Warum die große Koalition die Unterhaltsreform verschleppt – News vom 17. September 2019
1.
Nach einer Trennung muss ein Elternteil oft viel Unterhalt zahlen – auch wenn das Kind viel Zeit mit ihm verbringt. Die große Koalition will das ändern, doch passiert ist kaum etwas. Die FDP sieht "nur Ankündigungen, Vertröstungen und hohle Phrasen".
Hier geht es weiter.
2. Unter der Überschrift "Frauen dominieren in Brandenburgs Führungsetagen" berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg:
Beim Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und den Landesbehörden schneidet Brandenburg gut ab. Das geht aus dem Landesgleichstellungsbericht hervor, den das Frauenministerium auch als Broschüre veröffentlicht hat. Demnach sind 60 Prozent der Beschäftigten im öffentlichen Dienst Frauen - das ist der vierthöchste Wert im Ländervergleich. (...) Frauenministerin Susanna Karawanskij (Linke) erklärte dazu am Sonntag, Gleichstellung müsse ernst genommen werden. Noch sei sie nicht selbstverständlich. Nach der Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes im Jahr 2013 setzten bislang über 70 Prozent der öffentlichen Dienststellen Gleichstellungspläne mit konkreten Maßnahmen um. "Diese Zahl wollen wir weiter steigern."
3. Bei den "Salonkolumnisten" beschäftigt sich Dr. Christian Honey mit "Akademischer Esoterik", wie sie sich beispielsweise im Bereich der sogenannten "Genderstudien" findet. Ein Auszug aus dem insgesamt lesenswerten Artikel:
Dass gelebte Erfahrung nicht nur unter Esoterikern als hinreichender Beleg für die eigenen Thesen und Forderungen gilt, zeigt ein Blick in die Literatur der sozialaktivistischen "Studies"-Fächer, etwa der Gender-, Women’s, Cultural Studies. (...) Dabei ähnelt die Denk- und Arbeitsweise der Beschwerde-Fächer oft der der Esoteriker. In beiden Welten existieren Kräfte, die sich zwar der Messung entziehen, trotzdem aber eine starke Wirkung entfalten. Homöopathen etwa erklären die Wirkung ihrer Globuli mit einem vermeintlichen "Wassergedächtnis"; die Information des Wirkstoffs wird durch Verdünnen und Schütteln (irgendwie) an den Trägerstoff übertragen und dabei sogar verstärkt (potenziert). Experimentell konnte dieser Effekt noch nie belegt werden. Aber die Patienten berichten von "guten Erfahrungen". In den Beschwerde-Fächern gibt es analog dazu das Konzept der Mikroaggression. Es beschreibt als übergriffig wahrgenommene Äußerungen oder Verhaltensweisen. Gehört ein Sprecher einer "dominanten" Gruppe an (z.B. weiß, männlich, alt) und sagt etwas, das ein Mitglied einer "marginalisierten" Gruppe (z.B. nicht-weiß, weiblich, jung) als beleidigend erlebt, ist die Aussage per Definition übergriffig. (...) Je weniger gemeinte Beleidigung in einer Aussage enthalten ist, desto beleidigender wird sie — eine Art von Potenzierung durch Verdünnung.
Eine weitere Parallele liegt in der gleichartigen Reaktion von Beschwerde-Akademikern und Esoterikern auf den Hinweis, dass sich ihre Aussagen womöglich nicht durch systematische Beobachtung und statistische Analyse belegen lassen. Oft werden dann dominierende Mächte und ihre Privilegien angeführt. Diese wollten verhindern, dass die "Wahrheit" herauskommt und politisch umgesetzt wird. Bei der Homöoapthie sind das die Mächte die Schulmedizin und die Pharmaindustrie, im Genderseminar "der alte weiße Mann" und sein "Patriarchat". Mittlerweile haben sich Esoteriker und Beschwerde-Theoretiker eine große Zahl scheinbar wissenschaftlicher Journale geschaffen, die gelebte Erfahrung und politische Forderungen als Forschungsergebnisse verkaufen. Wenn Journalisten solche Ergebnisse dann noch unhinterfragt als "Forschung" berichten, verschwimmt ein entscheidender Unterschied: der zwischen Wissenschaft und politischem Aktivismus.
4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Der Vorschlag der CDU zum Gender-Wahlrecht hat was für sich. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen pro Wahlkreis je ein Mann und eine Frau aufgestellt werden und der Wähler entscheidet sich für einen. Das dürfte am Geschlechter Quotienten im Parlament so gut wie nichts ändern Die Leute werden denjenigen wählen, der mehr Zeit und Biss hat und nicht angibt, dass er 18 Uhr zu Hause sein muss.
Die Vorschläge der anderen Parteien greifen da schon tiefer ein, oder? Zum Beispiel dass Landeslisten abwechselnd besetzt werden sollen, wie bei den Grünen, also Position 1 = Frau, Position 2 = Mann, Position 3 = wieder Frau.
<< Home