Donnerstag, Juni 20, 2019

Anne-Wizorek-Fan wird Justizministerin – News vom 20. Juni 2019

1. Christine Lambrecht (SPD) wird Nachfolgerin von Katharina Barley im Amt der Justizministerin. Aus der Geschlechterdebatte kennen wir Lambrecht von einer Veranstaltung mit der #Aufschrei-Feministin Anne Wizorek, die von Lambrecht in einer gemeinsamen Veranstaltung gewürdigt wurde:

Christine Lambrecht zog zu Beginn der Veranstaltung einen Vergleich zwischen Elisabeth Selbert, einer der vier Mütter des Grundgesetzes, und Anne Wizorek. Beide hätten einen Sturm der Empörung unter Frauen entfacht wegen der Ungleichbehandlung von Frauen in der Gesellschaft. Selbert erreichte, dass im Grundgesetz mit Artikel 3 die Rechte der Frau verankert wurden. Anne Wizorek habe es geschafft, mit ihrem Twitter-Hashtag Aufschrei ein Ventil für die täglichen persönlichen Erfahrungen mit Sexismus für Frauen zu schaffen und damit eine gesellschaftliche Debatte loszutreten. Die große Beteiligung legt offen, dass ein Nerv getroffen wurde: "Es zeigt, es wurde ein Tabu gebrochen, und es besteht ein gesellschaftliches Bedürfnis, über Gleichberechtigung zu diskutieren", sagte Lambrecht.


Immerhin scheint es für Lambrecht einer Formulierung in diesem Bericht zufolge nicht undenkbar, dass auch Männer Sexismus erfahren. Ich bin gespannt, ob sie einseitig-sexistisch regieren oder einen paritätisch-gleichberechtigten Ansatz verfolgen wird. Letzteres wäre für die SPD allerdings ein radikaler Neubeginn.



2. Ein lesbisches Paar darf mit seinem Kind nicht aus Australien auswandern, weil der Mann, der das Kind durch seine Samenspende zeugte, dagegen Widerspruch einlegte. Da er in der Geburtsurkunde genannt werde und zudem eine "ausgesprochen enge" Beziehung zu dem Mädchen unterhalte, habe er bei einem möglichen Umzug des Kindes nach Neuseeland ein Mitspracherecht.



3. Die "Zeit"-Feministin Jana Hensel sieht sich und andere weibliche Journalisten Sexismus ausgesetzt. Die Salonkolumnisten werfen Hensel krude und wahrheitswidrige Argumentation vor:

Mitten in einer medialen Wirklichkeit von Fake-News-Portalen, Algorithmus-gesteuerten Empörungsblasen und dem Auffliegen der Gefühlte-Wahrheiten-Reportage Marke Relotius die Forderung nach Distanz und Sachlichkeit im Journalismus als fixe Idee chauvinistischer Idioten, vulgo: weißer Männer, abzuwerten – darauf muss man erstmal kommen.




4. Ein Brite die feministische Brauerei Brewdog erfolgreich wegen Diskriminierung verklagt:

Brewdog bot letztes Jahr jedem, der sich in ihren Bars als Frau identifiziert, Rabatte auf ein "rosa" Craft Ale an: als Teil einer Kampagne, die das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern herausstellen sollte.

Die "satirische" Initiative ging jedoch nach hinten los, als ein männlicher Kunde in einer Filiale in Cardiff beschloss, rechtliche Schritte einzuleiten, nachdem ihm gesagt wurde, er könne das Getränk nicht bestellen.

Thomas Bower, 27, sagte, dass er sich "gezwungen fühlte, sich als Frau zu identifizieren", um das Barpersonal davon zu überzeugen, ihm im März 2018 das Pink IPA für vier britische Pfund und nicht das Punk IPA für fünf Pfund zu servieren.

Der Softwareentwickler beschwerte sich bei Brewdog, wurde aber darauf hingewiesen, dass seine Behandlung keine Diskriminierung bedeutete - was ihn veranlasste, die Brauerei vor einem Gericht für geringfügige Forderungen zu verklagen.

Er erhielt 1.000 britische Pfund, nachdem ein Richter zugestimmt hatte, dass er wegen seines Geschlechts ungerecht behandelt worden war.

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