Berlin: Männer berichten über sexuelle Belästigungen im "Berghain"
1. Im Berliner Techno-Club "Berghain" wächst der Unmut über übergriffige Frauen:
In dem Kommentaren unter dem Reddit-Post bestätigen weitere User dieses Verhalten einiger Berghain-Besucherinnen: "Das ist wirklich ein Trend, den ich nicht nur im Berghain sehe. Junge Frauen, die Männer aggressiv anbaggern und offensichtliche 'Nein'-Zeichen nicht akzeptieren. Was es wohl für einen Aufschrei gäbe, wenn es andersherum wäre," schreibt ein User unter dem Post.
Ein weiterer Mann berichtete etwas ganz ähnliches: "Das Phänomen, dass die Mädchen vor einem tanzen und immer näher kommen, habe ich in letzter Zeit auch erlebt." Für ihn stellte sich sogar die Frage, wie er damit umgehen soll: "Wenn ich high bin, habe ich immer viel zu viel Angst, es falsch zu interpretieren. Denn ich bin generell offen dafür, neue Mädchen kennen zu lernen, aber ich mag es nicht, auf diese Weise zu interagieren."
2. Eine italienische Journalistin wirft dem bekannten Porno-Schauspieler Rocco Siffredi sexuelle Belästigung vor. Der wehrt sich:
Er behauptet gegenüber der italienischen "Corriere della Sera: "Sie umarmte mich, machte ständig Anspielungen auf Sex", sagte sie sei 'sehr stark im Bett'". Darüber hinaus wies er darauf hin, dass es Zeugen sowie Aufnahmen von Hotelkameras gebe und fordert die Journalistin daher auf, das transkribierte Audio zu veröffentlichen. Die italienische Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
3. Unter der Überschrift "Viele Frauen in Machtpositionen mobben ihre Mitarbeiter" hat Spiegel-Online ein Interview mit Myrthe Bovendeaard veröffentlicht, Mitgründerin des Harassment Support Network (HSN), das gegen Belästigung und Mobbing in EU-Institutionen kämpft:
SPIEGEL: Im Fall Braunsberger-Reinhold richteten sich die Vorwürfe gegen eine Frau. Ist das ungewöhnlich?
Bovendeaard: Nein, es gibt viele Frauen in Machtpositionen, die ihre Mitarbeiter mobben. Uns sind mehr Vorwürfe gegen Frauen in Führungspositionen bekannt. Warum das so ist, da können wir nur Vermutungen anstellen. Etwa dass ein bestimmtes Verhalten von Männern in Führungspositionen eher akzeptiert wird als von Frauen. Die Mehrzahl der Betroffenen arbeitete übrigens für Abgeordnete linker Parteien. Da gibt es vermutlich eine höhere Sensibilität für Fehlverhalten.
Oder Frauen, insbesondere linke Frauen, begehen tatsächlich mehr sexuelle Belästigungen. Warum sollte man diese Möglichkeit von vorneherein ausschließen? Weil Frauen und Linke in unserem Mediendiskurs als bessere Menschen gelten? Das macht es schwierig zu ergründen, wodurch diese häufigeren Übergriffe begründet sein könnten.
4. "Wir müssen dazu kommen, dass 50 Prozent der Abgeordneten Frauen sind", befindet die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in der "Welt am Sonntag".
WELT AM SONNTAG: Sie sind seit Oktober 2021 Bundestagspräsidentin. Gleich nach Amtsantritt haben Sie sich für eine Stärkung der Frauen im Parlament starkgemacht. Damals brachten Sie eine paritätische Zusammensetzung des Bundestags ins Spiel. Obwohl einige Landesverfassungsgerichte diese Bestrebungen für verfassungswidrig erklärten: Sehen Sie darin immer noch eine Chance?
Bas: Ich appelliere an alle Parteien, die Parität zumindest freiwillig zu versuchen – bis wir einen verfassungskonformen Weg gefunden haben. Derzeit sind nur rund 35 Prozent der Bundestagsabgeordneten Frauen. Seit mehr als 20 Jahren ist ihr Anteil nicht mehr angewachsen. Wir sehen: Parteien, die ihre Kandidatinnen und Kandidaten auf den Listen zumindest im Reißverschlussverfahren aufstellen, bringen wesentlich mehr Frauen ins Parlament. Wir müssen dazu kommen, dass 50 Prozent der Abgeordneten Frauen sind. Dieses Ziel werde ich nicht aufgeben.
WELT AM SONNTAG: Ihr Vorgänger, der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, warnte davor, Repräsentation mit Repräsentativität zu verwechseln, und betonte, der Bundestag werde nie ein exaktes Spiegelbild der Bevölkerung sein. Hat er nicht recht?
Bas: Wir können im Parlament nicht alle Berufe und Altersgruppen abbilden. So habe ich Wolfgang Schäuble immer verstanden. Und das sehe ich auch so. Aber im Grundgesetz steht klar und eindeutig: Männer und Frauen sind gleichberechtigt, der Staat wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Echte Gleichstellung spiegelt sich aber im Parlament nicht wider. Das muss unser Ziel sein.
WELT AM SONNTAG: Das Grundgesetz meint keine numerische 50:50-Parität: Kann ein Mann nicht auch die Interessen der Frauen vertreten?
Bas: Nein, jedenfalls nicht allein, ohne dass die Frauen mitreden.
WELT AM SONNTAG: Sie trauen einem Abgeordneten also nicht zu, sich in die Belange der Bürger und Bürgerinnen hineinzudenken, die er in seinem Wahlkreis vertritt? Dann müsste das Parlament im Grunde zu einem Ständeparlament werden.
Bas: Wir repräsentieren als Abgeordnete alle Menschen in unseren Wahlkreisen. Auch wenn wir die Gesellschaft nicht eins zu eins abbilden, ist unser Ziel ein möglichst vielfältiges Parlament mit unterschiedlichen Biografien der Abgeordneten.
In der Zeitschrift CICERO kontert der CDU-Abgeordnete Christoph Ploß: "Nicht Gleichstellung, sondern Gleichberechtigung ist die Aufgabe."
5. Die Rhetorik von der AfD als Partei "alter weißer Männer" lässt sich nicht mehr halten: 44 Prozent ihrer Anhänger sind weiblich.
6. Politiker der Unionsparteien fordern einen Stopp des Bürgergelds für Männer, die aus der Ukraine geflohen sind. Das berichtet Maximilian Beer in der Berliner Zeitung. Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatte zuvor erklärt, man werde Menschen nicht gegen ihren Willen zum Kriegsdienst zwingen, und sein Parteikollege Alexander Müller, der verteidigungspolitische Sprecher der FDP, habe sich dem angeschlossen: Es dürfe "keine Diskriminierung männlicher Flüchtlinge zugelassen werden".
Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Florian Hahn (CSU), spricht sich nun aber dafür aus, diesen Männern das Bürgergeld zu entziehen: "Diese Bürgergeldzahlungen konterkarieren indirekt die ukrainischen Verteidigungsanstrengungen und befinden sich auch mit unserem Verständnis von Wehrpflicht und Verteidigung des eigenen Landes nicht im Einklang." Hahn argumentiert: "Die Signalwirkung an die kämpfenden Ukrainer und auch nach innen ist schlecht, wenn wir auf der einen Seite von Kriegstüchtigkeit reden, andererseits aber den Wehrwillen indirekt beschädigen."
7. Wie n-tv berichtet, sollen israelische Soldaten bei der Belagerung des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza sich ähnlich verhalten haben, wie in früheren Situationen dieses Konflikts: Männer seien getötet und mit Stromschlägen gefoltert worden sein, nachdem man sie von den Frauen getrennt hatte. Eine Zeugin berichtet: "Sie haben viele Männer vor unseren Augen exekutiert. Frauen durften gehen, in den Süden oder wo immer sie hingehen wollten. Sie haben die Männer exekutiert! Das Foltern der Männer, mit Strom, sie haben sie ausgezogen." Die israelische Armee erklärt, bei allen Getöteten habe es sich um Terroristen gehandelt.
Auch die westasiatische Nachrichtenplattform "The Cradle" berichtet:
AFP sprach mit Augenzeugen im Krankenhaus, die sagten, dass "alle Männer", einschließlich der Kranken und körperlich Behinderten, von der israelischen Armee entführt worden seien.
Männer als Opfergruppe im Gazakrieg herauszustellen erweist sich allerdings als fragwürdig nach einer Einschätzung der Vereinten Nationen, der zufolge Israel palästinensische Frauen sexuell missbrauche. (Die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte Francesca Albanese sagt dazu: "Ich habe nicht mehr gezählt, wie viele renommierte Journalisten mich zu den angeblichen Misshandlungen und dem sexuellen Missbrauch palästinensischer Frauen durch die israelischen Streitkräfte interviewten, aber nie einen Artikel darüber veröffentlicht haben.") Wir könnten es also einmal mehr mit sexueller Gewalt gegen beide Geschlechter, aber auf unterschiedliche Weise, zu tun haben. Palsätinensische Frauen würden dann Opfer von Vergewaltigungen, palästinensische Männer von sexueller Folter.
8. In Großbritannien entsteht öffentliche Empörung, nachdem die Leiterin des Medienkonzerns ITV erklärte, sie wolle keine weißen Männer als neue Talente. Viele zeigten sich verärgert über dieses freimütige Bekenntnis, Menschen aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe diskriminieren zu wollen.
9. Der Postillon ulkt: "Frauenquote soll Zahl weiblicher Strafgefangener auf mindestens 30% steigern."
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