"Cristiano Ronaldo ist ein Missbrauchsopfer!" – News vom 18. Oktober 2018
1.
Kavanaugh und Ronaldo: Das Geschäft mit der Vorverurteilung floriert. Die westlichen Gesellschaften sind keine demokratischen mehr. Es sind vorverurteilende Empörungsmaschinerien, die auf Glöckchenklang anspringen, nicht aber auf die kühle Distanz, die die Rechtspflege im (idealen) Rechtsstaat als ihre Praxis betrachtet.
Weiter geht es bei den Neulandrebellen in einem lesenswerten Blogbeitrag.
2. Wenn es um MeToo geht, schafft es Svenja Flaßpöhler noch immer am besten, maskulistische Positionen in die Leitmedien einzubringen:
Dass natürlich der Mann oder Männlichkeit stark kriminalisiert wird durch die MeToo-Initiative, das liegt, glaube ich, wirklich auf der Hand. Es gibt da einen extremen Sexismus von weiblicher Seite, eine Reduktion des Männlichen auf Übergriffigkeiten, Aggressivität, Triebsteuerung usw. Ich finde es schwierig, dass MeToo die weibliche Position, das Mitwirken auch an bestimmten Machtkonstellationen komplett ausblendet.
3.
Eine Frau, die nach einem One-Night-Stand mit einem Unbekannten schwanger wurde, erhält keinen Unterhaltsvorschuss für ihre Zwillinge. Sie hätte in der Kneipe, in der sie ihn traf, nach dem Liebhaber suchen müssen, entschied das OVG Koblenz.
Hier geht es weiter.
4. Sexismus-Vorwurf der Woche, Nummer eins: ein Sandwich.
5. Sexismus-Vorwurf der Woche, Nummer zwei: Kleenex-Tücher.
6. Sexismus-Vorwurf der Woche, Nummer drei: Schneewittchen.
7. Sexismus-Vorwurf der Woche, Nummer vier: der Ausdruck "schwangere Frauen".
8. Kaum kommt in Großbritannien die Idee auf, außer Frauen- könne man auch Männerfeindlichkeit als "Hate Speech" einordnen, gibt es von feministischer Seite selbstverständlich Proteste. Diese Maßnahme würde "übergriffige Männer ermutigen" argumentiert Jessica Eaton im "Guardian". Auch beim "Independent" ist man alarmiert: "Die Erwägung, auch Männerhass als Hassverbrechen einzuordnen, sollte jeden besorgen, der an Gleichberechtigung glaubt". Ein Auszug aus letzterem Artikel:
Es scheint, dass es nichts gibt, was Frauen haben können - nicht einmal ihren Status als marginalisierte Sexklasse -, ohne dass Männer erwarten, dass sie es teilen. (....) Zu verlangen, dass den negativen Nebenwirkungen, die dadurch entstehen, dass man Mitglied der Unterdrückerklasse ist, derselbe Status gewährt wird wie dem, dass man Mitglied der unterdrückten Klasse ist, bedeutet, an der Sache vorbeizureden. (....) Sogenannte Männerrechtsaktivisten (MRA) stellen den marginalisierten Status von Frauen routinemäßig als etwas zu Beneidendes dar. Feministinnen werden beschuldigt, historische Unterdrückungen gemolken zu haben, um Macht und Ressourcen in einer Welt zu nutzen, in der eine positive Diskriminierung zugunsten von Frauen weit verbreitet ist.
(...) Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Männerhass jemals zu einem Hassverbrechen gemacht wird. Dass es auch nur die geringste Möglichkeit gibt, dass dies der Fall sein könnte, bleibt äußerst beunruhigend. Es würde die grundlegendsten feministischen Argumente für einen geschlechtsspezifischen Schutz von Frauen untergraben und die Behauptung der Männerrechtler, dass es "umgekehrten Sexismus" gibt, wirksam unterstützen.
Es würde auch weitere Möglichkeiten für missbrauchende Männer bieten, den Widerstand von Frauen gegen ihre Forderungen als "Hass" zu bezeichnen. Frauen und Mädchen werden ausreichend dafür kritisiert, Männern und Jungen nicht entgegenzukommen. Wo wären wir, wenn letztere damit beginnen könnten, zu behaupten, dass unsere Behandlung von ihnen durch männerfeindlichen Fanatismus motiviert ist? Frauenhass sollte als Hassverbrechen anerkannt werden, und zwar aus dem gleichen Grund, aus dem Männerhass es nicht sein sollte: Frauen und Mädchen werden systematisch von Männern und Jungen unterdrückt und ausgebeutet.
Ja, man kann verstehen, warum diese Publizistinnen Männerhass nicht als Hassverbrechen bewertet sehen wollen. Sie stünden plötzlich ohne Geschäftsgrundlage da.
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