Mittwoch, November 30, 2022

Spiegel-Online erkennt Diskriminierung von Männern durch Frauenquote

1. In einem aktuellen Gastbeitrag auf Spiegel-Online (nur für Abonnenten zugänglich) erläutert der Headhunter Heiner Thorborg, wie Männer durch die Frauenquote benachteiligt werden:

Bei vielen hat das Mitgefühl für diskriminierte männliche Manager ungefähr die Größe einer Staubflocke, waren es doch die Frauen, die jahrhundertelang im Job nichts zu sagen hatten. (…) Wenn jetzt dank Frauenquoten für Aufsichtsrat und Vorstand zur Abwechslung mal die Aufstiegschancen für Männer knapper werden, heißt es daher oft: "Es ist an der Zeit, dass die Kerle mal etwas von ihrer eigenen Medizin zu schmecken bekommen."

Diese Haltung ist problematisch. Es nicht nur ethisch fragwürdig, eine Ungerechtigkeit einfach durch eine andere zu ersetzen, es ist auch nicht zielführend. Diskriminierung macht nämlich nichts besser, egal, wen sie trifft.

Tatsächlich ist es heute so, dass Männer in vielen Fällen den Kürzeren ziehen, wenn es um Beförderungen geht. Viele Personalberater erleben, dass sich Männer melden und sagen: "Für mich geht es in meinem Unternehmen nicht mehr weiter. Da wird so offen gesagt, dass jetzt die Frauen gefördert werden, dass ich nun nach Optionen außerhalb des Unternehmens suchen muss."


Der Artikel erwähnt auch, dass weibliche Manager inzwischen mehr verdienen als männliche. (Genderama berichtete.)

Entsprechend genervt sind viele Männer. So zitierte der Deutschlandfunk in einer Diskussion um die Frauenquote einen Unternehmensberater Ende 20 namens Markus, der seinen Nachnamen nicht nennen will – aus Angst vor den beruflichen Folgen. Er befand: "Das ist so ein bisschen in Sippenhaft nehmen. Also, weil quasi früher Frauen diskriminiert worden sind, diskriminieren wir jetzt andersherum." Genau so ist es. (…) Ein System, das nun die Frauen genauso konsequent bevorzugt wie früher die Männer, ändert nichts an dem Niveau der Frustration: Der Frust trifft jetzt eben nur eine andere Gruppe.


Da die Benachteiligung inzwischen Männer treffe, bleibe der empörte Aufschrei im woken Lager diesmal allerdings aus.



2. Hassan al-Thawadi, der Chef des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ,antwortete auf die Frage nach den Todesfällen bei WM-Bauprojekten im britischen Sender TalkTV: "Die Schätzung ist ungefähr 400. 400 bis 500, die genaue Zahl habe ich nicht. Das ist etwas, das diskutiert wird."

Der Regensburger Juraprofessor Tonio Walter kommentiert auf Twitter:

Heißt: 400 bis 500 tote MÄNNER. Wie wäre die Reaktion in Deutschland bei 400 bis 500 toten Mädchen und Frauen? Massenfemizid? Und WM weiterschauen?


Die Tagesschau soll übrigens von "toten Gastarbeitenden" sprechen.



3. Der Focus beschäftigt sich mit den Millionen an Kosten für ein "gendergerechtes" München, die von Laura Dornheim durchgesetzt wurden:

Dornheim erläutert das Vorhaben gegenüber der "Abendzeitung" so: "Das Bundesverfassungsgericht hat mit einem Urteil die öffentliche Verwaltung dazu verpflichtet, alle Menschen korrekt anzusprechen. Bei meiner Verbeamtung habe ich einen Eid darauf geleistet, Recht und Gesetz umzusetzen und genau das tue ich mit diesem Projekt."

Diese, sagen wir, eigenwillige Interpretation eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes, das sich 2017 mit dem Geschlechtseintrag "divers" befasst hat – nicht mit der Frage, ob es schon diskriminierend ist, wenn in Behördentexten nicht gegendert wird –, vorzuschieben, um ein ideologisches Vorhaben als alternativlos zu verkaufen, ist an und für sich schon ein bisserl dreist.

(…) Sagen wir so, folgende Münchner Behörden werden im Jahr 2022 von Frauen geleitet: das IT-Referat von Dornheim, das Gesundheitsreferat, das Sozialreferat, das Baureferat, das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, das Kreisverwaltungsreferat, das Kommunalreferat sowie das Referat für Klima- und Umweltschutz.

Gut, der Münchner Oberbürgermeister ist zwar ein Mann, Dieter Reiter (SPD). Allerdings hat der gleich zwei Frauen als Vertreterinnen: Katrin Habenschaden und Verena Dietl. All das ist in den vergangenen Jahren, man lese und staune, auch ohne Gender-Sternchen gelungen.


Abschließend beschäftigt sich der Artikel recht ausgiebig mit der Frage, ob Laura Dornheim wirklich die richtige Person auf ihrem Posten ist.



4. Noch immer werden Depressionen bei Männern unter den Teppich gekehrt. Bei diesen Beschwichtigungsversuchen sollte man hellhörig werden



5. Die Bildzeitung wirft ihrer früheren Werbefigur Alice Schwarzer "Verschwörungs-Irrsinn" vor.



6. Aus Russland geflohene Antikriegsaktivisten finden in den USA keine Freiheit, sondern Inhaftierung "Ich habe Russland verlassen, um an einen Ort zu gelangen, der genauso ist wie Russland", befindet einer von ihnen. Die New York Times berichtet ausführlich.



7. Die internationale Coalition to End Domestic Violence hat mehrere erwähnenswerte Beiträge online gestellt.

Einer zerlegt den von vielen Medien verbreiteten Mythos, dass häusliche Gewalt während der Corona-Pandemie zugenommen habe.

Ein anderer erklärt, wie speziell schwarze Männer durch die aktuelle Politik bei häuslicher Gewalt benachteiligt werden.

Ein dritter fragt, warum die Vereinten Nationen die Mehrheit der Opfer häuslicher Gewalt übergehen. (Quellenangaben als Beleg finden sich im verlinkten Originaltext.)

Die Vereinten Nationen haben eine Kampagne mit dem Titel "16 Days of Activism Against Gender-Based Violence" (16 Tage gegen geschlechtsspezifische Gewalt) gestartet. Die Kampagne konzentriert sich ausschließlich auf die Belange von Frauen und ignoriert auf unerklärliche Weise die weltweite Epidemie häuslicher Gewalt gegen Männer.

Aus Erhebungen geht hervor, dass die Mehrheit der Opfer häuslicher Gewalt Männer sind:

Eine umfassende Untersuchung von Studien über häusliche Gewalt ergab, dass die Opferraten im letzten Jahr bei Männern etwas höher sind. In den Vereinigten Staaten berichten die Centers for Disease Control, dass die Zahl der männlichen Opfer häuslicher Gewalt die der weiblichen Opfer übersteigt: 4,2 Millionen Männer im Vergleich zu 3,5 Millionen Frauen jedes Jahr. Aus einem Bericht aus Australien geht hervor, dass 23 % der heranwachsenden Mädchen häusliche Gewalt ausgeübt haben, im Vergleich zu nur 14 % der männlichen Jugendlichen.

(…) In Kanada wurde die Kriminologie-Professorin Alexandra Lysova kürzlich für ihre Forschung über männliche Opfer häuslicher Gewalt ausgezeichnet. Bei der Entgegennahme des Preises sagte Lysova: "In meiner Arbeit habe ich angefangen, mich mit Gewalt gegen Frauen und Kinder zu beschäftigen, aber ich habe auch die Stimmen von Männern gehört. Ich hatte in den Statistiken gesehen, dass es Männer gibt, die missbraucht werden, und ich war überrascht, wie sehr dieses Thema vermieden wurde."

Die 72 Mitgliedsorganisationen der Domestic Abuse and Violence International Alliance fordern die Regierungen auf der ganzen Welt auf, dafür zu sorgen, dass männliche Opfer von Gewalt und Missbrauch Zugang zu Dienstleistungen und Rechtsbeistand erhalten, um die Gewalt zu beenden und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.




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