Dienstag, August 06, 2019

Jusos: Feminismus soll Schulfach werden – News vom 6. August 2019

1. Wie unter anderem die Baseler Zeitung berichtet, gibt es in der Geschlechterdebatte einen provokativen Vorstoß von Juso-Seite:

Die Basler Jungsozialisten sorgen sich um die Sicherheit der Frauen. Alle zwei Wochen würde in der Schweiz eine Frau an den Folgen von häuslicher Gewalt sterben, beklagt die Juso am Montag. "Mord ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs", schreibt die Jungpartei etwas plakativ in ihrer Mitteilung. Sie fordert, dass nun "endlich wirksame Massnahmen" im Kampf gegen Gewalt an Frauen ergriffen werden. Aus Sicht der Partei werde häusliche Gewalt bislang zu oft verharmlost und Opfer würden nicht ernst genommen.

(...) Weil Gewalt an Frauen ein strukturelles Problem sei, müsse bei der Bildung angesetzt werden, um langfristig gesellschaftlich etwas zu verändern. "Gleichstellung muss im Lehrplan verankert werden und es braucht ein Schulfach Feminismus," fordert die Partei.


Zu dem Zeitpunkt, da ich diesen Blogbeitrag verfasse, zeigt eine Abstimmung unter dem verlinkten Artikel an, dass neun Prozent seiner Leser die Juso-Forderung "sehr sinnvoll" und 91 Prozent "völlig übertrieben" finden.

"Die Forderung ist Sexismus vom Feinsten" titelt zu diesem Thema die Schweizer Zeitung "20 Minuten". In dem Artikel heißt es:

Ein Grossteil der 20 Minuten Leser ist sich einig: Das Schulfach Feminismus schiesse am Ziel vorbei. 95 Prozent von rund 2780 Personen klickten in der Umfrage an, dass die Einführung von besagtem Fach übertrieben sei. (...) Vielfach wird von Männern erwähnt, dass Frauen von der Gesellschaft keineswegs benachteiligt würden. Schliesslich müssten sie keinen Militärdienst leisten, hätten ein niedrigeres Rentenalter und einen längeren Muttschaftsurlaub. "Das Schulfach Feminismus klammert Männer aus", ärgert sich ein Mann. "Die Forderung ist Sexismus vom Feinsten", wird angeprangert.

"Ich bin Lehrerin und werde das Fach nie unterrichten", äussert sich eine Pädagogin. Während die Juso-Äusserung derbe Kritik einstecken muss, wünschen sich viele statt des Feminismus- ein Humanismus-Fach. Einige gehen sogar noch weiter: "Wie kann das der Gleichstellung dienen. Krieg ich ein Schulfach Maskulinismus?", fragt sich ein User.




2. Die SPD habe sich in eine Falle manövriert, was die Nachfolge von Andrea Nahles angehe, befindet der "Focus" in einem aktuellen Artikel:

Weil Doppelspitzen als modern gelten und eine Führung ohne weibliches Mitglied angeblich nicht zeitgemäß ist, hat die SPD die Weichen für ein Duo an der Parteispitze gestellt. Theoretisch können Männer oder Frauen auch als Einzelkandidaten antreten. Aber welcher Mann will im Zeitalter der allumfassenden "Genderisierung" noch als unbelehrbarer Macho gelten.

Mit der Doppelspitze hat die SPD eines ihrer ehernen Gesetze außer Kraft gesetzt: Das Recht des Vorsitzenden, die Kanzlerkandidatur für sich zu reklamieren. (...) Künftig wird es so sein, dass zwei Vorsitzende gar nicht das Erstzugriffsrecht ausüben können; eine Kanzlerkandidatur im Doppelpack ist nicht denkbar. Woraus wiederum folgt, dass die neuen SPD-Vorsitzenden bei der Frage der Kanzlerkandidatur zwar ein entscheidendes Wort mitsprechen, diese Position aber nicht für sich reklamieren können.

(...) Die SPD steckt also in einer Doppel-Falle: Doppelspitze und Frauenquote. Das Ergebnis ist ein Bewerberfeld aus Genossinnen und Genossen aus der zweiten und dritten Reihe.




3. Der Donaukurier berichtet über einen mittelständischen Unternehmer, der 1250 Euro Strafe zahlen musste, weil er Geschlechterbezeichnungen in einer Stellenausschreibung nicht sauber genug aufgeführt hat. Ein Auszug:

Im Oktober erhielt die Firma ein Schreiben des abgelehnten Bewerbers, in dem er eine Entschädigung in Höhe von 1000 Euro forderte. Grund: Der Psychologiestudent gab an, sich wegen seines Geschlechts diskriminiert zu fühlen. In der Stellenausschreibung wurde nämlich lediglich die weibliche Berufsbezeichnung "Hostess" verwendet, nicht aber die männliche Form "Host". Der Student berief sich dabei auf § 15 Abs. 2 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. (...) Beim Gerichtstag in Cham beschuldigte der Psychologiestudent die Herrmann AG, aufgrund der Stellenausschreibung gezielt nach einer weiblichen Person für diesen Job gesucht zu haben. Er habe aufgrund seines Geschlechts keine Chance auf eine Anstellung gehabt, was einer Diskriminierung gleichkomme.




4. Der Blog Sciencefiles spricht ein Therma an, das bisher noch keine starke Aufmerksamkeit von Männerrechtlern hatte: die hohe Rate von männlichen Kindern in der Heimerziehung.



5. Ist es sexistisch, wenn ein Mann einer Frau im Zug oder im Flugzeug beim Verstauen ihres schweren Gepäcks helfen möchte? Diese Frage führte zu einer lebhaften Online-Debatte.



6. Das Magazin Ms., eine Art amerikanische "Emma", nutzt die beiden jüngsten Massaker in den USA zur Stimmungsmache gegen die Männerrechtsbewegung.

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