Donnerstag, Juli 27, 2017

Selbst die "taz" ist befremdet vom Online-Pranger der Grünen – News vom 27. Juli 2017

1. Wenn selbst die dezidiert feministische Berliner "tageszeitung" ("taz") befindet, die Verantwortlichen für die Schwarzen Listen der Grünen hätten ihren Kritikern den Vorwurf, es handele sich um einen "Online-Pranger", leicht gemacht, sollten diese Verantwortlichen sich vielleicht doch endlich fragen, ob sie sich von den Grundsätzen politischer Moral allzu weit entfernt haben. Oder gilt ihnen inzwischen selbst die "taz" als ein Blatt der rechten Szene?

Zwar pflegt auch die "taz"-Autorin Carolina Schwarz ein sehr übersichtliches Weltbild, indem sie Menschen, die ihre Ideologie kritisieren, als schlichte Dumpfbacken karikiert: "Antifeministen hauen wilde Thesen raus" heißt es bei ihr. Aber immerhin erkennt sie, dass es dem grünen Online-Pranger an "Zahlen, Fakten und transparenten Arbeitsweisen" fehlt. Das Erstellen von Schwarzen Listen über den politischen Gegner kenne man eigentlich von Rechten, "die beispielsweise auf Twitter Feminist*innen oder Homosexuelle auflisten, um diese anzugreifen und zu beleidigen." Dass Andreas Kemper & Co. die Strategie derMenschen, die ihnen am meisten verhasst sind, längst übernommen haben, hören sie indes nicht zum ersten Mal.

Unklar bleibt indes, ob Carolina Schwarz wirklich keine Schwarzen Listen wünscht oder nur ordentlicher geführte. So wirft sie zum Beispiel den grünen Akteuren vor, bei ihren Denunziationen Bundesrichter Thomas Fischer übergangen zu haben, obwohl der "frauenverachtende Thesen" schreibe. Der Link indes, der suggeriert, er würde diese kühne Behauptung belegen, führt ins Leere. Offenbar musste die "taz" den betreffenden Artikel löschen. ("Gerad das Fischer-bashing war doch so ein peinliches Eigentor, müßt ihr das echt noch mal rausholen?" kommentiert unter Carolina Schwarz' Beitrag ein genervter Leser.)

Empört äußert sich inzwischen auch die "Tagespost" in dem Artikel "Wie Kritiker des Feminismus denunziert werden". Ein Auszug:

In Deutschland hat das seit dem Nationalsozialismus und der DDR Tradition. Listen erstellen, Stigmata zuordnen, mundtot machen. Heutzutage geschieht das am medialen Pranger. (...) Noch werden die vermeintlich Schuldigen "nur" an den digitalen Pranger gestellt. Weiteres muss nicht ausgeschlossen werden. Wer einmal anfängt, Stasi-Methoden zu verwenden, setzt eine tödliche Spirale des Hasses in Bewegung. (...) Die selbsternannten Gerechtigkeitsvertreter erzwingen eine Form von Konformität, indem sie andere ächten.


Die "Tagespost" kritisiert weiter, dass diejenigen, die mit dieser Website andere Menschen namentlich denunzieren, selbst zum größten Teil auf ihrer Anonymität bestehen. Immerhin aber würden sich die ideologischen Köpfe dieser Aktion namentlich outen:

Die "Agent*In"-Redaktion setzt sich aus dem Münsteraner Soziologen Andreas Kemper und Henning von Bargen (Gunda-Werner-Institut) zusammen. Man muss sie nicht kennen. Doch wenn man den Fokus auf sie richtet, stellt sich die Frage, ob "Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz" (Kemper) mit dem Vergleich von Bargens beginnt, der "Antifeminismus gleich Antisemitismus" setzt. Und das meint der bitterernst! Unglücklicherweise trifft das Vorhandensein mangelnder Empathie auf die Anmaßung des Vergleiches. Die Abwesenheit eindeutiger Kategorien ruft offenbar eine schimärische Selbsterhöhung zur Manifestierung eigener Schuldkomplexe hervor.


Bei diesem lagerübergreifend negativen Echo in der deutschen Presse dürfte die aktuelle Denunziatons-Kampagne der Grünen ein weiterer Rohrkrepierer werden. Der aktuellsten Forsa-Wahlumfrage zufolge hält Schwarz-Gelb seine regierungsfähige Mehrheit. Vielleicht sollte das linke Lager doch irgendwann auf Dialog statt auf Ausgrenzung setzen.



2. Der Tagesspiegel berichtet, wie sich Berlin mehr und mehr in Kapriolen genderpolitischer Korrektheit verstrickt.



3. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:

Gestern veröffentlichte das akademische Wissens Magazin The Conversation, einen Artikel mit der Überschrift: "Men forced to have sex with women aren’t being properly recognised by the law." Zu deutsch: "Männer die von Frauen zum Sex gezwungen werden, werden vom Gesetz nicht berücksichtigt."

Der Artikel kritisiert das englische Sexualstrafgesetz, das für Vergewaltigung nur Männer als Täter vorsieht.

Heute, einen Tag später, ist dieser Artikel nicht mehr aufrufbar.

Aber über Google Cache kann man ihn noch finden.

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