Weil er kein Feminist war: Grüne streichen Adenauer-Zitat
1. Mehrere Medien berichten über eine Kontroverse auf dem Parteitag der Grünen mit Beratungen über das Europawahlprogramm. "Grüne streichen Adenauer-Zitat aus ihrem EU-Programm, weil er kein Feminist war" titelt etwa der FOCUS. Am ausführlichsten berichtet der Tagesspiegel:
Im Entwurf des Programms hatte die Grünen-Spitze auch ein Zitat vom ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, aufgenommen. Der CDU-Politiker hatte vor rund 70 Jahren gesagt: Diese Einheit Europas "war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle."
Doch an der Basis der Grünen hatte die Passage für großen Ärger gesorgt. Mehrere Anträge hatten gefordert, das Zitat zu streichen. Sie wollten nicht, dass das einzige Zitat in dem mehr als 100 Seiten dicken Programm einem Konservativen gewährt wird. Die Mehrheit der Delegierten folgten einem entsprechenden Antrag.
Zuvor hatte die Antragstellerin Shirin Kreße aus dem Kreisverband Berlin-Mitte in ihrer Rede betont, Adenauer sei in seiner Zeit selbst für CDU-Politikerinnen zu sexistisch gewesen. "Adenauer war in seiner Zeit und ist bis heute problematisch." Er habe sich lange geweigert, eine Frau als Ministerin zu ernennen, weil er Frauen für zu weich hielt.
(…) "Ein Zitat kann nicht unabhängig von der Person betrachtet und gedeutet werden", führte Kreße weiter aus. Ihre Vision von Europa sei feministisch, antifaschistisch und heiße nicht Konrad Adenauer.
Claudia Roth verteidigte Adenauer damit, dass er zwar"ganz sicher kein Feminist" gewesen sei, aber die Hand gegenüber dem früheren deutschen Erzfeind Frankreich ausgestreckt habe, was der Beginn einer tiefen Freundschaft mit dem Nachbarland und letztlich der europäischen Idee gewesen sei. Bei den grünen Eiferern jedoch stieß Roth auf taube Ohren. Selbst der Vorschlag zur Güte, das Wahlprogramm zum Ausgleich noch um Zitate von zwei Frauen anzureichern, wurde abgelehnt. Antifeministen wie Konrad Adenauer müssen in der grünen Utopie draußen bleiben.
2.
Viele Soldaten weltweit lassen ihr Sperma einfrieren, das immer öfter auch nach dem Tod des Spenders zur Zeugung genutzt wird. Doch wie ist diese Praxis ethisch zu bewerten, die menschlich so verständlich scheint?
Darüber wird hier gesprochen.
3. Auch die "taz" wundert sich inzwischen darüber, dass Feministinnen weltweit über die von Hamas-Terroristen vergewaltigte Israelinnen kaum ein Wort verlieren. Der Artikel gelangt zu dem Fazit:
Das Leben aller Frauen ist gleich wertvoll und muss geschützt werden. Auch das von Israelinnen.
Das stimmt natürlich. Und folgendes stimmt ebenso:
Das Leben aller Menschen ist gleich wertvoll und muss geschützt werden. Auch das von Männern.
So etwas würde man allerdings in der "taz" nie lesen – sondern allenfalls von den fiesen Männerrechtlern, die in Blättern wie der "taz" entweder totgeschwiegen oder niedergemacht werden.
4. Für das Magazin Cicero hat Alexander Grau die Germanistin Elvira Grözinger über die unselige Allianz zwischen Wokeness und Antisemitismus interviewt. Eine der Antworten Grözingers lautet so:
Seit mehreren Jahren hat sich die "Wokeness" zu einem grotesken Phänomen entwickelt und über die Vernunft triumphiert. Das hat auch in Großbritannien unfassbare Ausmaße angenommen, wenn man Klassiker aus den Regalen entfernt. Eine schwarze Lehrerin aus Baden-Württemberg hat es ja letztes Jahr mit einem Text von Wolfgang Koeppen versucht, zum Glück nicht erfolgreich. Hier geht es um die angebliche Vormachtstellung der "alten weißen Männer", zu denen auch Juden gezählt werden, die, by the way, an der Seite der Schwarzen für die Aufhebung der Rassentrennung in den USA, aber auch in Südafrika gekämpft haben.
5. Nicht nur wir Männerrechtler kommen in den Leitmedien kaum vor – für die männilichen Opfer, für die wir uns einsetzen, gilt dasselbe. Das zeigt ein aktuelles Youtube-Video mit dem Titel "Meine Story lief bei PRO7...aber ich bin sauer!" Spoiler: Pro7 hat zwar berichtet, aber das ZDF hat den einmal gedrehten Beitrag genauso gecancelt, wie die Leitmedien mit uns Männerrechtlern geführte Interviews lieber verschwinden lassen, sobald sie merken, dass wir weder deren Narrativ stützen, noch man uns als Dummbatzen vorführen kann.
6. Die Post. Eine ganze Reihe von Lesern haben mir zu meinem Blogbeitrag "Ermordete Männer sind Tagesschau und Vereinten Nationen herzlich egal" geschrieben. So heißt es in einer dieser Zuschriften:
Moin,
du hattest gestern in Genderama die Tagesschau zitiert:
"55 Prozent (48.800) aller Tötungsdelikte an Frauen werden von Familienmitgliedern oder Intimpartnern begangen, so der Bericht mit dem Titel 'Geschlechtsspezifische Tötungen von Frauen und Mädchen (Femizid)'. [...] Insgesamt machen Frauen aber nur 20 Prozent aller Mordopfer weltweit aus. Viermal so viele Mordopfer sind Männer oder Jungen. Zwölf Prozent der Tötungsdelikte gegen Männer werden zu Hause begangen."
Ich vermute, dort ist niemand aufgrund der unterschiedlich formulierten Angaben auf die Idee gekommen, einfach mal nachzurechnen. Auf 125 Opfer kommen demnach ungefähr 100 Männer und 25 Frauen. 13 der Frauen und 12 der Männer werden im heimischen Umfeld getötet, also zumindest im Hellfeld etwa gleich viel. Aus diesem Blickwinkel wäre also nicht nur für Frauen "das Zuhause alles andere als ein sicherer Zufluchtsort".
Ein anderer Leser schreibt mir hierzu:
Lieber Arne,
ich lesen dein Blog schon eine Weile und bin dir für deinen Einsatz und deine Hartnäckigkeit dankbar, Männerthemen ideologiefrei sichtbar zu machen!
Zu den neuesten Gewaltopferzahlen lohnt es sich aus meiner Sicht auch, außer den relativen mal die absoluten Zahlen zu betrachten. 89.000 ermordete Frauen und Mädchen, davon 55% im familiären Nahbereich, das macht 48.950 Opfer häuslicher oder familiärer Gewalt. Demgegenüber stehen ca. 356.000 männliche Opfer, davon 12% im familiären Nahbereich. in absoluten Zahlen macht das 42.720.
Was ist jetzt der Skandal? Der leichte Überhang zu Lasten der Frauen? Das gewohnte Verschweigen, in welchem Ausmaß Männer von häuslicher Gewalt betroffen sind? Oder der krasse Überhang männlicher Opfer in allen anderen Bereichen? – Haha, keines davon. Sondern dass es bei den Frauen wohl einen Anstieg gab und Geraune um die Dunkelziffer. Über die Männer erfahren wir diesbezüglich nichts.
Ein Versuch, das Thema "männliche Opfer von häuslicher Gewalt" abzuwehren, bestand in den letzten Jahren darin, dass manche behaupteten, diejenigen, die durch häusliche Gewalt tatsächlich zu Tode kämen, seien fast ausschließlich Frauen. Wie man sieht, lässt sich auch diese Vermutung nicht halten.
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