Männer, beschäftigt euch mehr mit Feminismus! – News vom 16. Juli 2017
1. "Wir brauchen mehr männlichen Diskurs über Feminismus" fordert der Feminist Robert Franken im Deutschlandfunk. Ich fürchte ja, dass Franken damit einen rein affirmativen und keinen kritischen Diskurs meint. Von diesem Detail abgesehen wird sich Genderama auch heute wieder alle Mühe geben, seinen Wunsch zu erfüllen.
2. Damit kann ich angesichts des real existierenden Feminismus leider nicht dienen: Aktuell hat der Berliner Senat eine von feministischen Partien durchgesetzte Redequote für Frauen abgeschafft. Aus guten Gründen – unter anderem dass schon die Notwendigkeit für einen so drastischen Schritt niemals belegt wurde:
Dass sich Politikerinnen prinzipiell weniger als ihre männlichen Kollegen an Plenardebatten beteiligen würden, sei eine "nicht empirisch nachgewiesene Vermutung".
Wie so vieles in der Frauen-sind-Opfer-Debatte, die zu immer neuen gesetzlichen Regelungen führt.
3. Ein Thema, das im Feminismus eher selten diskutiert wird, ist die sexuelle Ausbeutung von Männern durch Frauen. Das Biber immerhin beschäftigt sich mit dem Abhängigkeitsverhältnis zwischen älteren Sugar Mamas und jungen Flüchtlingen.
4. Zwei feministische Geographinnen fordern, ihre Kollegen sollten nicht immer wieder die Forschung weißer Männer zitieren. Das sei heteromaskulinistisch.
5. Das populärwissenschaftliche Magazin "Psychology Today" deckt auf, wie eine Fachkonferenz zu dem angeblichen Problem tagt, dass Frauen in Naturwissenschaften diskriminiert würden, die Verantwortlichen aber auch auf Nachfrage keinen einzigen Beleg dafür liefern können, dass es eine solche Diskriminierung überhaupt gibt.
6. Eine feministische Mutter erklärt, auch der Kontakt mit ihren eigenen Söhnen sei nicht sicher, weil alle Männer zwangsläufig Sexisten seien:
"I know I’m not supposed to cast an entire sex with a single paint brush — not all men, I’m sure some readers are thinking and preparing to type or tweet," Allard wrote. "But if it’s impossible for a white person to grow up without adopting racist ideas, simply because of the environment in which they live, how can I expect men not to subconsciously absorb at least some degree of sexism? White people aren’t safe, and men aren’t safe, no matter how much I’d like to assure myself that these things aren’t true."
(...) "I love my sons, and I love some individual men. It pains me to say that I don’t feel emotionally safe with them, and perhaps never have with a man, but it needs to be said because far too often we are afraid to say it," Allard wrote. "This is not a reflection of something broken or damaged in me; it is a reflection of the systems we build and our boys absorb."
Erstaunlicherweise ist die Beziehung dieser Feministin zu ihren Söhnen nicht optimal, seit sie öffentlich derartige Statements abgibt:
Allard previously wrote an op-ed for The Washington Post in which she accused her sons of being "blind to rape culture." The op-ed pushed her son away from her because he feels that she characterized him unfairly in her write-up.
"He doesn’t understand that even quiet misogyny is misogyny, and that not all sexists sound like Twitter trolls. He is angry at me now, although he won’t admit that either, and his anger led him to conservative websites and YouTube channels; places where he can surround himself with righteous indignation against feminists, and tell himself it’s ungrateful women like me who are the problem," Allard wrote.
7. Die Post. Einer meiner Leser schickt mir "als kleine Aufmunterung" den Link zu Julius Beneckes Heise-Artikel "Das Silicon Valley schwappt über vor Sexismus". Mein Leser schreibt dazu:
Der aufmunternde Teil ist in den Kommentaren zu finden; Rufe nach Männerrechtlern als "Lobby und gemeinsamer Zusammenschluss" sind stark, auch beißen feministische Argumente immer mehr auf Granit, während die echte Gleichberechtigung hoch im Kurs steht.
Ein anderer Leser macht mich auf einen Artikel aufmerksam, den "Die Zeit" von der feministischen "Edition F" übernommen hat. Die Autorin Helen Hahne verweist triumphierend auf eine schwedische Studie, die die Berechtigung der Frauenquote stützen soll. Diese Quote sorge nämlich dafür, dass auch mehr kompetente Männer in Unternehmen an die Macht kämen:
Um die Kompetenzsteigerung zu errechnen, verglichen die Wissenschaftler die privaten Einkommen (in Schweden ist es durchaus normal, dass Kommunalpolitiker ihre eigentlichen Jobs behalten) der verschiedenen Politiker einer Region aus derselben Alters-, Bildungs- und Berufsschicht. Die Argumentation der Wissenschaftler: Ein kompetenter Kommunalpolitiker verdient mehr als das Mittel der Politiker mit ähnlichen Eigenschaften (Alter, Bildungsstand, Berufsschicht). Im Durchschnitt sorgte eine zehnprozentige Mehrbeteiligung von Frauen unter den sozialdemokratischen Politikern für einen dreiprozentigen Anstieg der Anzahl kompetenter (also besser verdienender) männlicher Politiker. Bei den Politikerinnen war keine wahrnehmbare Leistungssteigerung zu erkennen.
Mein Leser merkt dazu an, es sei für ihn nicht nachvollziehbar, "wie man anhand des Einkommens aus einem Bereich auf die Kompetenz in einem anderen Bereich schließen kann". Und er verweist auf einen anderen Leserkommentar, der spöttelt, dass die USA dieser feministischen Logik zufolge "jetzt wohl den kompetentesten Präsidenten aller Zeiten bekommen haben".
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