Vom Jugendamt zu einer Mörderin gesteckt – News vom 18. Mai 2018
1. Österreichs "Kurier" schildert eine erschütternde Lebensgeschichte, die man im Original lesen sollte.
2. Über häusliche Gewalt gegen den Golfspieler Lucas Glover berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter der Schlagzeile "Mein Mann, der Verlierer", die so wirkt, als ob man dem Gewaltopfer noch einen Schlag mehr mitgeben wollte. Und natürlich muss, wenn ausnahmsweise überhaupt ein männliches Opfer der Erwähnung wert ist, die Falschbehauptung voran geschoben werden, um eine sexistische Ideologie aufrecht zu erhalten: "In von Gewalt belasteten Beziehungen sind es meist die Männer, die ihre Frauen schlagen." Ohne solche Relativierungen bewältigen die Redakteure der "Süddeutschen" einen Bericht über ein männliches Opfer offenbar nicht.
Lucas Glover war das Opfer von Gewalt durch seine Partnerin geworden, weil er auf dem Golfplatz nicht die Leistung erbracht hatte, die sie sich gewünscht hatte.
Als Glovers Mutter eingreifen wollte, wurde auch sie beschimpft und verprügelt. Die Polizisten, die Glover gerufen hatte, gaben zu Protokoll, dass sie sich zur Festnahme entschlossen, als sie sahen, dass Glover am rechten Arm verletzt war und seine Mutter aus mehreren Platzwunden an beiden Armen blutete. Glover hat den Beamten nach deren Angaben erzählt, seine Frau habe den ganzen Tag über Alkohol getrunken. Der Festnahme versuchte sie sich zu widersetzen, unter anderem, indem sie sich schreiend mit den Beinen an die Autotür klammerte. Als sie schließlich im Wagen saß, soll sie gebrüllt haben: "Das ist der Grund dafür, warum Polizisten ins Gesicht geschossen wird."
Bemerkenswert ist, dass Glover, kaum dass seiner Frau Handschellen angelegt wurden, plötzlich behauptete, "es sei alles nicht so schlimm gewesen", und "tatsächlich habe er gar keinen Streit mit seiner Frau", um die Festnahme zu verhindern..
Zugleich habe Glover aber ausgeführt, dass seine Frau ihn ständig so behandele, ihn regelmäßig als Verlierer beschimpfe und drohe, ihn mit den Kindern zu verlassen, wenn er schlecht spiele.
Eben weil Männer so eine große Angst haben, sich als Opfer von Partnerschaftsgewalt zu outen, machen sie in den von Feministinnen gerne zitierten Kriminalstatistiken lediglich 30 statt wie in Dunkelfeldstudien 50 Prozent der Opfer aus.
Von unserem Qualitätsjournalismus dürfen solche Männer schließlich ohnehin nur mit spöttischen Kommentaren rechnen. "Lucas Glover wird sich beim nächsten Golfturnier sicher mehr anstrengen" twitterte beispielsweise die Mittelbayerische Zeitung. Klar: Wenn eine Frau verprügelt würde, weil ihr Mann findet, dass sie die Wohnung nicht sauber genug geputzt hat, würde die Mittelbayerische natürlich auch hämisch twittern, dass die Betreffende sich beim nächsten Mal sicherlich mehr anstrengen werde ...
3. Die Post. Zu einem gestern auf Genderama verlinkten Artikel schreibt mir einer meiner Leser:
Die Aussage von Frau Hannack verwundert mich doch sehr. Ich habe in meinen langen Jahren Mitgliedschaft in einer DGB-Gewerkschaft nie Tarifverträge erlebt, die unterschiedliche Bezahlung für Männer und Frauen vorsahen. Ich habe den DGB allerdings wegen solcher Ideologen wie Frau Hannack verlassen. Ich hab was dagegen, wenn Funktionäre den eigenen Verein verleumden. Eine DGB- Funktionärin sollte über Tarifflucht von Firmen besorgt sein und nicht die Ideologie einiger wohlstandsübersättigter Damen in die Gewerkschaften hinein tragen.
Ein anderer Leser schreibt mir:
Lieber Herr Hoffmann,
ich bin vor etwa einem Jahr auf Ihren Blog gestoßen, als ich mich vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen als Trennungsvater und als jetziger Partner einer sehr klugen Frau, die einen Genderstudiengang absolviert hat und sich selbst als Feministin bezeichnet, sowohl für Feminismus als auch für männerrechtliche Fragen zu interessieren begann. Ich will Ihnen sagen, weshalb mir Ihr Blog gefällt: Ich mag Ihre unaufgeregte Berichterstattung, trotz der vielfältigen Anfeindungen, denen Sie sich offenbar seit geraumer Zeit ausgesetzt sehen. Nun ist eine Presseschau gewiss ein anderes Format als etwa die mit persönlichen Stellungnahmen aufgefüllten Sensationsmeldungen anderer Blogger; da ist bei Ihnen Nüchternheit sicherlich konsequenter durchzuhalten. Aber mir scheint in vielen Fällen - auch und vor allem betrifft das die Kommentarspalten unter den jeweiligen Beiträgen - in der Männerrechtsszene eine Verbitterung vorzuherrschen, die der Sache nicht dienlich sein kann. Selbst kluge Köpfe wie Lucas Schoppe oder Franzjörg Krieg sind vor dem Hintergrund ihrer eigenen Trennungserfahrungen nicht vor dieser Verbitterung gefeit. Da ist es unzweifelhaft von großem Vorteil, dass Sie derartige Erfahrungen nicht teilen und diesbezüglich einen unverstellten Blick pflegen können. Ich möchte Sie ermutigen, weiterhin in diesem Stil und dieser Beharrlichkeit weiterzumachen - für mich persönlich ist beides recht wichtig, um nicht selbst der Versuchung des generellen Verteufelns feministischer Fragestellungen und der Mütterstellung in unserer Gesellschaft zu erliegen.
Ein nüchterner, allenfalls mal sarkastischer Ton fällt einem sicherlich leichter, wenn man so wie ich nur Verleumdung und diskursive Ausgrenzung erlebt hat, statt beispielsweise häusliche oder sexuelle Gewalt oder das Runieren des Kontaktes zu seinem geliebten Kind.
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