Freitag, Mai 29, 2020

CDU-Frauen fordern Lehrstuhl für Gendermedizin – News vom 29. Mai 2020

1. Erinnert ihr euch noch an die wilden Zeiten, als man die großen politischen Parteien und was sie wollten noch voneinander unterscheiden konnte? Sie sind wohl unwiderruflich vergangen.

Die Frauen Union in der CDU Sachsen-Anhalt hat die Einrichtung eines Lehrstuhls für die sogenannte Gendermedizin im Land gefordert. Krankheiten hätten unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer, erklärten die Unionsfrauen anlässlich des internationalen Frauengesundheitstags am Donnerstag. (…) In der medizinischen Aus- und Weiterbildung müsse die Gendermedizin fest etabliert sein, erklärte Sabine Wölfer, Vorsitzende der Frauen Union Sachsen-Anhalt. "Die extrem hohe Belastung der Frauen in der aktuellen Zeit zeigt erneut auf, dass ein Umdenken in unserem Gesundheitssystem, stattfinden muss."




2. RTL greift das Thema "häusliche Gewalt gegen Männer" mit folgendem Beitrag auf: "Tami wurde von seiner Freundin über Jahre misshandelt". Der Text schließt mit folgenden Absätzen:

Heute leidet Tami noch immer unter Angstzuständen, seit zwei Jahren macht er eine Traumatherapie, um das Erlebte zu verarbeiten und Strategien zu entwickeln, nicht wieder in alte Muster zu fallen. Seiner Ex-Freundin gegenüber empfinde er trotz allem weder Groll noch Hass. Im Gegenteil. Mit seinem Hilfsprojekt Schutzwohnung.de bietet er anderen Männern, die Opfer häuslicher Gewalt sind, Hilfe an. Jene Hilfe, der er damals selbst so dringend gebraucht hätte.

Seit einigen Wochen gibt es das bundesweit erste Hilfetelefon speziell für Männer. Unter der 0800-1239900 oder auch per Mail an beratung@maennerhilfetelefon.de erhalten Sie Hilfe. Zudem ist auch das bundesweite Opfer-Telefon des "Weißen Rings" ist an sieben Tagen in der Woche von 07 bis 22 Uhr für Sie unter der 116 006 erreichbar. Dort haben geschulte, ehrenamtliche BeraterInnen ein Ohr für Sie, bieten Unterstützung und zeigen Wege auf, wie Sie dem Kreislauf aus Gewalt und Demütigung entkommen können.

Dieser Beitrag ist Teil der Initiative #sicherheim der UFA, der Agentur Die Botschaft sowie der Bertelsmann Content Alliance, zu der auch die Mediengruppe RTL gehört. Gemeinsam mit der Schirmherrin der Kampagne Natalia Wörner und weiteren prominenten Unterstützern setzen wir ein Zeichen im Kampf gegen häusliche Gewalt an Frauen. Bitte helfen Sie Opfern häuslicher Gewalt.

Stiftung stern e.V. leitet Ihre Spende an Frauenschutz- und Beratungs-Verbände in Deutschland weiter.


Ich frage mich schon ein bisschen, was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die erst ausführlich über das Leiden männlicher Gewaltopfer berichten, auf die wenigen Hilfsangebote für Männer hinweisen und dann ungerührt dazu übergehen, um Spendengelder ausschließlich für weibliche Opfer zu werben.



3. Der deutsch-israelische Psychologe und Autor Ahmed Mansour, der sich schwerpunktmäßig mit Radikalisierung beschäftigt, kommentiert auf Facebook aktuelle Tweets der Feministin Sibel Schick:

Ohne sie gleichsetzen zu wollen: Es gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen identitärer Bewegung und Identitätspolitik. Beide Ideologien arbeiten mit Fantasien von homogenen Gruppen und mit Opferkonkurrenz. Beide haben klare diskriminierende Feindrollen und Opferrollen.und beide Ideologien gehen von der Minderwertigkeit Anderer aus - die Identitären und Völkischen wollen Minderheiten ausgrenzen, die Anhänger der Identity Politics wollen Minderheiten glorifizieren. Dass Großgruppen und Individuen vielfach gemischte Identitäten haben, blenden sie beide strategisch aus.


Solche Gedanken entfalte ich in meinem Buch "Feindbild weiße Männer: Der rassistische Sexismus der identitätspolitischen Linken" stärker. Es freut mich, wenn eine Koryphäe wie Ahmed Mansour zu derselben Einschätzung gelangt.



4. Der Pop-Sängerin Lana Del Rey werden Rassismus, mangelndes Bewusstsein für ihre Privilegien und (vielleicht am schlimmsten) mangelnder Feminismus vorgeworfen. Wir schweigen erschüttert und hören dabei Lana Del Reys neuestes Album Norman Fucking Rockwell.



5. Inzwischen wird gegen 145 US-Universitäten wegen Männerdiskriminierung ermittelt.



6. Neuer launiger Ideenwettbewerb bei Christian Schmidt: Wenn es das Patriarchat aus der feministischen Verschwörungstheorie wirklich gäbe – wie würdet ihr es am geschicktesten bekämpfen?



7. Die Post.

Was bisher geschah: In der letzten Folge kommentierte David Müller, Beirat des Vorstands der männerpolitischen NGO MANNdat:, den Bericht eines Lehrers, er habe einen Eintrag als "Frauenfeind" in seine Personalakte erhalten, weil er eine Gehaltsdiskriminierung von 23 Prozent bestritten hatte, folgendermaßen:

Wenn das Bestreiten des Satzes "23% weniger für die gleiche Arbeit" frauenfeindlich sein sollte, wäre das auch Destatis in der Person von Frau Claudia Finke, die hier die Gründe für den bereinigten Pay Gap von 7-8% erläutert. Besonders wenn der Lehrer auf dieser Grundlage argumentiert hat, könnte er eine Beschwerde nach AGG §13 einreichen und auf Rücknahme des Eintrags und Schadensersatz klagen.


Darauf antwortet heute ein weiterer Genderama-Leser:

Seit einiger Zeit unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache (DaF) im Ausland. Die Qualität der Lehrwerke lässt oft zu wünschen übrig, mittlerweile konzipiere ich den größeren Teil des Unterrichts selbst.

Einer von vielen Punkten, der mir an den DaF-Lehrbüchern durchweg auffällt, ist ihr feministisches Sendungsbewusstsein. Ganz gleich, was der Schwerpunkt des Kurses ist oder wie an die Sprachvermittlung herangegangen wird - es gibt Lektionen, die die selben alten Märchen wieder und wieder erzählen. Man glaubt kaum, wie frustrierend es sein kann, den Schülern einen Hörtext zu präsentieren, der allen ernstes und explizit behauptet, Frauen verdienten für dieselbe Arbeit 23% weniger als Männer - was nicht daran liege, dass verschiedene Tätigkeiten oder anderes Freizeit-Arbeits-Verhalten miteinander verglichen werde, sondern an direkter Diskriminierung; Die Politik müsse endlich ein Gesetz schaffen, dass gleiche Arbeit gleich bezahlt werde, und die Männer müssten sich ändern - und anschließend in der Diskussion mit den Studenten zu versuchen, das Gehörte wieder geradezubiegen.

"Warum gibt es dieses Gesetz nicht?"

"Das gibt es ja."

"Warum stellen die Betriebe nicht nur Frauen ein, wenn sie billiger sind?"

"Weil es nicht stimmt."

"Aber gerade in dem Hörtext ..."

Der Lehrer bricht in Tränen aus.

Da gerade wieder mal so eine Stunde ansteht, kam der Link von David Müller gerade recht für unsere nächste Stundendiskussion.


Ein anderer Leser mailt mir:

Schauen Sie mal hier, da entsteht gerade aus einer simplen Frage einer Twitterin so etwas wie ein deutsches Mentoo. Noch ist der Faden nicht von Trollen und Hexen entdeckt, so dass er noch leserlich ist:


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