Sonntag, Juni 12, 2016

Vermischtes vom 12. Juni 2016

1. In einem sechs Seiten umfassenden Blogbeitrag, der die Frage beantwortet, warum progressive Kräfte in der politischen Debatte immer mehr zu kämpfen haben, geht ein Beitrag des Blogs Sententia auf Seite 5 auch darauf ein, was die feministische Ideologie dazu beiträgt. (Der Blogautor nimmt den gemäßigten Equity-Feminismus von Frauen wie Christina Hoff Sommers ausdrücklich von dieser Kritik aus; er bezieht sie auf den radikalen, männerfeindlichen Feminismus, wie er aktuell etwa von Anne Wizorek vertreten wird.)

Der Verfasser des Beitrags räumt ein, dass selbst dieser Feminismus zunächst viele Anhänger findet. Schließlich greift diese Ideologie auf den in der menschlichen Psyche tief verankerten Frauen-sind-wundervoll-Effekt und die offenbar ebenso tief verankerte Man-muss-vor-allem-Frauen-helfen-Einstellung zurück, und das macht zunächst einmal jede Ideologie, die sich als "zugunsten von Frauen" darstellt, erfolgreich. Der Blogger übersetzt hierzu eine Passage der kanadischen Männerrechtlerin Karen Straughan:

Ernsthaft, die Nazis hassten die Juden, die Hutus hassten die Tutsis, der KKK hasste die Schwarzen. Und diese männlich dominierte Gesellschaft mit Männern in den meisten Machtpositionen hasst irgendwie Frauen, obwohl nie eine Frau dafür gelyncht wurde, einen Mann hintergangen zu haben, trotz NOMAAS [?], trotz der White-Ribbon-Kampagne, trotz HeForShe und trotz einem männlichen feministischen Präsidenten, trotz der Verschonung von Mädchen durch Boko Haram, während Jungen in ihren Schlafsälen verbrannt werden, trotz dem unglaublichen (und unglaublicherweise nie erwähnten) Gender-Gap bei Hinrichtungen und Verurteilungen in islamischen Ländern, trotz der Tatsache, dass Männer aller Altersgruppen weltweit die primären Opfer der Gewaltausübung sowohl von Frauen als auch Männern sind, und obwohl es nicht einen einzigen Genozid in der Geschichte gab, der nicht mit der systematischen Ermordung von fast ausschließlich Männern und Jungen begann.

(…) Männer haben für ihre Frauen Blut vergossen, haben gekämpft, um sie zu beschützen, sind für sie gestorben und ermahnen einander seit Jahrtausenden, ihre tugendhaften Frauen zu lieben wie Christus die Kirche, ihre ehrwürdigen Frauen wie Königinnen und Schätze zu behandeln, ihnen die Köpfe der Männer zu präsentieren, die ihnen missfallen, und sich bis zum Tod zu duellieren, um ihre Ehre zu verteidigen. Der Literaturkanon, überwiegend von Männern geschrieben, hat immer eine Männlichkeit gelobt, die Frauen schützt – die Schurken gekennzeichnet von ihrer Bereitschaft, Frauen Leid zuzufügen, und die Helden gekennzeichnet von ihrer Bereitschaft, dieses Leid zu rächen.

Und Sie glauben, Männer hassen Frauen?


Genau diese absurde These wird allerdings von Radikalfeministinnen wie Alice Schwarzer vertreten und als Alibi für ihren eigenen Hass auf Männer verwendet. Schwarzer feierte bekanntlich Valerie Solanas "Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer" als "erster Exzess des Hasses, des begründeten Hasses. (...) Was wäre eine Freiheitsbewegung ohne Hass?" und rechtfertigte in ihrem EMMA-Artikel "Männerhass" ihre Abneigung mit den Sätzen: "Juden haben Grund, Antisemiten zu hassen, sich gegen sie zu wehren. Schwarze haben Grund, Rassisten zu hassen. Lohnabhängige haben gute Gründe, Arbeitgeber nicht gerade innig zu lieben. Und eine von Männern – einzeln und/oder gesamtgesellschaftlich – unterdrückte Frau hat Recht, etwas gegen Männer und/oder die Männergesellschaft zu haben." Der Mann verhält sich in diesem Weltbld also zur Frau wie der Antisemit zum Juden.

Trotz solcher offenkundigen Hasspredigten konnte sich der Feminismus, darin ist dem Blogautor durchgehend zuzustimmen, erfolgreich etablieren, weil er eben an die erwähnten beiden Grundhaltungen der menschlichen Psyche, die beide zu Lasten von Männern gehen, leicht anknüpfen konnte. Nur wird von Jahr zu Jahr offensichtlicher, wohin sich der Feminismus entwickelt.

"Dass gegenwärtig das feministische Narrativ bröckelt", wie der Blogger ebenfalls zutreffend erkennt, hängt mit Dinge zusammen, die er als "Grenzüberschreitungen" bezeichnet: die permanenten Angriffe auf Männer, das konsequente Nicht-Anerkennung ihrer Opfer und Leistungen, die Verachtung für männliches Leid, die Attacken auf Frauen, die sich nicht der feministischen Ideologie unterordnen, der destruktive Eingriff in Angelegenheiten der Intimsphäre, das Untergraben der Wissenschaften sowie der Unschuldsvermutung und dergleichen mehr. Die Reaktionen auf diesen maßlosen Narzissmus konnten nicht ausbleiben. Dazu gehöre

der Umstand, dass in den Kommentarspalten der Leitmedien die überwältigende Mehrheit der Stimmen regelmäßig eine Gegenposition zum weitgehend bruchlosen Feminismus dieser Medien einnimmt. (...) Oder auf Amazon. Siehe beispielsweise die Reaktionen auf Anne Wizoreks Buch „Weil ein Aufschrei nicht reicht“, wo 1.592 Personen die vernichtende Rezension von Arne Hoffmann "hilfreich" fanden, und sogar die wenigen Fünf-Sterne-Bewertungen teilweise nicht das sind, was sie zu sein scheinen: "Ein Buch, so wertvoll wie ein kleiner Tweet". Gleichzeitig werden immer mehr Menschen auf die Männerrechtsbewegung aufmerksam, weil man dort am ehesten systematische und informierte Feminismuskritik findet. Dementsprechend wird diese auch mit religiöser Inbrunst und fernab der Realität vom Feminismus dämonisiert.

Beide, die Bekanntheit und die Dämonisierung der Männerrechtsbewegung, dürften einen weiteren Schub gekommen, wenn später in diesem Jahr der Dokumentarfilm "The Red Pill" erscheint. Die feministische Filmemacherin Cassie Jaye hatte bei dieser Bewegung nicht die Dämonen vorgefunden, auf die sie sich als Feministin gefasst gemacht hatte, und als im Herbst 2015 klar wurde, dass der Film dies widerspiegeln würde, sprangen die Geldgeber ab. Daraufhin startete sie ein Crowdfunding – mit überwältigendem Erfolg.


Abschließend heißt es in diesem Beitrag:

Die große Gefahr in dieser Situation besteht darin, dass progressive Irrationalität durch rechte Irrationalität ersetzt wird – oder dass sich im schlimmsten Fall beide Irrationalitäten im eskalierenden Kampf gegeneinander weiter radikalisieren.




2. Der Lotosritter beschäftigt sich heute mit der Prostitution von Jungen und der Tatsache, dass sie in unseren Medien weitgehend ausgeblendet bleibt.



3. In den Rechtsstreit zwischen einem Dekan der University of Virginia und dem Magazin Rolling Stone, das der Falschbeschuldigerin "Jackie" eine Plattform für ihre Verleumdungen gab, werden jetzt auch Vorwürfe gegen die NOW eingebracht, die dominierende feministische Organisation in den USA.

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