Freitag, November 03, 2023

17 Seiten Anleitung: Grüne Ministerin will jetzt auch Bilder gendern

1. Im Magazin FOCUS findet man eine Meldung über die Situation in Österreich:

Das Klimaministerium in Österreich hat einen neuen, 17-seitigen Leitfaden für einen gendergerechten Sprachgebrauch herausgegeben, wie "Heute.at" berichtet. Wichtig sei dabei insbesondere, dass "alle Geschlechter sprachlich sichtbar sind". Denn genau das sei "für eine moderne, offene und bürger:innennahe Verwaltung von grundlegender Bedeutung."

Im Detail soll dabei eine genderneutrale Sprache eingesetzt werden, also beispielsweise Besuchende anstellte von Besuchern und Besucherinnen. Wenn diese Sprachform nicht möglich ist, wird zum Gendern stattdessen der Doppelpunkt bevorzugt. Das gelte für gedruckte Veröffentlichungen, aber auch für Websites und Beiträge in den sozialen Netzwerken. Für die Lesbarkeit der Texte sei das kein Problem, denn als Beispiel für gute Lesbarkeit werden im Leitfaden Sätze angeführt wie: "ein:e erfahrene:r Arbeitnehmer:in" und "Wir haben die:den zuständige:n Abteilungsleiter:in informiert".

(…) Aber nicht nur Sprache ist von den Ideen aus dem österreichischen Klimaministerium betroffen, sondern auch Bilder. Gefordert wird eine "Gendergerechte und diversitätsfördernde Bildsprache", die "eine breite Vielfalt an Diversitätskategorien (Personen aller Geschlechter, unterschiedlichen Alters, mit und ohne physische Einschränkungen sowie verschiedener ethnischer Herkunft, etc.)" berücksichtigt. Dazu sollen beispielsweise, um stereotypes Denken zu vermeiden, Männer öfter in eher als weiblich betrachteten Berufen abgebildet werden und umgekehrt, um so festgefahrene Rollenbilder zu durchbrechen.

In der Belegschaft des Klimaministeriums stößt der Leitfaden jedoch nicht überall auf Zustimmung. Eine Mitarbeiterin beschwert sich gegenüber "Heute.at" darüber und sagt: "Mit dem Leitfaden werden wir in der Arbeit schikaniert. Wir werden somit zu einer ideologisch motivierten Fantasieschrift gezwungen, die ja wie Linguisten bestätigen noch dazu überhaupt nichts bringt." Die meisten Mitarbeiter würden den Leitfaden ohnehin ignorieren.




2. Auch in Rheinland-Pfalz bleibt Gendern ein Streitthema:

Die Landesregierung hat am Donnerstag ihre Halbzeitbilanz vorstellt. Ein Punkt blieb allerdings ausgespart: Das Vorhaben einer gendergerechten Sprachregelung für die Verwaltung. SPD, Grüne und FDP können sich darüber nach SWR-Informationen bislang nicht einigen.

(…) Inhaltlich ist die Lage tatsächlich kompliziert und birgt viel Streitpotential. Kurzformen wie das große Binnen-I (PolitikerInnen), der Unterstrich (Politiker_innen) oder der Genderstern (Politiker*innen) werden in der Amts- und Rechtssprache in Rheinland-Pfalz derzeit nicht eingesetzt, teilt die Staatskanzlei mit. Das amtliche Regelwerk biete aber schon heute Möglichkeiten, um die verschiedenen Geschlechter zu bezeichnen wie etwa die Paarform (Bürgerinnen und Bürger). Diese bildet allerdings Menschen mit dem Geschlechtseintrag "divers" nicht ab und bläht Sätze auf. Neutrale Formulierungen ("die Prüfenden" statt "die Prüfer" oder "prüfende Personen") gelten vielen als gewöhnungsbedürftig, teils missverständlich und sind oft keine stilistischen Highlights.

(…) Es ist kein Gewinnerthema. Positionierungen für das Gendern sind für die Boulevardpresse ein gefundenes Fressen. Es gibt im Moment wichtigere Dinge, heißt es aus Kreisen der Landesregierung. Eine vom SWR befragte Person aus der Ampel sagt sogar: In Zeiten von Kriegen, Krisen und mitten im Wiederaufbau des Ahrtals jetzt das Genderthema hochzuziehen wäre politischer Selbstmord.




3. In Frankreich hat der Senat hat für einen Gesetzesvorschlag gestimmt, der geschlechtergerechte Sprache in der offiziellen Kommunikation verbieten soll. Nun muss die Parlamentskammer über das Gesetz abstimmen.



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