Dienstag, April 04, 2023

CICERO: Meldestelle Antifeminismus "gefährlich für Demokratie und Rechtsstaat"

1. Das Monatsmagazin CICERO setzt sich in einem langen Artikel (Bezahlschranke) mit der Meldestelle Antifeminismus und ihrer Förderung durch das Frauenministerium (BMFSFJ) auseinander. Ein Auszug:

Eine kritische Reflektion des eigenen Vorgehens des BMFSFJ in Bezug auf die Meldestelle und deren wissenschaftliche wie gesellschaftliche Legitimierung hat nirgendwo stattgefunden. Man will sich selbst nicht gesellschaftlicher Kritik in Bezug auf den eigenen Ansatz stellen. Es sollte nicht vergessen werden, dass es ein demokratisches Grundrecht ist, kritische Meinungen zu Ideologien, wie sie hinter der Meldestelle stecken, zu äußern. Da, wo Andersdenkende, die keine Gesetze brechen, einer vermeintlich legitimierten Institution gemeldet werden, wird es gefährlich für Demokratie und Rechtsstaat.

(…) Eine kritische Haltung gegenüber dem Feminismus, die auch offen und angemessen kommuniziert werden kann, darf nicht wie eine Majestätsbeleidigung behandelt werden. Die "Meldestelle Antifeminismus" geriert sich hier wie eine feudale Institution, für die Feminismuskritik eine hoheitliche Beleidigung darstellt. Dabei ist es ein demokratisch verbürgtes Grundrecht, an politischen und ideologischen Positionen Kritik zu äußern. Mit der Subventionierung der Meldestelle können von der Regierungslinie abweichende, aber demokratische legitime Meinungsäußerungen diffamiert werden.

(…) Nicht Antifeminismus ist das gesamtgesellschaftlich relevante Problem, sondern die Radikalisierung des Feminismus selbst. Die "Meldestelle Antifeminismus" dürfte diesen Trend verstärken. Andererseits sind weit über 90 Prozent der Bevölkerung für Gleichberechtigung und Fairness zwischen den Geschlechtern. Und genau da sollte Politik fördern und versöhnen, statt weiter auf Spaltung und Verunglimpfung zu setzen.

(…) Es geht im Kern darum, jegliche Kritik an der Ideologie des Radikalfeminismus mit Frauenfeindlichkeit und Rechtsextremismus gleichzusetzen. Während die Meldestelle offiziell aus Mitteln des Programms "Demokratie leben!" finanziert wird, ist der Versuch, Kritik am Radikalfeminismus zu unterbinden, in Wirklichkeit eine Gefährdung von Demokratie und Freiheitsrechten. (…) Das BMFSFJ wäre gut beraten, stattdessen in der Zivilgesellschaft einen offenen Diskurs über die Vorzüge und Nachteile des modernen Feminismus zu führen und Aktionen zur Förderung des Geschlechterfriedens zu initiieren.




2. Der Films "Männer. Frauen Menschen", der für eine weniger einseitige Geschlechterdebatte plädiert, feierte im Großen Saal des Clubkino Chemnitz-Siegmar seine Kinopremiere. Sie wird als voller Erfolg gewertet:

Die Stühle fast alle gefüllt (etwa 100 Leute) - dazu eine qualitativ sehr gute, ruhige, teils auch leicht kontroverse Debatte nach dem Film. Niemand hat den Saal zu früh verlassen. Und: Sehr viel Applaus und meist volle Zustimmung im Saal. Von Männern und Frauen, alt und jung. Gunnar Kunz aus dem Film war mit dabei, so hat die Premiere ein lebendiges der acht Gesichter bekommen, welche die Zuschauer zweidimensional von der Leinwand kennengelernt haben. Ich glaube, dass dies mitentscheidend war für den Erfolg des Abends. Nicht anonym, sondern mit Menschen auf der Bühne (ein Akteur, und ich vom Filmteam), die das auch öffentlich halten, was der Film will: Miteinander ins Gespräch kommen.




3. Der Professor für Soziologie Martin Schröder spricht auch im Schweizer Radio über seine Forschungserkenntnisse, denen zufolge Frauen viel zufriedener sind, als es Feministinnen glauben machen wollen. Während er aus unerfindlichen Gründen an dem Mythos festhält, ausschließlich Frauen seien Opfer von Beziehungsgewalt (das gibt nicht mal das durch Strafanzeigen erfasste Hellffeld her), verteidigt er sich gegen Angriffe der Süddeutschen Zeitung (Bezahlschranke), die das Buch als "unverschämt" und "infam" bezeichnete, und gegen Attacken in den sozialen Medien, als Mann habe er sich zu dem Thema nicht zu äußern: Wer so argumentiere, diskriminiere ihn als Mann ebenso, wie man früher Frauen diskriminiert habe, denen man gesagt habe, sie könnten zu wissenschaftlichen Themen nichts schreiben, weil sie Frauen seien.



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