Samstag, April 02, 2022

Aufgewühlte russische Männer rufen Krisen-Hotline an – News vom 2. April 2022

1. Die Berliner Zeitung berichtet über russische Männer, die bei der Krisenhotline anrufen:

Eingerichtet wurde die russische Krisenhotline für Männer im August 2021. Das Schwerpunktthema: häusliche Gewalt. Seit dem 24. Februar, dem Tag, an dem der Ukraine-Krieg begann, ist nicht nur die Zahl der Anrufer in die Höhe geschossen. Auch das, worüber sie sprechen wollen, hat sich geändert.

In einem Interview mit der russischen Zeitung Nowaja Gaseta, die das Erscheinen am Montag unter Druck vorerst einstellte, sagte die Leiterin des Angebots, Psychologin Natalia Shchankina, dass nun vermehrt Männer mit Angst und mit Panikzuständen anrufen würden. Ihr Kollege Gleb Slobin fügte hinzu, dass es eine Welle von Anrufern gegeben habe, die mit Ohnmacht, Hilflosigkeit und Unsicherheit zu kämpfen hatten, weil sich ihre Welt über Nacht geändert hatte. Sie wüssten nicht, wie sie damit leben sollen. Neben der Angst gebe es Wut und Aggression. Und auch Frustration. Denn die Anrufer seien zwar gegen das, was passiert, hätten aber Bedenken, dem auch öffentlich Ausdruck zu geben.

Natalia Shchankina fügte hinzu, dass viele flehten: "Sag mir, dass alles gut wird, dass alles bald vorbei ist." Sie sagt: "Die Männer scheinen zu kleinen Kindern geworden zu sein, die jemanden suchen, der sie beschützt."

Die Anrufer wüssten oft auch gar nicht, mit wem sie sonst sprechen sollten, fügte Gleb Slobin hinzu: "Oft heißt es: Wem soll ich es sagen, meiner Frau? Es ist so schwer für sie. Das Kind ist klein, die Eltern sind alt … aber es ist unerträglich für mich, ich habe Freunde in der Ukraine."




2. Eine geplante Kampagne der britischen Väterrechtler von Fathers4Justice wurde als "anstößig" verboten:

Die Väterrechtsgruppe Fathers4Justice (F4J) hat heute vor der St. Paul's Cathedral einen neuen Kreuzzug gegen die Ehe und die neuen Gesetze zur verschuldensunabhängigen Scheidung gestartet, um gegen die "archaischen, sexistischen Vorstellungen von Scheidung" zu kämpfen und vor der "Männerfalle Ehe" zu warnen. Sie behaupten, dass eine "Scheidung ohne Schuld" schlecht für die Gesundheit der Männer sei und es leichter mache, Väter aus den Familien zu entfernen.

(…) Die Gruppe plante, Anzeigen in der Londoner U-Bahn zu schalten, bevor das Gesetz über die Scheidung ohne Unterschied des Geschlechts am 6. April in Kraft tritt, obwohl die Londoner Verkehrsbetriebe aus unerklärlichen Gründen ihre ursprünglichen Entwürfe diese Woche abgelehnt haben.


Hier kann man sich die verbotenen Anzeigen ansehen. Die britischen Väterrechtler sprechen jetzt mit ihren Rechtsanwälten darüber, wie sie weiter vorgehen sollten.



3. Eine andere britische Männerrechtsgruppe, die ManKind Initiative, macht in der BBC auf den "unerklärlichen" Mangel von Gewaltschutzhäusern für männliche Opfer aufmerksam:

Mr. Brooks sagte: "Viele Gemeinden haben einfach den Kopf in den Sand gesteckt und gehofft, dass das Problem verschwindet ... also nehme ich an, dass sie wirklich eine Zeit lang damit durchgekommen sind."

(…) Er fügte hinzu: "Um diese ständige Verfügbarkeit für Männer und ihre Kinder zu erreichen, fordern wir die Kommunen auf, miteinander zu kooperieren, damit es ein Netzwerk für Männer in der unmittelbaren Umgebung oder in der Nähe gibt."


Der BBC-Beitrag enthält auch die relevanten Statistiken zur Opferverteilung bei häuslicher Gewalt: Demnach wurden 26 % der von der Polizei untersuchten Vorfälle gegen Männer begangen, wobei allerdings die Hälfte der männlichen Betroffenen niemandem erzählt, dass sie ein Opfer geworden sind.



4. Mehr aktuelle Meldungen gibt es bei den Geschlechternews.



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