Feministische Expertin: "Eltern sollen Babys vorm Wechseln der Windeln um Erlaubnis fragen" – News vom 15. Mai 2018
1. Um ungewollte Intimkontakte zu unterbinden, sollen einer "Expertin" zufolge Eltern ihre Babys vor dem Windelwechseln um Erlaubnis bitten. Mehrere Medien berichten, darunter die Huffington Post und "20 Minuten". Aus dem zweiten verlinkten Artikel erfährt man, dass die Expertin Kritik an ihrem Ansatz schroff zurückweist: "Trollt mich so viel ihr wollt", erwidert sie. "Damit leugnet ihr aber die Aussagen aller Überlebenden von sexuellem Missbrauch."
2. Unter der Überschrift "Von Frauen gedemütigt, geschlagen, zum Sex gezwungen" berichtet die BILD-Zeitung über eine der wenigen Notunterkünfte für männliche Opfer häuslicher Gewalt. Der Artikel ist leider kostenpflichtig. Schon in seinen ersten Absätzen benennt er jenes Missverhältnis, das viele Männerrechtler seit Jahren ansprechen: "Das Bewusstsein, dass auch viele Männer Schutz brauchen, wächst nur langsam. Bundesweit gibt es 400 Frauenhäuser, aber kaum vergleichbare Einrichtungen für Männer."
3. In Australien wurde ein Berater entlassen, nachdem er einen Artikel teilte, der anhand zahlreicher Statistiken nachweist, dass auch Männer Opfer häuslicher Gewalt werden. Bettina Arndt berichtet, wie sich ihre eigene Einstellung geändert hatte:
Ursprünglich war ich glücklich, mich selbst als Feministin zu bezeichnen, die an die Gleichberechtigung von Männern und Frauen glaubt. An was ich nicht glaubte, war eine Gesellschaft, die Frauen auf Kosten der Männer begünstigen und Männer ständig verteufeln würde, dabei Gesetze kippte, um Männern ihre grundlegenden gesetzlichen Rechte zu rauben, um Frauen zu begünstigen. Das ist, was jetzt passiert.
4. Island hat das Vorhaben, Beschneidung auch bei Jungen zu verbieten, aufs Eis gelegt.
5. Ein Drittel der berufstätigen Männer in den USA könnten demnächst durch Roboter ersetzt werden.
6. Am 19. Mai findet das neunte Kuckucksvätertreffen in Karlsruhe statt.
7. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dem auf Genderama zitierten Artikel zu der Debatte, ob Jordan Peterson Antisemitismus Vorschub leistet:
Es stimmt, dass Jordan Peterson in den letzten Monaten mehrfach gegen Antisemitismus und antisemitische Verschwörungstheorien argumentiert hat und dabei auch gute Artikel anderer Autoren verlinkt hat, die sich gegen die biologistisch begründete antisemitische Theorie des rechten Ideologen und Vertreters der rechten Anti-Kulturmarxismus-Ideologie Kevin B. MacDonald richten.
Jordan Petersons eigene irrationale Verschwörungstheorie überschneidet sich bezüglich bestimmter Inhalte aber trotzdem bis zu einem gewissen Grad mit manchen in den USA gängigen antisemitischen Verschwörungstheorien.
Jordan Peterson nennt als wichtigste Ideengeber für den politisch korrekten Postmodernismus in einem seiner Videos Karl Marx und Jacques Derrida, zwei Philosophen jüdischer Herkunft. Ihre Positionen werden von Jordan Peterson in diesem Video außerdem falsch dargestellt, und der französische poststrukturalistische Philosoph Jacques Derrida wird von Jordan Peterson in dem Video als gefährlichster Mensch im 20. Jahrhundert nach Hitler, Stalin und Mao dargestellt (eine der extremsten Verleumdungen, die ich je gehört habe).
Der reale Jaques Derrida war hingegen offenbar friedlich, demokratisch, menschenrechtlich engagiert, auf persönlicher Ebene sympathisch und er hat einen Ansatz für eine Ethik der zivilisierten Diskussion entwickelt. Karl Marx ist für den politischen korrekten Postmodernismus in Wahrheit irrelevant. Jacques Derrida ist hingegen für den politisch korrekten Postmodernismus tatsächlich wichtig, aber nur weil die postmoderne Political Correctness im Zuge einer einseitigen, selektiven und dogmatischen US-amerikanischen Rezeption und Interpretation des französischen Poststrukturalismus entstanden ist und dabei unter anderem auch Aspekte aus dem Werk von Jacques Derrida instrumentalisiert wurden.
Die wichtigsten Ideengeber der Zerstörung der westlichen Zivilisation durch die postmoderne Political Correctness sind Peterson zufolge also zwei Denker jüdischer Herkunft, Karl Marx und Jacques Derrida. Das werden Antisemiten natürlich gerne hören und auch Vertreter der antisemitischen rechten Anti-Kulturmarxismus-Ideologie erwähnen Karl Marx und Jacques Derrida in ihren Schriften.
Es ist meines Erachtens nicht legitim Jordan Peterson als Antisemiten zu bezeichnen, aber es ist sehr wohl legitim darauf hinzuweisen, dass sich seine irrationale Verschwörungstheorie bezüglich bestimmter Inhalte mit bestimmten antisemitischen Verschwörungstheorien bis zu einem gewissen Grad überschneidet.
Eine Ablehnung von Kollektivschuldtheorien sollte übrigens selbstverständlich sein, gerade für Linke.
Professor Peterson hat inzwischen auf den Artikel reagiert, der ihn in Verbindung mit Antisemitismus bringt. Das Magazin, das Peterson angriff, hat daraufhin einen Gegenartikel der liberalen, männerfreundlichen Feministin Cathy Young veröffentlicht: Nein, Jordan Peterson ist kein Antisemit.
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