Neue Studie: Vorstandsfrauen verdienen mehr als Männer (und andere News)
1. In Vorständen deutscher Unternehmen liegen Frauen laut einer aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY beim Gehalt vor den Männern. Und das schon seit Längerem: "Bereits im siebten Jahr lag 2021 die Gesamtdirektvergütung der Frauen oberhalb ihrer männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen", heißt es bei EY. Das berichtet die Tagesschau.
2. Die Sozialdemokraten in der Schweiz wollen ausschließlich Frauen zur nächsten Bundesratswahl (Ministerwahl) zulassen. Ein SP-Mitglied fühlt sich dadurch benachteiligt und möchte eventuell als unabhängiger Kandidat antreten. Das sorgt für Konflikte:
Bei der SP wächst der parteiinterne Unmut über die Kandidatur von Daniel Jositsch. Der Zürcher Ständerat steht dabei nicht nur wegen seiner Bundesratsambition in der Kritik, sondern auch wegen der Wortwahl bei der Begründung seiner Kandidatur: Er sprach von "Diskriminierung" und vermutete, dass die Bevorzugung von Frauen im Widerspruch zur Verfassung stehen würde.
Die Basler Ständerätin Eva Herzog nannte diese Wortwahl "schwierig". Sie erklärte im "Sonntagsblick", dass Frauenförderung nun mal dazu führe, dass es weniger Platz für die Männer gebe. Zudem erinnerte sie daran, dass die eigentliche Diskriminierung derzeit gegen Frauen gerichtet sei.
Auch in der Schweizer Presse gerät Jositsch für seine Haltung unter Beschuss:
Der SP-Führung deswegen feministischen Dogmatismus vorzuwerfen, ist fehl am Platz. Die Frauenquote hat sich als wirksames Mittel zur Befeuerung der Gleichstellung etabliert. Radikal ist diese Forderung längst nicht mehr, im Gegenteil: In vielen Behörden und Unternehmen ist eine Quote inzwischen gang und gäbe. Das macht sie familienfreundlicher, die Kommunikation effizienter und die Lösungsfindungen kreativer. (…) Quoten helfen Frauen, sich das zu holen, was ihnen zusteht, ihnen bisher aber durch die Geschichte verweigert wurde. Ein reines Frauen-Ticket für den Bundesratssitz der SP ist darum nicht diskriminierend, sondern konsequent. Daniel Jositschs Quengelei nach Qualität vor Quote entlarvt, worum es ihm wirklich geht: Um sich selbst. Es hätte ihm stattdessen gut gestanden, selbst Qualität zu zeigen. Indem er souverän verzichtet.
Auch maenner.ch, der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, liest Jositsch in einem Offenen Brief die Leviten. In dem von Markus Theunert verfassten Text heißt es:
Gegen Ihre – angeblich verfassungswidrige – "Diskriminierung" wollen Sie ankämpfen und eine Debatte über "sinnvolle Gleichstellung" provozieren. Mit Verlaub: Das ist Polemik. Klar, die Bundesverfassung schreibt: "Niemand darf diskriminiert werden" (Art. 8 Abs. 2). Man muss aber kein Rechtsprofessor sein, um zu sehen: Dieser Anspruch kann nicht absolut gelten. (…) Genau deshalb präzisiert das Bundesgesetz über die Gleichstellung unter dem Titel "Diskriminierungsverbot": "Angemessene Massnahmen zur Verwirklichung der tatsächlichen Gleichstellung stellen keine Diskriminierung dar" (Art. 3 Abs. 3).
Kennen Sie das Gleichstellungsgesetz nicht? Oder gefallen Sie sich einfach zu sehr in der Pose des "diskriminierten" Mannes? Ganz ehrlich: Mich berührt das peinlich. Denn ich sehe statt eines "diskriminierten" Mannes bloss einen privilegierten Mann, der mit Begrenzungen nicht umgehen kann. Dass es schwierig und schmerzhaft ist, eigene Ambitionen im Dienst der Gleichstellung zurückzustellen, kann ich bestens verstehen. Doch genau das ist die Aufgabe unserer Generation. Indem wir lernen, auf Privilegien zu verzichten und mit den damit verbundenen Verlusten und Kränkungen einen guten Umgang zu finden, leisten wir die Gleichstellungsarbeit, die es jetzt braucht.
3. Sabine Tesche stellt in einer Kolumne für das Hamburger Abendblatt klar: "Das Kind vom Vater fernzuhalten ist grausam".
4. Die linke britische Tageszeitung "Guardian" schlagzeilt: "Inzwischen melden mehr Männer als Frauen Missbrauch durch Bilder. Ich bin einer von ihnen." Der anonyme Autor des Artikels schildert, was ihm ein (männlicher) Expartner mit sogenannten "Rachepornos" angetan hat.
5. Die Universität Cambridge möchte "Bewerber ködern, indem sie sich als progressiv anpreist", berichtet die Frankfurter Allgemeine:
Jedenfalls hält die Abteilung für Deutsch der Fakultät für moderne und mittelalterliche Sprachen es für nötig, ihre geschlechtergerechte Sprachpolitik hervorzuheben. Die Website verkündet unter dem Titel "Inklusive Sprache", dass es im Unterricht und in Arbeitsblättern sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch Ziel sei, "gender- und nicht-binär-inklusive" Anreden in Wort und Schrift zu verwenden.
Es folgt eine kleine Lektion im deutschen Umgang mit den Geschlechterangaben, männlich, weiblich und divers, und den Hemmnissen, die grammatikalische Strukturen der Inklusivität in den Weg legten. Als Beispiel wird der Satz Angela Merkels angeführt, in dem sie das herkömmlich generische Maskulinum verwendet: "Das Volk ist jeder, der in diesem Land lebt." Deutsche Hörer würden die Absicht der maximalen Inklusivität erkennen, obwohl eine wachsende Zahl bestreiten würde, dass die ehemalige Bundeskanzlerin dieses Ziel auch erreicht habe, heißt es.
Zur weiteren Information wird auf eine Reihe von Links zur deutschen Diskussion über das Gendern verwiesen, die "alle eine inklusive Sprache als positives Ziel betrachten". Sie zeigen, zu welchen Verrenkungen dies führt, wenn, wie eine der angeführten Quellen empfiehlt, auch im Deutschen das genderneutrale englische "they" angewandt wird, wie in "They macht sich selbst their Haare."
6. Die New York Post berichtet über das US-amerikanische College Gettysburg:
Das Gettysburg College hat eine Mal- und Schreibveranstaltung des Gender Sexuality and Resource Center für Menschen, die "genug von weißen Cis-Männern" haben, verschoben.
Das private College in Pennsylvania bot die Veranstaltung als Teil eines Projekts für Frieden und Gerechtigkeit an, hat sie aber verschoben, nachdem sie online geteilt wurde.
Die Veranstaltung, die ursprünglich für Samstag, den 12. November geplant war, forderte die Teilnehmer auf, zu malen und darüber zu schreiben, dass sie genug von weißen Männern haben.
Die Werke der Veranstaltung sollten dann in der Mensa der Schule ausgestellt werden, damit sie auf dem gesamten Campus zu sehen sind.
Ein anonymer Gettysburg-Absolvent sagte gegenüber Fox News Digital, er sei "ziemlich verärgert" über die Veranstaltung. Leider sei dass "man Menschen nicht aufgrund ihrer Sexualität und Rasse diskriminieren sollte, nichts ist, was mir in Gettysburg jemals beigebracht wurde". (…) Er glaube, dass die Veranstaltung verschoben wurde, weil "sie dachten, sie kämen damit durch", bis "es auf einer Instagram-Seite mit 2 Millionen Menschen geteilt wurde".
"Er fügte hinzu, dass er glaubt, dass die Veranstaltung eine "negative" Botschaft an die Ehemaligen von Gettysburg und potenzielle Spender sendet.
"Ich hoffe, dass sie dies als eine Lernerfahrung sehen und sich gegen diese Art von Verrücktheit wehren, denn das Hauptaugenmerk der Schule sollte darauf liegen, die nächste Generation auszubilden und sicherzustellen, dass wir eine Gesellschaft haben, die weiterhin funktioniert und kritisch denkt", sagte er.
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