Sonntag, Oktober 07, 2018

Was die Grünen in Bayern wollen – News vom 7. Oktober 2018

1. Die Grünen in Bayern stellen vor der Landtagswahl ihre politischen Pläne vor. Ein Auszug:

Wir machen Bayern zum ersten gleichberechtigten Bundesland. (...) Für uns GRÜNE ist klar: Geschlechtergerechtigkeit ist essenziell für gute und zeitgemäße Politik. Sie ist ein zentrales Ziel der Staatsregierung, kein politisches Nischenfeld.

Die Bayerische Staatsregierung kümmert sich deswegen darum, dass die Rechte von Frauen und Mädchen vollständig gewahrt werden. Dazu gehört auch der umfassende Schutz vor Gewalt und Diskriminierung. Darüber hinaus werden die Sichtbarkeit, die Teilhabe und der Einfluss von Frauen und Mädchen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung gefördert. Ressourcen werden gleichberechtigt verteilt, damit alle Frauen und Mädchen in Bayern gleiche Chancen haben.

(...) Parité im Parlament: mit einer Wahlrechtsreform, die für Wahllisten eine Mindestquote für Frauen von 50% vorsieht, sorgen wir für gleichberechtigte Mitbestimmung.

Wir schaffen in einem grünen Chancengleichheitsgesetz verbindliche Quotenregelungen für Frauen in allen Führungsebenen in Unternehmen mit staatlicher Beteiligung, in Kultur-, Bildungs- und Medieneinrichtungen in öffentlicher Trägerschaft sowie im öffentlichen Dienst und an den Hochschulen.

Bei staatlichen Aufträgen und der Vergabe von Fördermitteln an Organisationen sowie Unternehmen achten wir auf das Kriterium der Geschlechtergerechtigkeit und machen so betriebliche Frauenförderung zum Standard.

Wir initiieren ein landesweites Präventionsprogramm gegen Sexismus, Belästigung, Stalking, Gewalt und Frauenhass.

Wir gewähren Soforthilfe und sorgen für eine langfristige Finanzierung für Schutzeinrichtungen wie Frauenhäuser und Fachberatungsstellen, die sich um Frauen und Kinder kümmern, die Opfer von Gewalt geworden sind.

Wir führen die Erfassung frauenfeindlicher Gewalt in der polizeilichen Kriminalstatistik ein.

(...) Wir schaffen die Stelle einer*eines unabhängigen Landesbeauftragten für Gleichstellung, deren Kompetenzen denen der*des Landesbeauftragten für Datenschutz ähnlich sind. Diese*dieser Landesbeauftragte des Freistaates für Gleichstellung wird bei allen Gesetzesvorhaben, Verordnungsentwürfen und sonstigen wichtigen Vorhaben des Freistaates beteiligt.

Für alle Politikbereiche werden wir eine Agenda für Geschlechtergerechtigkeit entwickeln und ein Monitoring System zur Implementierung erstellen.

Geschlechtergerechter Haushalt: Die Erstellung von geschlechtergerechten Haushaltsplänen stellt die gerechte Verteilung von Ressourcen sicher und bildet die finanzielle Basis für Geschlechtergerechtigkeit in Bayern.




2. Bei den Grünen ist das Thema noch nicht angekommen, beim "Stern" mittlerweile schon: "Ein Jahr nach MeToo – Männer, die von Frauen belästigt werden".



3. Ebenfalls zum Thema "Ein Jahr MeToo" äußert sich die feministische Gender- und Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal. Sie sieht als einen Gewinn dieser Debatte die Erkenntnis, dass auch Männer Opfer sexueller Übergriffe sein können, und fordert, wo es sinnvoll möglich ist, statt auf Strafen besser auf Mediation und Empathie auch mit den Angeklagten zu setzen und nicht in jeder Beschuldigung automatisch eine Tatsache zu sehen.



4. Die Süddeutsche Zeitung und der Schweizer Tages-Anzeiger berichten jetzt auch über den Wissenschaftsskandal in den Genderstudien (wobei die "Süddeutsche" die feministische Version von Hitlers "Mein Kampf" weglässt).



5. Kavanaugh wird Oberster Bundesrichter. Ihren Anwälten zufolge hat Christine Ford nicht vor, ihre Anschuldigungen gegen Kavanaugh weiterzuführen.

Kavanaughs Gegner äußern sich entsetzt. Führende Feministinnen berichten, wütend, erschöpft und enttäuscht zu sein; Kavanaughs Berufung wird mal als Beleg für die Herrschaft der "Rape Culture", mal als Todeszuckung des "Patriarchats" interpretiert. Das Magazin Slate fordert die acht anderen Richter des Supreme Courts auf, sich gegen Kavanaugh zu positionieren, auch wenn dies nicht der Verfassung entspräche. Die New York Times ruft zu einem Aufstand gegen die "Gender-Verräterinnen" auf: also gegen die Frauen, die für Kavanaugh stimmten:

Das ist die Art von Frauen, die denken, dass es fast so schlimm ist, fälschlicherweise der Vergewaltigung beschuldigt zu werden wie vergewaltigt zu werden. Die Art von Frauen, die mit Präsident Trump darin übereinstimmen, dass "es eine sehr beängstigende Zeit für junge Männer in Amerika ist", wie er bei einer Pressekonferenz am Dienstag sagte.

(...) Das liegt daran, dass weiße Frauen vom Patriarchat profitieren, indem sie mit ihrem Weißsein handeln, um Ressourcen für den wechselseitigen Gewinn zu monopolisieren. Im Gegenzug werden sie auf einen Sockel gestellt, um "geschätzt und verehrt" zu werden, wie der Sprecher Paul D. Ryan über Frauen gesagt hat, während ihnen die Grundrechte verweigert bleiben.

(...) Dieser Blutpakt zwischen weißen Männern und weißen Frauen steht in den Zwischenwahlen im November zur Debatte. Präsident Trump weiß es, und auf seiner Pressekonferenz sprach er über die Unterstützung der weißen Frauen: "Die Leute, die sich bei mir [über den Umgang mit Kavanaugh] beschwert haben, sind am häufigsten Frauen. Frauen sind sehr wütend", sagte er. "Ich habe Männer, die es nicht mögen, aber ich habe Frauen, die wütend sind über das, was vor sich geht."

Ich bin mir sicher, dass er sie "hat"; diese Mädchen werden ihre Privilegien bis zum Tod verteidigen.




6. Die Professorin, die forderte, die Anhänger des "Serienvergewaltigers" Kavanaugh vor lachenden Feministinnen zu töten, um ihre Leichen zu kastrieren und an Schweine zu verfüttern, darf nicht mehr unterrichten, sondern nur noch in der internationalen Forschung tätig sein.



7. Die kanadische Toronto Sun kritisiert den aktuell angesagten rassistischen Sexismus:

Welche ist die letzte verbliebene Gruppe in Amerika, die verleumdet, verunglimpft, herabgesetzt und Rassismus, Sexismus und Homophobie beschuldigt werden kann, ohne dass ein Nachweis erforderlich ist? Weiße Männer.

(...) Viele der Demokraten, die über den Rassismus und Sexismus der "alten weißen Männer" sprechen, sind selbst alte weiße Männer. Wie ironisch, dass weiße Männer der Jugendbewegung der 60er Jahre, die sich für Bürgerrechte und Rassengleichheit eingesetzt haben, heute als "rassistische, sexistische, homophobe alte weiße Männer" gelten. Diese Hippie-Generation der 60er Jahre bestand darauf: "Traue niemandem über 30." Sieht so aus, als ob diese Lektion nur zu gut gelernt wurde.

Die Linken von heute verachten "alte weiße Männer". Aber sie lieben ihre Steuern.




8. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute zu der die SWR2-Talkrunde zu den Genderstudien:

Deine Einschätzung über die Diskussion teile ich nur bedingt. Enttäuscht war ich vor allen Dingen über die abwertende Verallgemeinerung bezüglich der Kritiker der Gender-Studies.

Ich empfinde es auch als anmaßend von Frau Frommel, über ein fachfremdes Gebiet eine Rezension zu verfassen und Herrn Kutschera zu attestieren, kein Wissenschaftler zu sein. Das ist eine grob unsachliche Argumentation, die durch die Aussage Hirschauers, die Biologen an der Uni-Mainz halten nichts von Kutschera, gänzlich unsachlich wurde. Ob das wirklich so ist und warum erfährt man nicht. Ich kenne Kutscheras Standpunkte nicht und möglicherweise ist die Kritik daran sogar berechtigt. Aber wenn sie das ist, wäre ich kaum zu bremsen, das anhand einiger Beispielen zu verdeutlichen. Dieses unsachliche Drumherum-Geschwafel macht mich eher stutzig.

Die Anmerkung, die Biologen sind die Verlierer und deshalb gegen Gender-Studies, war geradezu lächerlich. Biologen können z. B. auch in der Zukunftstechnologie Mikrosystemtechnik arbeiten und forschen und haben es nicht nötig, Forschungsanträge mit nichtssagenden Schwafeltiteln, nach dem Prinzip "Des Kaisers neue Kleider" zu stellen.

Gestört hat mich auch, dass so getan wurde als sei der Begriff "Gender" allgemein gültig definiert, obwohl eingeräumt würde, dass die Gender-Studies durch feministische Strömungen stark beeinflusst wurden und werden. Es mag ja sein, dass Gender-Studies ursprünglich nicht vom Grundgedanken getragen wurden, dass es ausschließlich ein sozial beeinflusstes Geschlecht gibt. Wenn das so wäre, ist letzten Endes der Begriff Gender-Studies zum Vehikel für politische Ziele verkommen, und niemand aus dem Fachbereich erhebt gegen diese Kaperung einen mahnenden Einspruch. Ich darf in dem Zusammenhang an Anton Hofreiters Gender-Knie(gelenk) erinnern. Er behauptete, man habe durch Gender-Studies erkannt dass Männer und Frauen unterschiedliche Kniegelenksprothesen benötigen. Somit wusste er ja offensichtlich überhaupt nicht, wovon er damals bei Plasberg redete.

Fakt ist, dass zumindest in Teilen der Gender-Fachliteratur davon die Rede ist, dass es keine ganz klare biologisch Trennung der Geschlechter gibt. Das ist in gewisser Hinsicht auch nicht falsch. So benötigten manchen Männer eine weibliche Knieprothese und manche Frauen eine männliche, aber es ist dennoch ziemlich unsinnig die bipolare Biologie gänzlich herauszunehmen. Die mehrdimensionale Geschlechteraufteilung schießt bei machen Zusammenhängen klar über das Ziel hinaus. Natürlich sind die Geschlechtereigenschaften in der Gesamtheit nicht messerscharf getrennt. Aber manche Eigenschaften sind es sehr wohl.

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