Montag, Mai 30, 2016

Vermischtes zum 31. Mai 2016

Da ich morgen nicht zum Bloggen komme, ziehe ich den Nachrichtenüberblick dieses Tages heute schon einmal vor:



1. Im Nachgang zu den Ereignissen um den Kongress "Gender Reloaded" vom November 2015 haben sich mehrere geschlechterpolitische Initiativen zur Interessengemeinschaft Jungen, Männer und Väter zusammengeschlossen. Diese Koalition ist wohl nicht zuletzt durch die männerpolitische Untätigkeit des "Bundesforums Männer" unter Martin Rosowski bedingt, das dem Bundesfrauenministerium unterstellt ist. In einem Offenen Brief an Bundesministerin Manuela Schwesig drücken die Mitglieder der neugegründeten Interessensgemeinschaft ihre Kritik am defizitären und einseitigen Ansatz der herrschenden Geschlechterpolitik in Deutschland aus und ersuchen um ein konstruktives Gespräch.



2. Unter der Überschrift Kalter Krieg der Geschlechter hat Stefan Schleim auf Telepolis den letzten Teil seines aktuellen geschlechterpolitischen Dreiteilers veröffentlicht. Nachdem er kurz anreißt, dass auch unter den Homosexuellen Männer weitaus häufiger Erfahrungen mit Übergriffen machen müssen als Frauen, kommt Schleim auf die Jungenfeindlichkeit unserer Gesellschaft zu sprechen:

Ein gutes Beispiel hierfür ist ein offener Brief des Lehrers Lucas Schoppe an das Kinderhilfswerk Plan. Dieses thematisierte in einer groß angelegten Werbekampagne ausschließlich Gewalt gegen Mädchen. Schoppe wirft die berechtigte Frage auf, warum sich die Kampagne nicht gegen Gewalt gegen Kinder richte. Vielleicht weiß das Kinderhilfswerk aus Erfahrung, dass Reklame mit Jungen weniger Spenden liefert. Damit wird das Opfer-sind-Frauen-Denken aber nicht nur bestätigt, sondern auch verstetigt. Die möglichen Leidtragenden dieses Denkens sind (nicht nur) männliche Kinder.


Nachdem Schleim darlegt, wie sehr die feministische Ideologie dazu beiträgt, Frauen grundsätzlich als potentielle Opfer und Männer grundsätzlich als potentielle Täter festzuschreiben, nennt er als eine der Konsequenzen dieses Denkens einen Vorschlag des Professors für Kriminologie und Psychiatrie Adrian Raine. Dieser fordert,

alle Männer - und ausschließlich Männer - im Alter von 18 Jahren genetisch, neurowissenschaftlich und psychologisch auf Risikomerkmale zu untersuchen. Diejenigen, die dabei durchfallen, sollen in eine Sicherungsverfahrung, bis Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Unbedenklichkeitserklärung abgeben.


Abschließend zieht Stefan Schleim folgendes Fazit:

In der Debatte um Sexismus und Feminismus wird viel von Gleichberechtigung und Gleichstellung geredet. Wie hier gezeigt wurde, wird Gewalt gegen Männer von politischer und institutioneller Seite aber oft noch nicht einmal erhoben. Ich halte es für fraglich, ob die angestrebte, gerechte und gewaltfreie Gesellschaft erreicht werden kann, wenn man mehr als die Hälfte der Opfer schwerer Gewaltverbrechen schlicht aus der Diskussion ausklammert.

Diesem Widerspruch scheinen sich auch manche Feministinnen bewusst zu sein: Wenn das Normale nicht kriminell genug ist, dann kriminalisiert man eben das Normale.


Schleims Argumentation ist hier praktisch deckungsgleich mit dem von Maskulisten vertretenen Ansatz des "integralen Antisexismus", dem zufolge eine echte Bekämpfung von Sexismus in unserer Gesellschaft durch die einseitige und damit selbst sexistische Herangehensweise der allermeisten Feministinnen niemals erreicht werden kann – und eine gewaltfreie Gesellschaft ebensowenig.



3. Kit Harrington, Darsteller Jon Snows in dem Fantasy-Epos "Game of Thrones", berichtet, dass auch männliche Hollywood-Schauspieler gnadenloser Sexismus treffe: "Ich glaube, es wird mit zweierlei Maß gemessen." Wieso sollte es auch bei diesem Geschlechterthema anders sein?



4. Der Lotosritter hat sich die sexistischen Aspekte des Tortenangriffs auf Sahra Wagenknecht angeschaut.



5. "Donald Trump gibt es nur, weil die Hände wringende Linke und tyrannische Feministinnen uns so krank machen, was Politische Korrektheit angeht" argumentiert Kathy Gyngell im britischen Telegraph.



6. Wenigstens sind manche Feministinnen lernfähig und schwören ihrer alten Ideologie ab. Eine berichtet, wie sie den Ausstieg geschafft hat: "Confessions of a Recovering Tumblr Feminist". Genderama wünscht auch weiterhin gute Besserung!

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