (oder gar mehr) Edeka

Spar: wurde 2005 von Edeka übernommen

Plus: 70% gehört Edeka, Komplettübernahme läuft noch (Sigi Gabriel machte es möglich).

Edeka betreibt ausserdem die Discountketten: diska, Netto Marken-Discount, NP-Markt

Ebenso gibt es selbständige Edeka-Händler, die das ganze Sortiment von Edeka beziehen.

Im Fachhandel ist Edeka auch sehr stark vertreten, Reisebüros, Bäckereien und -filialen usw.

Wer Edeka meiden möchte, muss sich also gut über die Anbieter informieren, bei denen er/sie/es einkauft. Es könnte gut sein, dass der Laden Edeka gehört!

Sicher ist man vorerst bei Rewe, Real, Aldi und Lidl - und natürlich Bauernhof-Shops, wo die Waren zwar etwas teurer sind, aber dafür weiß man: Das Geld geht direkt zu den Bauern, man weiß, wie die Lebenmittel hergestellt wurden, UND man hällt den CO2-Abdruck klein weil die Kartoffeln nicht erst durch die ganze EU gekarrt wurden.

Alles in allem bleibt wohl nur zu sagen: Danke Aldi, dass du nicht Edeka bist!


Ein anderer Leser schreibt mir zum selben Thema:

Weil ich es noch nirgends gesehen habe möchte ich noch auf folgendes hinweisen.

Ich bin einer der Mimimi-Männer die eine Beschwerde beim Werberat eingereicht haben. Dass es dabei nicht um die Werbung für sich geht, ist, denke ich, allen Lesern des Blogs klar. Ich habe die Beschwerde eingereicht, weil ich gehofft habe, dass das Thema hochkocht und Aufmerksamkeit für unsere Anliegen kreiert. Deshalb habe ich mir den Spaß erlaubt, eine Beschwerde einzureichen. Ging ganz schnell. Online eine Pizza bestellen dauert länger.

Und jetzt bin ich also einer von 750, wie wir mittlerweile wissen. Man muss sagen, dass 750 jetzt nicht wirklich viele sind.

Aber laut dem Jahresbericht des Werberates wurden im Jahr 2018 702 Werbungen geprüft. Aus der Bevölkerung gab es dazu im ganzen Jahr 1235 Beschwerden.

Diese eine Werbung hat also alleine mehr als halb so viele Beschwerden ausgelöst wie im Vorjahr insgesamt eingegangen sind.

Daraus ergeben sich für mich zwei Folgerungen:

1. Der Werberat ist eine ziemliche Witzveranstaltung. Es reichen theoretisch zwei bis drei verbissene Feministinnen, die Werbungen melden. In der breiten Masse unserer Gesellschaft ist sexistische Werbung wohl kaum ein Thema. Trotzdem haben wir alle schon von den Rügen gelesen und auch schon aus der Politik Forderungen nach Verboten gehört.

2. Es gibt immer mehr Männer, denen dieser die Medien- und Politiklandschaft durchziehende Feminismus auf den Senkel geht. Und wir haben mit unseren Beschwerden über diese im Grunde genommene Lächerlichkeit gezeigt, dass wir durchaus genügend sind, um unsere Stimme zu erheben und Aufmerksamkeit zu erlangen. Es sollte also ein kleiner Hinweis auf jede noch so geringe Männerfeindlichkeit in Werbespots auf Herrn Hoffmanns Blog ausreichen, um den Werberat ordentlich mit Arbeit zu zuschütten. Ich hätte kein Problem damit, jeden Tag eine E-Mail an den Werberat zu schicken. Ganz egal, ob ich das ernst meine oder lächerlich finde. Es geht um Stimmungsmache.

Vom Feminismus lernen heißt siegen lernen. Das sehen wir ja auch an der Berichterstattung zur Petition zu Senkung des Umsatzsteuersatzes für Damenbinden. Da muss sich jetzt die Politik damit beschäftigen, damit jede Frau eine Steuerersparnis von 5€ im Jahr hat. So funktioniert Gleichberechtigung und Feminismus und dass das Thema nicht automatisch behandelt wird, zeigt uns wie wichtig Feminismus immer noch ist und dass es noch ein weiter Weg bis zu Gleichstellung ist.

Spaß beiseite: Wenn diese Petition 60.000 Narzisstinnen findet, die da unterschreiben, sollte es kein Problem sein, 60.000 frustriete Männer und entrechtete Väter zu finden die Petitionen wie "Sorgerecht und Abstammungsrecht" auf den politischen Plan zu bringen. Man muss sich nur mal absprechen und dann auf breiter Basis ein Thema pushen.

Aber für den Start schlage ich vor dass Sie, Herr Hoffmann, jeden Tag unter Ihren Blogeinträgen auf eine Werbung hinweisen, über die sich beschwert werden kann. Ich bin sicher, die Leser Ihres Blogs versorgen Sie mit den nötigen Ideen. Ich schlage diesen Spot (aus dem Hause Jung von Matt) vor. Ich fühle mich fürchterlich diskriminiert. Die Darstellung des nackten Mannes als Witzfigur ist ja wohl an Sexismus unübertroffen.


Ich möchte ja niemanden entmutigen, aber von den Protesten gegen EDEKA abgesehen waren selbst die wohlinformiertesten maskulistischen Petitionen bislang kaum einen bruchteil so erfolgreich wie die aktuelle Petition für die angebliche "Luxussteuer" auf Tampons, die vor allem auf einer kompletten Unkenntnis und wohl auch Desinteresse beruht, was das deutsche Steuerrecht angeht.

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