Mittwoch, Februar 12, 2020

Gender & Co: Hochschullehrer sehen Meinungsfreiheit an Universitäten in Gefahr – News vom 12. Februar 2020

1.
Viele Hochschullehrer empfinden das Meinungsklima an deutschen Universitäten als einengend und intolerant. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, die WELT vorliegt. (…) So gab ein knappes Drittel der Hochschullehrer an, sich durch formelle oder informelle Vorgaben zur Political Correctness eingeschränkt zu fühlen. Als am stärksten werden solche Einschränkungen demnach in der medizinischen Forschung empfunden; 40 Prozent der Mediziner klagen darüber. Aber auch 36 Prozent der Geisteswissenschaftler verspüren Einschränkungen, vor allem in der Lehre.

Eine große Rolle spielt dabei offenbar ein als intolerant empfundenes Meinungsklima an den Universitäten, vor allem in politischen, religiösen und Genderfragen. (…) Immerhin 72 Prozent des Lehrpersonals finden, man solle sich gendergerechter Sprache verweigern dürfen – zum Beispiel also etwa "Studenten" sagen dürfen statt "Studierende". 40 Prozent rechnen dabei aber mit Widerstand.


Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Heute Abend gibt es ergänzend zu dem Film "Weil du mir gehörst" (ARD 20:15 Uhr) auch eine ab 21:45 Uhr online einsehbare Talkrunde. Eine lesenswerte Besprechung des Films hat heute Morgen Lucas Schoppe online gestellt:

Viele, die erleben, wie Kinder unter den Zuständen im deutschen Kindschaftsrecht leiden, begrüßen den Film erleichtert – andere, die von diesen Zuständen profitieren, kritisieren ihn deutlich. Der Alleinerziehendenverband VAMV beispielsweise mobilisiert auf seiner Facebook-Seite gegen ihn. Wer immer sich mit den Bedingungen auseinandersetzt, unter denen heute Familien agieren und Kinder in Deutschland aufwachsen, sollte diesen Film sehen. Er ist ein überzeugendes Beispiel dafür, wie ein Fernsehfilm zu wichtigen Diskussionen beitragen kann.




3. Die Männerrechtsbewegung weist schon seit Jahren darauf hin, dass die angebliche Lohnlücke der Frauen längst verschwindend klein ist und inzwischen sogar zu Lasten der Männer geht. (Eine übersichtliche Erklärung mit weiterführenden Quellen findet man hier.) Eine Studie, die zeigt, wie sehr bisherige Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind, wurde jetzt vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim veröffentlicht. Die Frankfurter Allgemeine berichtet unter der Überschrift "Frauen verdienen mehr, als sie zugeben":

Michaela Slotwinski und Anja Roth, die beide an der Universität Basel forschen, zeigen in ihrer Untersuchung, dass ein hoher Anteil von Paaren in Umfragen angibt, dass die Männer mehr verdienen – selbst wenn es in Wahrheit umgekehrt ist. (…) "Der Anteil der Paare, in denen die Frau mehr verdient, die jedoch in der Umfrage angeben, sie würde weniger verdienen, liegt bei 34,56 Prozent", sagt Slotwinski. (…) Bislang glaubten Forscher, die Gehaltsumfragen analysierten, dass viele Frauen mit Absicht nur so viel arbeiten, dass sie etwas weniger verdienen als ihr Partner. Jetzt zeigt sich, wie sehr solche Gehaltsangaben mit Vorsicht zu genießen sind.




4. Die Berliner "taz" ist besorgt über die Zukunft des feministischen Wahlrechts ("Paritätsgesetz") in Thüringen: "Denn beide Wege, die nun möglich sind, heißen entweder für das Gesetz oder das Bundesland Thüringen nichts Gutes." Kurz gesagt: Das Kuddelmuddel in Thüringen wird durch ein Gesetz, das viele für verfassungswidrig halten und das eine kommende Landtagswahl deshalb ungültig werden lassen könnte, nicht gerade einfacher.

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