Mittwoch, Oktober 19, 2016

Vermischtes vom 19. Oktober 2016

1. Im liberalen Frankfurter Magazin NOVO beschäftigt sich Kolja Zydatiss mit den fragwürdigen Aspekten der unter anderem von den Ministern Maas und Schwesig (SPD) unterstützten Kampagne "gegen Hate Speech". Dabei kommt Zydatiss auch auf eine Attacke dieser Kampage gegen die Männerrechtsbewegung zu sprechen:

Nun sind Männerrechtler ein kontrovers diskutiertes Phänomen. In der Szene finden sich neben Menschen mit nachvollziehbaren Anliegen (etwa Besuchsrechte für geschiedene Väter) auch eine Menge frauenfeindlicher Spinner, die die feministische Weltverschwörung für jedes missglückte Date verantwortlich machen. Aber ist es in Ordnung, dass eine halbstaatliche Internetinitiative die Aktivisten dieser Bewegung pauschal zu Sexisten erklärt? Sie lächerlich macht, wohl mit dem Ziel, dass sich niemand inhaltlich mit ihren Positionen auseinandersetzt?

(...) Für den Blogger Lucas Schoppe dient die No-Hate-Speech-Kampagne weniger dem Vorgehen gegen Hassäußerungen als der Einteilung der Gesellschaft in "gute" (beispielsweise Frauen und Transmenschen) und "schlechte" Gruppen (Männerrechtler, Islamkritiker). Darüber hinaus tragen solche Kampagnen – so meine Vermutung – auch dazu bei, ein neues Wertekoordinatensystem zu etablieren, das den Menschen in unserer als unübersichtlich empfundenen Zeit moralische Orientierung bieten soll.

(...) Lassen wir uns nicht von der infantilisierenden Aufmachung (Herzchen) und verniedlichenden Formulierungen wie "Bundestrollamt für gegen digitalen Hass" täuschen. Die No-Hate-Speech-Bewegung ist ein illiberaler Versuch, das Spektrum akzeptabler Meinungen durch die Dämonisierung abweichender Ansichten zu begrenzen. Dem sollten wir uns entgegenstellen.




2. In den letzten Tagen berichtete Genderama über die kritischen Reaktionen auf australischen Schulunterricht, bei dem Kinder mit der feministischen Ideologie indoktriniert werden. So lernen dort schon die Kleinsten, dass es ein "male privilege" gebe und dass die Ursache für häusliche Gewalt das Patriarchat sei. Man braucht über diese bedenkliche Entwicklung aber nur ein deutsches Leitmedium wie die "Zeit" berichten zu lassen, und schon erscheint sie supertoll und rosarot.

Siehe dazu auch: Das "Male Privilege" weltweit aufgeschlüsselt.



3. "Gender mich nicht voll" fordert die "Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung", was bei diesem Namen etwas paradox klingt.



4. Facebook bewirbt ein "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen". Die Kommentare darunter sind mit weit überwiegender Mehrheit kritisch.

Währenddessen kann man in den USA Zeitungsartikel wie diesen lesen: The cycle of domestic violence repeats until we stop it. Ein Auszug:

It is not even vaguely politic for me to be writing about the issue of male victimization in an industry that is primarily focused on the victimization of females by males. By taking the position that there are male victims and that females are completely capable of being abusive and/or violent I am running against the dogma that is put forth by industry leaders such as Pat Butler, the vice-chair of the Los Angeles Domestic Violence Council who refused to be interviewed for this series. The male spokespersons in the DV industry are even more reticent to discuss the issue of female violence, TED speaker Tony Porter has refused multiple requests for interviews, as has fellow TED speaker Dr. Jackson Katz.

Why would an industry refuse to acknowledge a significant victim population? Money. The dollars that are available for people such as Tony Porter and Dr. Katz are significant, from books and speaking engagements, to corporate trainings that focus on making sure that DV is, as Dr. Katz puts it "a man’s issue." He’s right, it is a man’s issue, but he drops the ball when he ignores that it is also "a woman’s issue" as well. Study after study has shown that domestic violence is at least half the time, a ‘mutual combat’ occurrence, where both parties have engaged in abusive behavior and no one can determine who the instigator was.

One famous Harvard study declared that women are instigators of violence in 70% of the cases they reviewed. That is a highly contested study for the obvious reason that it indicates a problem which would need to be dealt with, if we accepted the conclusion as fact. What would it mean for the "Violence Against Women Act" ? – perhaps it would have to be renamed the "Violence Against Humans Act" or "Stop Interpersonal Violence Act" but that could jeopardize the funding for shelters that focus on women.

The experts have recognized from almost day one that there was a problem with family violence – that women have just as much propensity to be abusive as men. As Erin Pizzey puts it in The Red Pill (a documentary she appears in), "I knew within 6 months of opening the first refuge (in 1971) that the women were just as violent as the men." The movie shows an archive clip of refuge residents (shelter clients in our parlance) proudly boasting of their abusive behavior.




5. Sir Cliff Richard drängt Mitglieder des britischen Parlaments, die Anonymität von Männern zu schützen, die eines sexuellen Übergriffes beschuldigt werden. Sonst bleibe, auch wenn sie sich als unschuldig herausstellen, der Dreck an ihnen kleben. Niemand, fordert Cliff Richard, solle dasselbe Leiden durchlaufen müssen, das er selbst hinter sich habe.



6. Als in den USA Statuen eines nackten Donald Trump aufgestellt wurden, fanden das bis hin zur deutschen Presse viele extrem witzig. Jetzt hat jemand dasselbe mit Hillary Clinton gemacht. Daraufhin geschieht das.

Dabei ist das nur ein Beispiel für das Messen mit zweierlei Maß, wie die Kolumnistin Virginia Prostel für die Nachrichtenplattform Bloomberg ausführt:

In this world, comments about Clinton’s wardrobe are sexist. Ridiculing Trump’s absurd hair, orange skin and ill-fitting suits is just what normal people do. When Trump calls Clinton "Crooked Hillary," he’s attacking women. When he calls Marco Rubio "Little Marco," he’s just scoring political points. When he says Clinton lacks stamina, it’s misogyny. When he says Jeb Bush is low-energy, it’s campaign rhetoric. When Trump interrupts men, it’s rudeness, standard New York behavior or too much aggression. When he interrupts Clinton, it’s What Men Do to Women.

(...) Yes, Clinton has worked hard. Yes, she has a head full of policy details. And maybe Bill Clinton wouldn’t have become president without her discipline backing him. But it’s not sexist to say her career in politics was made possible by her marriage to the right man. It’s not misogynist to observe that she has trouble making a positive case for her election that doesn’t depend on his presidency and her consequent fame. To many of us who’ve long looked forward to the first female president, it’s depressing to see a former first lady in that role, rather than a woman best known for her own achievements. Hillary Clinton is better than Donald Trump, but that’s a low standard - regardless of gender.




7. Die Universität Florida bietet ihren StudentInnen jetzt ein 24 Stunden am Tag erreichbares Notruftelefon an, wenn sie sich durch Halloween-Kostüme traumatisiert fühlen sollten:

"Some Halloween costumes reinforce stereotypes of particular races, genders, cultures, or religions. Regardless of intent, these costumes can perpetuate negative stereotypes, causing harm and offense to groups of people," the school administration wrote in a blog post. "If you are troubled by an incident that does occur, please know that there are many resources available."




8. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zur Zensur der feministischen Feminismuskritikerin Christina Hoff Sommers auf Youtube:

Da Youtube in den letzten Wochen durch Anpassen der AGB und dem Programm "Youtube Heros" es sich gerade bei kritischen Bloggern, im speziellen Männerrechtlern und Feminismus-Kritikern verscherzt hat, wurde die "alternative Plattform" www.minds.com wieder populärer. Diese setzt sich für ECHTE "free speech" ein, und kombiniert die Vorzüge von Facebook, Youtube UND Twitter (auch dort gibts immer mehr Zensur). Der Krieg der radikalen Feministen gegen die Welt scheint in vollem Gange zu sein.

Sollte sich in ihrem Alltag mal etwas Langeweile einstellen: Teal Deer hat ein Positions-Paper über die Syllabi einiger STEM-Studiengänge einer angehenden Doktorandin (der "Gender-Studies") unter die Lupe genommen. Das Video dauert zweieinhalb Stunden, ist aber jede Minute wert, denn, um Teal Deer zu zitieren, "so sieht im Jahr 2016 feministische Wissenschaft aus".




9. Off-topic:

Die Deutschen sind glücklicher als je zuvor. Das geht aus dem in Berlin vorgestellten "Glücksatlas" hervor. (...) Je mehr Kontakt Deutsche zu Migranten pflegen, desto toleranter wird ihre Einstellung zur Zuwanderung. Und je toleranter sie sind, desto zufriedener zeigten sich die Befragten mit ihrem Leben.


Klingt zunächst mal gut, aber ich kann die nächsten Aufmärsche schon vor mir sehen: "Die Kanzlerdiktatorin runiert die deutsche Griesgrämigkeit! Das ist ein wertvolles Kulturgut! Wir sind das Volk! Merkel muss weg! Merkel muss weg!"

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