Sonntag, März 22, 2020

Was bedeutet Corona für die Social Justice Warriors? – News vom 22. März 2020

1. Social Justice Warriors haben es besonders schwer, die Corona-Pandemie und ihr bisheriges Weltbild miteinander zu vereinbaren, befinden Libby Emmons und Barrett Wilson in einem bissigen Beitrag aus konservativ-liberaler Perspektive für die kanadische News-Website The Post-Milennial:

Seit fast einem Jahrzehnt schreit die Social-Justice-Fraktion, dass "Leben in Gefahr" wären. Aber jetzt, wo wir mit der tatsächlichen Zerstörung der menschlichen Lebensweise konfrontiert sind, wird klar, dass es immer nur Rhetorik war. Social Justice ist die Kultur, die blinden Alarm schlägt.

Jetzt, wo infolge einer globalen Pandemie wirklich Leben in Gefahr sind, werden in Nordamerika schnelle Maßnahmen zum Schutz unserer Schwächsten umgesetzt. Anstatt diesen gesunden Menschenverstand zu unterstützen, der im Idealfall nur vorübergehende Veränderungen erfordert, um diese beispiellose Zeit zu überstehen, ist die Social-Justice-Kirche tatsächlich eifersüchtig auf das Coronavirus. Es stellt sich heraus, dass niemand sterben würde, wenn man ihn mit dem falschen Geschlecht anspricht oder er eine Mikroaggression erlebt. Stellen Sie sich das vor.

Momentan gibt es viele gedankenvolle Aufsätze darüber, inwiefern das Coronavirus frauenfeindlich ist, weil mehr Frauen zu Hause sind und die Hausarbeit verrichten müssen, oder transphob, da Operationen zur Geschlechtsumwandlung verschoben oder gänzlich abgesagt worden sind. Und es wird argumentiert, dass erst die Coronavirus-Pandemie uns gezeigt hat, wie schnell wir uns ändern könnten - wenn wir es nur wirklich wollten.

Im Toronto Star schreibt die Gender-and-Race-Kolumnistin Shree Paradkar: "So sieht also ein radikaler Wandel aus ... Wie schnell sich die Maschinerie bewegen kann, wenn sie sich um die gefährdeten Leben kümmert."

Korrektur, Frau Paradkar, so schnell kann sich die Maschinerie bewegen, wenn tatsächlich Menschenleben auf dem Spiel stehen. Es besteht ein riesiger Unterschied zwischen einer Minderheit der Bevölkerung, die Düsternis und die Endzeit vorhersagt - ob es sich nun um religiöse Weltuntergangskulte oder um eine Extinction Rebellion handelt - und einer globalen Pandemie, die über die Grenzen hinweg auf uns niederkracht.

Die Ausbreitung des Coronavirus über unsere Landkarte hinweg hat uns in der Tat dazu gebracht, unser Verhalten zu ändern, aber das ist sicherlich nicht zum Besseren. Sich in unseren Häusern zu verstecken und zu beobachten, wie sich die Welt weiter dreht, sich im Internet unter Quarantäne zu stellen, während wir Dosen mit Bohnen essen, zwei Meter Abstand zu halten, darauf zu warten, krank zu werden, unter Androhung von Strafen nicht zur Arbeit gehen zu können, Freunde und Familie nicht zu sehen, das ist nicht besser. Die Umwelt zu reparieren oder was auch immer das jeweilige Lieblingsanliegen sein mag, ist es nicht wert, den freien Handel, die lokale Kultur, unser Leben oder unsere Gesellschaft im Allgemeinen zum Erliegen zu bringen.

Die Social-Justice-Fraktion ist so sehr darauf bedacht, den Kurs der Menschheit im Allgemeinen zu hassen, dass sie praktisch für die Art von massiven Umwälzungen eintreten, die die Coronavirus-Pandemie uns zwingt zu ertragen. Der Grund dafür, dass wir die Gesellschaft nicht umgestürzt und den Kurs des Fortschritts bisher nicht gestoppt haben, liegt gerade in der Zerstörung der von Menschenhand errichteten Infrastruktur, die wir so mühsam aufgebaut haben. Kleine Unternehmen sterben, und ob sie zurückkommen werden, kann niemand vorhersagen. Restaurants, Geschäfte, Existenzgründer, alle schließen sich ein. Ist dies wirklich das, was die Social-Justice-Verfechter uns vor Jahren hätten tun lassen?

Der menschliche Bienenstock ist ein empfindlicher Bienenstock. Seine Zerstörung ist eine Tragödie, die nicht mit Freude von Aktivisten aufgenommen werden sollte, die uns dazu gebracht hätten, zu rebellieren und diese Geißel der geschlossenen Fabriken und unterbrochenen Versorgungslinien früher auf uns niedersausen zu lassen. Während sich Krankheitsfälle an uns alle heranschleichen, in unsere Nachbarschaft vordringen und unsere Lebensgrundlage ruinieren, nehmen Aktivisten eine tadelnde Haltung ein, die uns sagt, wir hätten dies früher tun sollen.

Wir hingegen - diejenigen von uns, die Social Justice ablehnen und die Freiheit umarmen - möchten unser Leben so schnell wie möglich zurückhaben. Nur wenn die Menschen nicht in der Lage sind, das Essen auf den Tisch zu bringen, zu arbeiten, ihre Familien zu ernähren und sich frei zu bewegen, kommt es zu einem radikalen Wandel. Wir brauchen ihn sonst nicht, es gab vorher keinen Grund, diesen Weg zu beschreiten. Und wenn er uns verlässt, wird uns vieles von dem, was wir während dieser Pandemie verlieren, wieder zurückgegeben werden. Wir werden in der Lage sein, uns zu umarmen, miteinander zu reden, zur Schule zu gehen, zu arbeiten, in Restaurants und Bars zu essen, uns die Hand zu geben und ein Leben zu führen, in dem wir nicht von Angst maskiert sind.

Mit den Magazinen Rolling Stone und Vice, die Schlagzeilen veröffentlichen wie "Wie soziale Distanzierung zu einem Anstieg des weißen Nationalismus führen könnte" und "Während sich die Krankenhäuser auf COVID-19 vorbereiten, verzögern sich lebensrettende Trans-Operationen", und mit einer erstaunlichen Anzahl von politisch korrekten Schreiberlingen, die sich aktiv dafür einsetzen, dass Coronavirus-Sicherheitsmaßnahmen versagen, weil es für Trump schlecht aussehen würde, sehen wir, wie tief unseriös diese Leute tatsächlich sind.

Das ganze Spiel der progressiven Sektenanhänger bestand darin, alle davon zu überzeugen, dass sie die Schwachen sind. Eine tatsächliche Krise hat ihre Täuschung aufgedeckt, und sie sind nicht glücklich darüber. Sicher, sie mögen sich an der totalitären Umverteilung von Reichtum und Macht erfreuen, aber es ist für die falsche Sache. Social-Justice- Sektenanhänger befürworteten all diese übertriebene und zentralisierte Macht, um das zu kontrollieren, was ideologisch akzeptabel war, obwohl es das Leben der einfachen Leute ruinieren würde. Wie deprimierend muss es für sie sein, dass die Regierungen stattdessen strenge soziale Kontrollen im Namen der Rettung von Leben einführen.


Ich finde diesen Beitrag stellenweise unnötig zuspitzend, aber er spricht auch so manche Wahrheit aus: Artikel über die Gefahr durch "Mikroaggressionen" zum Beispiel dürften es in nächster Zeit nicht nur deshalb schwer haben, weil in der Zeit der Großen Verklosterung zahllose soziale Kontakte unterbleiben, die unweigerlich zu solchen "Mikroaggressionen" führen. Der Unterschied zwischen hochgezüchteten Überempfindlichkeiten und echten Problemen wird derzeit besonders klar. Und jene Ökos, die jubeln, dass dank Corona mancherorts das Wasser sauberer und der Himmel klarer ist ... Seid ihr sicher, dass unsere neue Lebensweise der Preis ist, den wir dafür zahlen sollten? Ist es wirklich "so einfach", schnell etwas für den Umweltschutz zu tun? Dass effektiver Umweltschutz nicht schneller geschieht liegt nicht daran, dass ein Großteil der Menschheit dumm oder böse ist, sondern dass man oft zwischen Kosten und Nutzen abwägen muss.



2. Frauenministerin Giffey (SPD) sieht allein bei Frauen eine größere Bedrohung durch häusliche Gewalt während der Pandemie. Ähnlich wie bei Giffeys verpfuschter Doktorarbeit kann man sich hier nur noch fragen, ob Giffey inkompetent und von ihrer Aufgabe ernsthaft überfordert ist oder ob es sich um Vorsatz handelt.



3.
In mehreren französischen Städten hat die Polizei wegen der landesweiten Ausgangssperre offenbar Bußgelder gegen Obdachlose verhängt. Solche Fälle habe es in Paris, Lyon und Bayonne gegeben, kritisierte ein Dachverband von rund 800 Hilfsorganisationen am Freitag in Paris. Die Fédération des acteurs de la solidarité (FAS) verlangte das "sofortige Ende der Strafmaßnahmen".


Die Westdeutsche Zeitung berichtet.



4. Auf Twitter berichtet "Bine" über die Erfahrungen ihres Mannes, eines LKW-Fahrers, während der Pandemie.



5. Die Post. Zu dem gestern auf Genderama veröffentlichten Bericht über die derzeit besonders schwierige Situation von LKW-Fahrern schreibt mir Kevin Fuchs:

Der folgende Satz ist interessant:

"Um die Nachfrage zu befriedigen und die Lieferungen zu beschleunigen, lockert Gouverneur Parsons die Regeln für die Stunden, die LKW-Fahrer auf der Straße verbringen dürfen."

Auch hier in Deutschland sorgt man dafür, dass LKW weniger Pausen machen dürfen und auch an Sonntagen fahren dürfen. Was stört mich daran? Es ist das Wort "dürfen". Richtigerweise sollte es "müssen" heißen.

LKW-Fahrer MÜSSEN jetzt noch mehr Stunden am Stück fahren. Und sie MÜSSEN das auch an Sonntagen. Ich halte es für naiv, zu glauben, dass es keine Engpässe bei Lebensmitteln geben wird. Man kann nicht eine ganze Volkswirtschaft einfrieren und glauben, dass einzelne, isolierte Bereiche einfach weiterlaufen. Die Lebensmittelläden sind - genauso wie auch das Gesundheitssystem – direkt, indirekt und inindirekt auf Produkte und Dienstleistungen anderer Wirtschaftsbereiche angewiesen.

Blöd gesagt: Man kann keine verderblichen Lebensmittel von A nach B transportieren wenn an der hinteren rechten Tür des Kühllasters das obere Scharnier kaputt ist und keiner das Scharnier liefern oder reparieren kann - der Teufel ist ein Eichhörnchen. Noch schlimmer wird es, wenn die Fahrer fehlen. Da der Job so beschissen bezahlt wird, hat man in jüngerer Vergangenheit auf osteuropäische Fahrer zurückgegriffen. Es heißt man müsse bei der Lebensmittelversorgung nichts befürchten - die Lager seien gefüllt. Schön – und wer transportiert den Kram von den prall gefüllten Lagern in die Läden?

Gerade Männer sollten sich nichts vormachen. Wir wissen, bei welchem Geschlecht Regierungen die Prioritäten setzten, wenn es wirklich ernst wird. Ich habe schon vor vielen Wochen damit angefangen, bescheidene Vorräte aufzubauen. Die sogenannte "dynamische" Entwicklung war für mich absehbar, da ich die exponentielle Ausbreitung des Virus und die Entwicklungen in anderen Ländern beobachtet und auf Deutschland extrapoliert habe.

Auf den ersten Blick haben unsere Themen in der Geschlechterdebatte wenig mit dem Coronavirus gemeinsam. ABER: Du und ich haben im Laufe vieler Jahre gelernt, wie subtile Falschinformationen und Falschdarstellungen durch Politiker und Regierungen funktionieren. Wir haben uns intensiver und kritischer als andere mit der Zunft der Medien beschäftigt. Wir haben gelernt, uns breitbandig aus vielen alternativen Quellen zu informieren und Informationen zu plausibilisieren. Wir beherrschen die Kunst der "Quellenkritik" - im Gegensatz zu vielen Journalisten. Außerdem wissen wir, wie dumm, unqualifiziert und undifferenziert viele sogenannte "Faktenchecks" von Journalisten sind. Wir wissen auch, welche journalistischen Quellen wirklich seriös sind: wir wissen z.B. dass Spiegel Online eine schlechte, die NZZ dagegen eine verlässliche Quelle ist - und wir wissen auch warum... Da sind wir im Vorteil, wir haben dazugelernt und sind den sogenannten Qualitätsmedien nicht hilflos ausgeliefert.


Mir ging es ehrlich gesagt für ein paar Tage anders herum. Ich dachte mir: "Qualitätsmedien", die die Männerrechtsbewegung zur rechtsradikalen Bedrohung hochjazzen, schreiben bestimmt auch einen harmlosen Erreger zur Menschheitskatastrophe hoch. Womöglich ist auch dieser Vertrauensverlust, den sich unsere Journalisten hart erarbeitet haben, mit dafür verantwortlich, dass manche Menschen Corona bis heute nicht ernst nehmen.

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