Dienstag, August 20, 2019

Kindesmissbrauch im Sport: Frauen als Täter immer noch ein Tabu – News vom 20. August 2019

1. In einem Interview, das für Nicht-Abonnenten der "Welt" leider nur im Anriss online steht, berichtet Professorin Sabine Andresen, Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Erfreulicherweise spricht sie immer wieder von "Tätern und Täterinnen" (hier ist die ausdrückliche Nennung von Frauen keine politisch korrekte Floskel, sondern ein sinnvoller Hinweis). In einer Passage des Interviews heißt es:

WELT AM SONNTAG: Sie sprachen auch von Täterinnen, also dass auch Frauen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ausüben. Eine Studie des Bundesinnenministeriums besagt, dass 46 Prozent der betroffenen Jungen von mindestens einem Missbrauch durch eine Frau berichten.

Andresen: Frauen als Täterinnen ist ein Tabu im Tabu, doch wir müssen davon ausgehen, dass es auch Täterinnen gibt. Wir wissen bislang, dass sexualisierte Gewalt im Sport wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen am häufigsten von Männern ausgeht, was auch daran liegt, dass von ihnen häufiger Machtpositionen besetzt werden. (...) Die Aufarbeitungskommission analysiert dabei nicht nur die Rolle als Täterin, sondern schaut auch darauf, was Frauen im Verein gewusst haben, ob sie eingeschritten sind, versucht haben zu helfen, oder sie sich der Täterstruktur untergeordnet haben.

WELT AM SONNTAG: Warum sind Frauen als Täterinnen ein Tabu-Thema?

Andresen: Das ist eine gute Frage. Ich glaube, man bewegt sich bezogen auf die Vorstellung von Gewalt und Gewaltverhältnissen gegenüber Kindern noch zu sehr in geschlechterstereotypen Vorstellungen. Es fällt einem extrem schwer, sich eine sexuelle Gewalt ausübende Frau gegenüber Kindern vorzustellen.




2. Kaum hat Frauenministerin Giffey angekündigt, aufgrund ihrer Betrügereien nicht für den SPD-Vorsitz zur Verfügung zu stehen, rasten die ersten Journalisten aus vor Wut.



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Eine Jennifer Wilton,“ Leiterin des Ressorts Investigation und Reportage“, leistet sich in der "Welt" einen auf Wahrscheinlichkeiten basierenden männersexistischen Erguss, der vor feministischen Plattitüden und Verleumdungen nur so strotzt. Das alles diesmal am Beispiel von Placido Domingo. Diese als "Meinung" gekennzeichnete Infamie wird aktuell von zwei (!) Lesern bejaht, 68 sind allerdings ganz anderer Meinung. Und die Leserkommentare bestehen zu 100 Prozent aus Ablehnung.


Inzwischen stimmen neun Leser den Thesen dieses Artikels zu. 225 Leser lehnen sie ab.

Ein anderer Leser schreibt mir:

"Welt online" hat gerade einen typischen Artikel nach dem Motto von Hillary Clinton "Frauen sind die ersten Opfer des Krieges. Sie verlieren ihre Väter, Ehemänner und Söhne." veröffentlicht. Es geht um Sklaverei, und es wird mehrfach beschrieben, dass die Männer in Kriegen getötet wurden und die Frauen versklavt. Trotzdem geht es vor allem um das Leid der Frauen: "Wenn man bedenkt, dass nach der Eroberung Galliens durch Caesar 52 v. Chr. so viele Sklaven auf den Markt kamen, dass ihr Preis dramatisch fiel, lässt sich das entsetzliche Ausmaß an menschlichem Leid allenfalls erahnen, das vor allem Frauen zu tragen hatten." Gerade im Zusammenhang mit den gallischen Kriegen ist dieses Statement bizarr, denn in diesen Kriegen haben zehntausende Männer ihr Leben verloren. Die völligen Empathielosigkeit gegenüber dem Schicksal der ermordeten Männer zieht sich durch den gesamten Artikel.


Ein weiterer Leser weist mich auf einen Fehler in der Überschrift meines letzten Genderama-Beitrags hin:

Eine kleine Berichtigung zur gestrigen Meldung, dass mit Elisabeth Motschmann die erste CDU-Politikerin ein feministisches Wahlrecht fordert. Motschmann ist leider keineswegs die erste. Auf Landesebene (z.B. Brandenburg und Thüringen) erweist sich die Union zwar noch als Verteidigerin des freien und gleichen Wahrechts, auf Bundesebene sieht die Sache aber anders aus: CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich längst für ein Paritätsgesetz ausgesprochen. Weitere wären Rita Süssmuth, ehemalige Bundestagspräsidentin und Frauenministerin oder auch Anette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauenunion (zentrale Frauenorganisation der Union). Innerhalb der Frauenunion scheint eine Einschränkung des freien und gleichen Wahlrechts zugunsten von Kandidatinnen durch ein Paritätsgesetz oder ähnliches schon Konsens zu sein. Auch Merkel ist dieser Idee gegenüber offen, hat sich aber (oh Wunder!) noch nicht festgelegt.

Weitere Informationen zu Unterstützern und Hintergründen des Paritätsgesetzes gibt es in meiner "Femokratenliste", die ich im Februar erarbeitet habe. Diese Liste, in der ich versuche, alle namhaften Politiker und Aktivisten etcetera zu listen, die für "Gleichstellung" oder Frauenförderung die Demokratie beschneiden wollen, hat über 200 Einträge. 24 davon (also mehr als 10%) stammen von der Union.

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