Ehrenmorde, Mansplaining, Chaosgender – News vom 14. Februar 2017
1. Das Blog Scheidende Geister hat in einer Studie des Max-Planck-Instituts etwas Interessantes entdeckt:
Fast die Hälfte der Opfer von Ehrenmorden sind Männer. Das Bild in der Öffentlichkeit hingegen ist geprägt von weiblichen Opfern. Woran liegt das? Ich glaube, es sind die Auswirkungen des Gender-Empathy-Gap, welches männliche Opfer unsichtbar macht. Im Wortsinn unsichtbar: Eine Google-Bilder-Suche zeigt im Wesentlichen weibliche Opfer und männliche Täter.
2. In der Basler Zeitung kritisiert Eugen Sorg eine der Rednerinnen beim "Frauenmarsch gegen Trump".
Eine der Hauptveranstalterinnen des Pussy-Hat-Marsches wiederum war Linda Sarsour. (...) Sie rief 2015 zur Solidarität mit dem in Israel gefangenen Palästinenser Muhammad Allan auf, einem Mitglied des terroristischen Islamischen Jihad, verantwortlich für die Rekrutierung von jugendlichen Selbstmordattentätern und Anhänger des genozidalen Islamischen Staates. Dagegen verweigerte sie den Opfern des Charly-Hebdo-Massakers ihr Mitgefühl. Denn diese hätten mit ihren Cartoons den Islam, "meinen Glauben geschmäht". Auch verhöhnte sie jene, die das Autofahrverbot für Frauen in Saudi- Arabien kritisierten. "Zehn Wochen BEZAHLTER Mutterschaftsurlaub in Saudiarabien", twitterte sie, "Jawohl, BEZAHLT. Und du sorgst dich um autofahrende Frauen. Du beschämst uns."
(...) Dass eine fanatische Kopftuchgläubige wie Linda Sarsour als eine der beklatschten Hauptrednerinnen an einer feministischen Massenveranstaltung, deren Symbol eine gestrickte rosarote Muschimütze ist, auftreten durfte, klingt wie ein zynischer Witz. Und dass die meisten Medien nichts von all dem berichteten, verweist auf ein bedenkliches Ausmass an intellektueller und moralischer Verwahrlosung.
Bemerkenswerter noch als solche fragwürdigen Stars der feministischen Bewegung ist, dass sie über keinerlei funktionierende Selbstreinigungskräfte mehr verfügt, weil jegliche Kritik am Feminismus von vorneherein als "frauenfeindlich" und "rechts" abgewatscht wird. Und solange es dabei von den Leitmedien bedenkenlos volle Rückendeckung gibt, haben Frauen wie Linda Sarsour freie Bahn.
3. Die "Welt" hat eine News aufgegriffen, die ich gestern auf Genderama verlinkt hatte: Schwedens "feministische Regierung" entsetzt mit Kopftüchern.
4. In dem Beitrag "Wenn das die Richterinnen von morgen sind ..." kommentiert auch Strafverteidiger Mirko Laundon Kachelmanns Auftritt bei einer Veranstaltung von Alice Schwarzer. Der Beitrag enthält ein knapp viertelstündiges Video der Kontroverse (also ein deutlich längeres Video als das zuvor auf Genderama verlinkte). Laundon gruselt sich – ähnlich wie ich – vor allem angesichts der beängstigenden intellektuellen Schwächen von Schwarzers Zuhörerinnen, die einen für die Zukunft noch schwarzer sehen lassen:
Ein halbwegs kritisches Publikum mit angehenden Juristen hätte freilich darüber nachdenken können, ob eine Dunkelziffer nicht vielleicht deshalb so heiße, weil eben die genauen Zahlen nicht bekannt sind, sondern im Dunkeln bleiben – übrigens auch für Alice Schwarzer. Es fragt auch niemand nach, ob man dieses Problem dadurch beheben könnte, indem man einfach ein paar Unschuldige einsperrt. (...) Es bleibt zu hoffen, dass an diesem Abend viele fachfremde Studierende die Aula füllten und die an den juristischen Fakultäten heranwachsenden RichterInnen nicht diese Art des radikalen Feminismus annehmen. Denn wer (Sexual)Gewalt nur auf die gegen Frauen verengt, sollte besser nicht eines Tages über Recht und Gerechtigkeit urteilen und Menschen verurteilen dürfen.
Und das, liebe Jungen und Mädchen, ist einer der Gründe, weshalb man den radikalen Feminismus nicht einfach in der Hoffnung ignorieren kann, dass sich das alles schon irgendwie von alleine gibt. Menschen wie Alice Schwarzer manipulieren unseren Nachwuchs auf gefährliche Weise.
5. Der Rechtsanwalt Ralf Möbius gratuliert Gina-Lisa Lohfink sarkastisch zu ihrem gelungenen Coup und führt aus, dass Ministerin Schwesig ihre Solidarität mit der Straftäterin kaum politisch schaden dürfte: "Schwamm drüber, die Diäten fließen auch ohne Durchblick."
Die Vizefraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katja Dörner, hatte gegenüber SPIEGEL ONLINE gar vor der ersten Verurteilung Recht gesprochen: "Der Umgang mit Gina-Lisa Lohfink ist erschreckend. Ein Opfer wird zur Täterin gemacht, öffentlich bloßgestellt, es wird ihr nicht geglaubt. Das nimmt anderen Frauen den Mut, eine Vergewaltigung anzuzeigen". Und jetzt? Letztlich ein schönes Fällchen, das keine Verlierer kennt. Die Beteiligten scheffeln Kohle, die Justiz hat ihre Unabhängigkeit bewahrt, das Volk hatte seinen Spaß und Berufspolitiker können schon prinzipiell nicht wirklich verlieren.
6.Der Beitrag von Deutschlandradio Kultur über Falschbeschuldigungen und die Folgen steht inzwischen verschriftlicht online.
7. Immer wieder stolpert man in englischen Texten über aktuelle Modewörter, Jargonbegriffe und Slangausdrücke, deren Bedeutung man nicht sofort erfasst. Für solche Fragen gibt es im Internet schon seit einiger Zeit das Urban Dictionary. Praktisches Beispiel: Was bedeutet eigentlich "Mansplain"? Und was bezeichnet der Ausdruck "Manspreading"?
Man sieht sofort den Vorzug dieses Lexikons: Die Mehrheit der Benutzer und nicht eine Handvoll ideologisierter Journalisten entscheidet, welche Definition die passende ist.
8. Neues vom bekanntlich skandalös frauenfeindlichen Präsidenten der USA:
Prime Minister Justin Trudeau and President Donald Trump are teaming up to boost women in the workforce, calling female participation a key to economic growth.
"In order to create economic growth and lots of very good well-paying jobs, we must ensure that our economy is a place where women can work and thrive," Trump said Monday during roundtable talks with Trudeau and women business leaders.
The pair announced the creation of a Canada-United States Council for Advancement of Women Entrepreneurs and Business Leaders, a joint initiative meant to help businesses owned by women as a way to contribute to economic growth, competitiveness and the integration of the two economies.
(...) "We need policies that help keep women in the workforce and to address the unique barriers faced by female entrepreneurs — and they are unique," said Trump, who opened the meeting by noting that he had employed several women as executives in his companies prior to becoming president.
"We need to make it easier for women to manage the demands of having both a job and a family and we also need to make it easier for women entrepreneurs to get access to capital."
Hier findet man den vollständigen Artikel.
9. Der australische "Spectator" beschäftigt sich mit dem Mythos von der Herrschaft des weißen Mannes. Ein Auszug:
The contemporary Left has often embraced morally repugnant policies that are not truly socially inclusive, but that embrace a collection of separate identity politics which are socially divisive and legally discriminatory. Such policies are disruptive of the classical liberal message that everyone should be treated equally before the law.
(...) Arguably, the principal victims of identity politics are white working-class men. The main culprits for the terrible plight faced by this unfairly targeted group are the radical feminists. Unfortunately, today’s feminist jurisprudence goes far beyond the original and widely supported goal of equal treatment amongst the genders. The new agenda is positively illiberal and hopelessly sexist, in the sense that its primary objective is no longer the achievement of true equality. Instead, it seeks to bring about the radical redistribution of power from the allegedly ‘dominant class’ (specifically white men) to the allegedly ‘subordinate class’ (women).
(...) To be sure, it is fair to assume that economically disadvantaged white males are the main victims of ‘positive discrimination’ policies that are racially motivated and that make white males pay for ‘past injustices’ that they themselves have personally not committed.
The assumption that white males necessarily acquire a more privileged socio-economic status simply because they were born white and male reflects a disturbing form of determinism that denigrates a group that contains all sorts of social classes and people: rich, poor, middling, left, right, good, bad, happy, sad, etc.
Such a gross generalisation is not simply fallacious; it is as racist as saying that all black men are criminals.
In den folgenden Absätzen greift der ausführliche Artikel viele Argumente der Männerrechtsbewegung auf, bevor er zu folgendem Fazit gelangt:
And yet, railing against ‘white male oppression’ continues to be the rallying cry of feminist theory and its fellow travellers who occupy positions of power in the legal and political professions. Of course, to sustain that our legal system supports and validates white male oppression (and that white males are necessarily more privileged than individuals belonging to any other racial-gender group) is utterly ludicrous, especially in countries like the United Kingdom where it has been fully demonstrated that white men are actually less legally protected and less socially successful than almost every other social group.
It is Orwellian to note so many members of the political-academic elite denouncing the alleged privileges of some of the most disadvantaged members of our society. Such affluent elitists may write inflammatory articles and books decrying so-called ‘while male privilege’, but they are infinitely more privileged than the white males who they like so much criticise, particularly those who empty their bins or sweep their roads.
Es bleibt faszinierend, dass im angelsächsischen Sprachraum Artikel erscheinen dürfen, die in Deutschland undenkbar wären.
10. Japanern wird Sex immer lästiger.
11. Es sieht so aus, als wäre Facebook mit seiner Entscheidung für lediglich 60 verschiedene Geschlechter aus heutiger Sicht schon wieder hoffnungslos reaktionär:
Jenny Crofton explains that there’s "an infinite diversity of genders in the world" and "at least as many genders as there have been humans who lived. I say ‘at least’ because as it turns out, people can embody more than one gender in their lifetime," Crofton writes. "We can even embody more than one gender at once. We can experience them as full and independent, or as partial and mixed," Crofton continues. A few examples of possible gender identities offered in Crofton’s article include "amorgender," which is "gender that changes in response to a romantic partners," "mirrorgender," which is "gender that changes to reflect those around you," "chaosgender," which is "gender that is highly unpredictable," and "gendervex," which is "having multiple genders, each of which is unidentifiable." Genders can also be negative instead of positive — something Crofton calls "antigender." For example, some people might identify as "antigirl," and that’s not to be confused with identifying as "male."
Der Artikel ist in Gänze lesenswert.
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