Hilft Chester Benningtons Tod, das Schweigetabu über missbrauchte Jungen zu brechen? – News vom 23. Juli 2017
1. CNN berichtet und kommentiert:
Many fans are shocked and heartbroken over the loss this week of Chester Bennington, the fierce lead singer for the rock band Linkin Park. Police say they are treating his death as a possible suicide, which would make the pain even harder to bear.
There's a famous saying, "When you have a hammer, everything looks like a nail." That may be true. But in this case, as a clinical psychologist and researcher who specializes in trauma, I don't think I'm overreaching in saying that his troubled past may have been a factor in his death. Chester Bennington had openly said he was a survivor of childhood sexual abuse that haunted him and, he said, contributed to his excessive use of drugs and alcohol.
For far too long, boys and men who have been sexually abused or assaulted have been overlooked, neglected, minimized or stigmatized by society and, at times, by the health care community. It's time for that disregard to stop.
Hier geht es weiter, und wir Männerrechtler werden weiter daran arbeiten, auch dieses Tabu aufzubrechen. Allen Diskreditierungsversuchen zum Trotz.
2. In Rotterdam wird die Belästigung von Frauen jetzt zu einem strafbewehrten Vergehen. Gegen jeden, der Frauen hinterherpfeift, ihnen folgt, sie nach Sex fragt oder sie in irgendeiner Weise stört ("bothers a woman in any way"), kann eine Geldstrafe von bis zu 4100 Euro oder drei Monate Gefängnis verhängt werden. Männern auf den Sack zu gehen scheint dem verlinkten Artikel zufolge nach wie vor unproblematisch zu sein.
Noch einen Schritt weiter geht übrigens China, wo inzwischen Flammenwerfer gegen Männer eingesetzt werden, von denen sich frauen gestört fühlen. Die Zeitschrift "Men's Health" ist natürlich so ser voller Verständnis, wie wir Männer in solchen Fällen häufig sind:
But if you think carrying around a flame-thrower is ridiculous, consider this: how ridiculous is it that men’s behavior has made wielding fire as a weapon a preferable alternative?
Wenn ein rechtsradikaler Versand Flammenwerfer gegen "Belästigung durch Ausländer" anbieten würde – ob da die Argumentation wohl ähnlich lauten würde?
3. Die Post. Mehrere Leser machen mich darauf aufmerksam, dass die Firma Deloitte die bisherigen Diversity-Gruppen für Frauen und andere "Minderheiten" durch Gruppen ersetzt, in denen sich auch weiße Männer befinden. Das Ziel dieser Maßnahme ist offenbar, dass diese Männer ein besseres Verständis für die Sorgen von Frauen (und anderen "Minderheiten") gewinnen.
Ein weiterer meiner Leser schreibt mir heute:
Gerade lese ich Ihr Buch "Plädoyer für ...", nachdem es in den letzten zwei Wochen auch "Rettet unsere Söhne" und "Eva Herman" waren. "Männerbeben" und "Sind Frauen ..?" habe ich schon bestellt. Außerdem habe ich gerade Professor Hollsteins " Was vom Manne übrig blieb" ausgelesen.
Was soll ich sagen, ich bin in einem leichten Schockzustand, d.h. viele Dinge in meinem Leben verstehe ich jetzt ganz anders, bzw. kann sie mir zum ersten Mal umfassend erklären. Ich hatte wirklich maximal intensiv mit Frauen zu tun – bin als Sohn einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, arbeite in einem Frauenberuf (Krankenpflege) in Frauenteams und hatte meistens eine Beziehung, wie auch jetzt. Natürlich hatte auch ich immer wieder Zusammenstöße mit dem Feminismus und bin auch im Job immer wieder von Frauen gemobbt worden. Dank Deiner Arbeit (was für ein Engagement und Fleiß!) und der einiger anderer merke ich auch , dass ich nicht alleine bin. Danke dafür!
Die Gesamtlage beurteile ich ähnlich skeptisch wie Du. Ich glaube auch, dass sich zu unseren Lebzeiten (ich bin 1966 geboren) nichts Gravierendes mehr zum Guten ändern wird. Ich zweifle aber insgesamt, ob unser guter alter Planet überhaupt noch so lange durchhalten wird, und ob es am Ende noch soviel ausmacht, ob er von Frauen beherrscht oder von Männern beherrscht untergeht. Trotzdem, die Wahrheit zu erkennen und auszusprechen ist für sich schon ein großer Wert. Diesen Mut haben nicht viele. Ich verfolge weiter "Genderama" und wünsche Dir das Beste.
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