Grüne wollen Genderforschung weiter fördern – News vom 4. August 2019
1. Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, fordern die Grünen die Bundesregierung auf, die Förderung der Gender- und Geschlechterforschung weiter zu stärken. Im Jahr 2018 hatte sich diese Förderung auf 19,5 Millionen Euro belaufen, was die Regierungskoalition befürworte, weil die Genderstudien "wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über Ursachen und Mechanismen [lieferten], die die Gleichstellung behindern". Die Grünen fordern nun, diese Unterstützung auszubauen, zumal die Genderstudien von "Feinden der Wissenschaftsfreiheit" zunehmend scharf kritisiert würden.
Vor einigen Wochen waren die Grünen stark wegen ihrer Forderung nach einer Stärkung der Homöopathie kritisiert und belächelt worden. Eine ähnlich breitflächige Reaktion gibt es auf ihre Forderung nach einer Stärkung der Genderstudien noch nicht.
2.
Die Reaktionen auf das bedrückende, überfordernde Verbrechen im Frankfurter Hauptbahnhof zeigen unter anderem: Gerade in Milieus, die sich diffus als aufgeklärt verstehen, verschafft es vielen Akteuren Erleichterung, belastendes, antisoziales Verhalten pauschal auf "Männlichkeit" zu projizieren.
Hier geht es weiter mit dem aktuellen Beitrag von Lucas Schoppe, der erklärt, wie eine vom Bundesfrauenministerium geförderte Organisation, die sich zynischerweise "No Hate Speech" nennt, dieses Verbrechen für eigene Zwecke instrumentalisiert.
3. Die Post. Mein Leser Kevin Fuchs schreibt mir heute zu diesem Artikel, dem zufolge der Geschäftsführer von Gilette erklärt, den milliardenschweren Verlust infolge eines vielfach kritisierten männerfeindlichen Reklamespots für MeToo gerne zahlen zu wollen:
Hallo Arne,
die Typen von Procter & Gamble sind erfrischend ehrlich. Aus dem verlinkten Artikel:
"Coombe admitted the #MeToo ad the company put out in January was a ploy to capture market share among millennials, a space in which they were losing market share to Harry's and Dollar Shave Club.
"It was pretty stark: we were losing share, we were losing awareness and penetration, and something had to be done,"
Auf Deutsch:
"Combee gab zu, dass der MeToo-Spot eine Masche war, um Marktanteile bei den Millenials abzugreifen - ein Segment, bei dem [Procter & Gamble] Marktanteile an Harry's und Dollar Shave Club verlor"
"Es war ziemlich heftig: wir verloren Anteile, wir verloren Aufmerksamkeit und Wirkung und es musste etwas getan werden"
Also: Blablabla - es ging um Marktanteile und Kohle, nicht um MeToo-Ideale. Man hat halt gemeint, dass Männerbashing bei Millenials hipp ist. Mag sein, dass das bei Journalisten und jungen Frauen der Fall ist. Aber: erstere sind eine Minderheit und zweitere kaufen keine Männerrasierer. Von Marketing-Experten hätte ich mehr erwartet.
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